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NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 16.03.2023: EZB-Statement zur 0,5 %-Leitzinserhöhung positiv, heutige US-Konjunkturdaten weniger

Nun keine expliziten neuen Zinserhöhungsankündigungen der EZB mehr

NTG24 - NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 16.03.2023: EZB-Statement zur 0,5 %-Leitzinserhöhung positiv, heutige US-Konjunkturdaten weniger

 

Die um 13:30 Uhr publizierten US-Konjunkturdaten beflügelten den Goldpreis im heute bisher freundlichen Handel trotz unerwartet geringer Wochen-Beantragung neuer US-Arbeitslosenhilfe-Zahlungen zunächst nochmals kurzzeitig weiter, bevor die erwartungsgemäße Leitzinserhöhung der EZB um 0,5 % und ein anschließend sogar auch recht moderates Zinserhöhungs-Statement die Tagesgewinne in Gold wieder abschmelzen ließ.

Bis heute um 15:10 Uhr befestigte sich Gold (TVC:GOLD) somit letztlich um + 0,3 % auf 1924 USD, nachdem das Tagestief bei nur 1908 USD, das Tageshoch aber bereits auch schon bei 1934 USD gelegen hatte.

 

Heutige US-Konjunkturdaten für Gold eher wenig günstig

 

Der ab 13:30 Uhr zunächst sogar noch positivere Auftrieb des Goldpreises nach Publikation der heute wichtigsten US-Konjunkturdaten verwundert uns jedoch, da zwar einerseits der Philadelphia FED-Industrieproduktionsindex stärker als erwartet rückläufig war (fast unverändert zum Vormonat - 23,2 entgegen Prognose von - 15,6).

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Andererseits fielen jedoch sowohl die US-Baubeginne und -genehmigungen im Februar deutlich höher aus als prognostiziert (1,45 / 1,524 Mio. vs. Prognosen von 1,31 / 1,34 Mio.) wie auch die Wochen-Erstbeantragungen von US-Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet (192.000 vs. Prognose von 205.000). Letztgenannte Daten waren also eher als eine zumindest im Bau- wie auch Arbeitsmarkt-Sektor weiter sehr stabile Konjunkturlage zu werten.

 

Heutiges EZB-Leitzins-Statement für Gold fundamental eher positiv

 

Anschließend gab Gold nach der um 14:15 Uhr verkündeten EZB-Entscheidung, die Leitzinsen völlig erwartungsgemäß um + 0,5 % auf 3,50 % anzuheben sowie eines aus unserer Sicht hierzu sogar recht günstig ausgefallenen erläuternden Statements im Tief sogar bis auf 1923 USD nach.

Diese Negativ-Reaktion überrascht uns ebenfalls und ist aus unserer Sicht vor allem als ein auch charttechnisch verdichtetes Signal zu deuten, dass die jüngste „Rallye-Luft“ in Gold nun doch bereits recht dünn geworden ist.

Denn anders als noch in ihrem Zinserhöhungskommentar Anfang Februar, wo die EZB implizit schon das „starke Vorhaben einer weiteren Leitzinserhöhung um 0,5 % Mitte März“ ankündigte, fehlt im heutigen Statement zur Zinserhöhung die explizite Ankündigung irgendeiner beabsichtigten weiteren Zinsanhebung nun völlig !

Sondern es wird hierin lediglich klargestellt – nicht anders als es auch die FED jederzeit formulierte – dass die EZB künftige weitere Leitzinsanhebungsentscheidungen allein a) am Dateneingang weiterer Inflationsindikatoren, b) der direkten Höhe aller künftigen Preisdaten und c) dem weiteren Inflationsdämpfungs-Erfolg ihrer bisherigen Zinserhöhungsmaßnahmen ausrichten werde.

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Werbebanner EMH PM TradeDieses offensichtlich nun grundsätzlich entspanntere Statement als noch zur letzten Zinsanhebung ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass die EZB selbst unter marginaler Anhebung ihrer realen Eurozonen-BIP Wachstumsprognose für 2023 von 0,9 auf 1,0 % dennoch ihre hiermit korrespondierende Gesamtinflations-Prognose nun gleich recht deutlich von 5,9 % auf 5,3 % zurücknimmt (für 2024 dagegen moderat von 2,7 auf 2,9 % angehoben, 2025er Schätzung unverändert bei 2,1 %).

Außerdem erwartet die EZB gemäß der anschließenden Pressekonferenz durch Präsidentin Lagarde durch die hochgekommenen US-Bankenprobleme künftig keinerlei direkte Auswirkungen auf das Banken- und Finanzsystem der Eurozone und wird fallweise jegliche notwendige Liquiditätsbereitstellung leisten, um die etwaig entstehende Gefahr eines derartigen interkontinentalen Ansteckungseffekts auch rundweg zu unterbinden.

Gleichwohl, so Lagarde, sind die US-Bankenprobleme künftig dennoch genauestens auf etwaige unerwünschte Konjunktur- wie auch Inflations-Effekte für die Eurozone im Auge zu behalten.

 

Gestriges Tageshoch von 1937 USD als offenbar zunehmender Widerstand

 

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Werbebanner ClaudemusIn der heutigen Kursentwicklung von Gold zeichnet sich somit aktuell nun zunächst eine offensichtliche charttechnische Widerstandsbildung unterhalb des gestrigen Tageshochs von 1937 USD ab, die es nun zunächst erst einmal zu überwinden gilt, bevor die Wiedererreichung des ehemaligen Korrektur-Einleitungs-Tops in Gold vom 02.02. bei 1960 USD in Angriff genommen werden kann.

Dass es hierzu in den nächsten Tagen kommt, ist derzeit aus unserer Sicht grundsätzlich, gerade auch bei weiteren Negativmeldungen aus dem US-Bankensektor und den hierdurch genährten Hoffnungen auf eine in diesem Falle dann moderatere weitere FED-Zinspolitik zwar nicht auszuschließen.

Jedoch deutet sich gerade im laufenden 5 Stunden-Chart in Gold, gekennzeichnet auch durch ein deutlich fallendes Momentum derzeit eine zunehmende Erlahmung des jüngsten Aufwärtstrends unterhalb von 1937 USD an, die mit Sicherheit auch den zunehmend überkauften / nach oben durchbrochenen oberen Bollinger-Rändern im laufenden Tageschart von Gold zuzuschreiben ist.

 

Goldkäufe zunehmend moderat und sehr nachrichtenabhängig ausrichten

 

Wir bleiben daher auch weiterhin bei unserer gestrigen Empfehlung, weitere Goldkäufe auf dem derzeitigen Niveau grundsätzlich eher nur moderat zu dosieren und strikt an weiteren täglichen Nachrichteneingängen, insbesondere zu den US-Bankenproblemen und damit für Gold derzeit klar förderlichen etwaigen weiteren Aktienmarkt-Turbulenzen auszurichten.

Das kurzfristig mögliche Korrekturrisiko in Gold halten wir derzeit auf zunächst bis zu rd. 1893 USD (= flacherer Aufwärtstrend seit 10.03.), schlechtesten Falls aber auf bis zu 1870 USD (= signifikante Widerstands-Unterstützungs-Umwandlung bereits seit dem 10.02. und zugleich aktueller unterer Bollinger-Rand im fortlaufenden 5-stündigen Chart) begrenzt.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

16.03.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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