
Tagesbericht Gold vom 20.10.2025: Goldpreis im Schatten globaler Machtverschiebungen - Warum physisches Gold plötzlich knapp wird
Strategische Goldkäufe der BRICS-Staaten treiben den Goldpreis langfristig in neue Dimensionen
Der Goldpreis zeigt sich zum Wochenstart schwächer. Gegen 9 Uhr notiert die Feinunze bei 4.231 US-Dollar und liegt damit rund 0,36 Prozent unter dem Schlusskurs der Vorwoche. Nach der jüngsten Rally pausiert der Markt – doch hinter der scheinbar ruhigen Oberfläche brodeln tiefgreifende Umwälzungen. Anleger blicken gespannt auf die anstehenden US-Inflationsdaten und die nächsten Handelsgespräche zwischen Washington und Peking, die neue Dynamik in den Markt bringen könnten.
Die jüngsten Bewegungen im Goldpreis sind weniger von Zinserwartungen als von strukturellen Veränderungen im physischen Markt geprägt. Während institutionelle Investoren von steigenden Kursen profitieren, verschärft sich im Hintergrund ein Wettlauf um reale Verfügbarkeit. Flugzeuge transportieren mittlerweile Edelmetalle in Eile über den Atlantik, während Lagerhäuser in London an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Die physische Knappheit wird zunehmend spürbar, da strategische Reserven repatriiert und staatliche Lagerbestände aufgebaut werden. Besonders China und die BRICS-Staaten sichern sich gezielt Gold (TVC:GOLD), häufig über intransparente Kanäle. Das Motiv hat sich gewandelt: Nicht mehr die Rendite steht im Mittelpunkt, sondern der Zugriff auf reale Werte in Zeiten wachsender Sanktions- und Versorgungsrisiken.
Institutionelle Käufe und privates Interesse verstärken den Trend
Die aktuelle Phase der Goldbewegung zeigt, wie geopolitische Unsicherheit und reale Nachfrage ineinandergreifen. Zentralbanken, Staatsfonds und große Finanzakteure erhöhen ihre Goldbestände – oft verdeckt und unabhängig vom Preisniveau. Parallel dazu wächst das Interesse privater Anleger. In zahlreichen Ländern berichten Händler von Engpässen bei Barren und Münzen, die über den Börsenkursen gehandelt werden, so Josh Phair, CEO of Scottsdale Mint. Das Verhältnis zwischen Papier- und physischem Markt gerät aus dem Gleichgewicht. Raffinerien arbeiten an der Grenze ihrer Kapazität, Lieferketten stehen unter Druck. Diese Entwicklungen führen zu steigenden Leasingkosten und wachsenden Friktionen zwischen westlichen und asiatischen Handelsstrukturen. Gold wird damit erneut zum strategischen Vermögenswert und Spiegel geopolitischer Machtverschiebungen.
Technische Analyse: Gold bleibt über zentralen Marken stabil
Aus charttechnischer Sicht bleibt das Bild konstruktiv. Der Kurs liegt über dem gleitenden Durchschnitt der letzten zehn Tage (GD-10), was kurzfristig positiv zu werten ist. Der übergeordnete Trend zeigt sich ebenfalls freundlich, da sich der Goldpreis oberhalb des 200-Tage-Durchschnitts bewegt. Als wichtige Widerstandszone gilt der Bereich um 4.379 US-Dollar – ein Ausbruch darüber könnte den Aufwärtstrend bestätigen. Auf der Unterseite sichert die Zone um 3.941 US-Dollar ab. Solange der Goldpreis über dieser Marke notiert, bleibt das technische Bild intakt.
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20.10.2025 - Andreas Opitz
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