
Puma warnt vor roten Zahlen, LVMH leidet unter Handelsstreitigkeiten und auch bei General Motors trübt der Ausblick sich ein – BÖRSE TO GO
US-Zölle hinterlassen in der Berichtssaison immer tiefere Spuren
Dass die teils drakonischen Einfuhrzölle der USA heftige Auswirkungen haben würden, das ist längst kein Geheimnis mehr. Doch was bisher nur eher vage befürchtet wurde, das zeigt sich in den Zahlen der Unternehmen aus dem zweiten Quartal bzw. in Prognosen nun immer deutliche. Die Folge ist eine eher gedrückte Marktstimmung und teils große Furcht vor anstehenden Bilanzen.
Umso mehr wird in Japan gefeiert, dass man sich mit den USA einige werden konnte und Zölle auf ein einigermaßen erträgliches Maß beschränkt werden sollen. Bereits am Mittwoch verlieh dies dem Nikkei 225 viel Rückenwind. Am Donnerstag konnten nun sogar erstmals die Linie von 42.000 Punkten kurzzeitig überschritten werden. Zu Handelsschluss standen noch 41.826 Zähler auf der Anzeigetafel; das Tagesplus belief sich auf 1,6 Prozent.
In Europa ist eine Einigung mit den USA weiterhin nur eine vage Hoffnung. Die US-Regierung machte zwar deutlich, dass es ein Abkommen geben könnte. Es wird aber wohl nicht ganz so schnell wie im Falle Japans über die Bühne gehen. Dadurch bedingt fiel die Marktstimmung gedämpfter aus und der DAX verbesserte sich letztlich nur geringfügig um 0,2 Prozent bis auf 24.296 Punkte. Ansehnlich ist aber auch das noch.
Die US-Märkte litten derweil unter enttäuschenden Zahlen von Tesla, was bessere Ergebnisse bei Alphabet und anderen Vertretern nicht vollständig ausgleichen konnten. Der Dow Jones knickte um 0,7 Prozent auf 44.694 Punkte ein. Mit dafür verantwortlich ist ein Stück weit auch, dass Trumps Zölle auch heimische Unternehmen unter Druck setzen und bisher nicht ansatzweise für den vom Präsidenten erwünschten Effekt sorgen.
Puma rechnet mit Verlusten
Geradezu dramatische Auswirkungen scheinen die US-Zölle auf die Geschäfte von Puma (DE0006969603) zu haben. Der Sportartikelhersteller machte die Geopolitik maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Jahresprognose massiv nach unten korrigiert werden musste. Kassiert wurde die die Aussicht auf einen Gewinn von 525 Millionen Euro. Stattdessen wird es wohl rote Zahlen zu sehen geben und der Umsatz wird Unternehmensangaben zufolge um mindestens zehn Prozent einbrechen. Die Meldung kam erst am späten Abend, sodass die Puma-Aktie darauf nicht direkt reagieren konnte. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die gestrigen Zugewinne von 1,8 Prozent sich recht schnell in Luft auflösen dürften.
LVMH mit sinkenden Einnahmen
Was bei Puma noch eine böse Vorahnung ist, ist bei LVMH (FR0000121014) bereits mit Zahlen belegt. Der Luxuskonzern informierte gestern über einen Umsatzrückgang von vier Prozent im vergangenen Quartal, womit die Befürchtungen der Analysten noch getoppt wurden. Lediglich 19,5 Milliarden Euro konnten eingenommen werden und besonders die Mode- und Lederwarensparte geriet ins Taumeln. Dennoch bleibt das Management für den Rest des Jahres zuversichtlich. Den Optimismus könnten die Anteilseigner allerdings nicht teilen und die ohnehin angeschlagene LVMH-Aktie gab am Donnerstag um 1,9 Prozent bis auf 470,75 Euro nach.
General Motors ohne gute Neuigkeiten
Bereits am Dienstag informierte General Motors (US37045V1008) über neue Zahlen, die ebenfalls wenig erfreulich ausfielen. Das operative Ergebnis krachte um 32 Prozent auf drei Milliarden US-Dollar ein und auch in diesem Fall spielten Zölle eine maßgebliche Rolle. Das zeigt, dass Donald Trump auch US-Unternehmen das Leben schwermacht. Im Autosektor importieren jene gerne und häufig Autos sowie Einzelteile aus dem Ausland, was sich auch nicht einfach über Nacht umstellen lässt. Bei den Anlegern macht sich Ernüchterung breit und die General Motors-Aktie notierte am Donnerstag erneut im roten Bereich mit Abschlägen von 1,5 Prozent.
Tagestermine
Die gute Stimmung in Japan könnte heute auf die Probe gestellt werden, denn in den hiesigen Nachtstunden stehen neue Inflationsdaten an. In westlichen Gefilden richtet sich der Blick hingegen weiter auf Quartalszahlen, von denen es wieder einige zu sehen geben wird. Unter anderem stehen Ergebnisse von Volkswagen, Centene und Traton an.
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25.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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