als .pdf Datei herunterladen

NTG24-Tagesbericht Gold vom 24.05.2023: Gold von Aussagen des FED-Gouverneurs Waller und kritisch erwartetem FED-Zinssitzungsprotokoll belastet

Heutige weitere Zinspolitik-Aufschlüsse für Gold voraussichtlich am relativ Positivsten

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 24.05.2023: Gold von Aussagen des FED-Gouverneurs Waller und kritisch erwartetem FED-Zinssitzungsprotokoll belastet

 

Am heutigen Tag gab Gold bis um 20:30 Uhr zwar erneut um - 0,6 % auf 1964 USD nach, konnte sich dabei aber klar von seinem Tagestief bei erneut nur 1958 USD (damit erneut sehr nahe an der letzten 3fach-Unterstützung bei 1954 USD) lösen und außerdem die um - 1,5 % bis - 2,3 % weitaus schärfer korrigierenden übrigen konjunkturreagibleren Edelmetalle Silber, Platin und Palladium (in dieser Performancereihenfolge) erneut deutlich outperformen.

Insbesondere für das zinssensitivste Gold (TVC:GOLD) waren im heutigen Ausbleiben jeglicher neuer Konjunkturdaten-Veröffentlichungen neben der weniger entscheidenden Rede der US-Finanzministerin Janet Yellen (Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung im Falle erfolgloser Kongressverhandlungen mit den Republikanern über eine Anhebung der Verschuldungs-Obergrenze voraussichtlich in der ersten Juni-Woche erreicht; Yellen dennoch für künftigen Verhandlungserfolg sehr zuversichtlich) die heute umfangreich erfolgte Klärung der weiteren FED-Zinspolitik-Perspektiven fraglos am relevantesten.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Zumindest die daraufhin erneut gezeigte, massive relative Outperformance gegenüber Silber (TVC:SILVER), Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) war daraufhin völlig folgerichtig, auch wenn die natürlich insgesamt weiter kritischen Zinsbotschaften der Rede des nationalen FED-Gouverneurs Waller wie auch des Protokolls zum letzten Zinsmeeting der FED vom 03.05. natürlich nicht ausreichten, eine absolut positive Performance von Gold zu bewirken.

 

FED-Statement von Waller und FED-Zinssitzungsprotokoll belasten Gold am geringsten

 

Die wichtigsten Zinsmitteilungen aus beiden heute relevantesten Ereignissen bestanden in folgenden und fielen dabei unseres Erachtens sowohl transparenter wie auch sogar aus unserer Sicht vom Tenor her weniger kritisch aus, als dies nach den zurückliegenden Äußerungen diverser regionaler FED-Vorstände sowie der vergangenen Wirtschaftsdateneingänge zu befürchten gewesen wäre.

Zunächst stellte der Christopher Waller, Gouverneur und festes Zinsausschuss-Mitglied der nationalen FED, klar, dass intern bislang noch keinerlei Entscheidung darüber gefallen sei, ob auf der nächsten Zinssitzung am 14.06. eine weitere Zinserhöhung um 0,25 % erfolge oder nicht. Diese Entscheidung werde strikt von allen weiteren Konjunktur- und Preisdateneingängen in den kommenden 3 Wochen abhängig gemacht.

Schon dies werten wir eher als eine relativ positive Aussage von Waller, da nach den jüngsten Äußerungen diverser regionaler FED-Vorstände über die bisherige Erfolgsarmut, die US-Inflationsraten über die Zinspolitik stärker als bisher zu senken (was sogar auch Waller heute attestierte) bislang einer kommenden weiteren Leitzinserhöhung schon am 14.06. doch zuletzt an den Märkten bereits eine erhöhten Wahrscheinlichkeit beigemessen wurde.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeZudem führte Waller sogar auch noch weiter entspannend aus, dass die FED in der künftigen Entscheidung über weitere Zinsschritte selbstverständlich auch berücksichtigen werde, dass ihre zurückliegenden Leitzinsanhebungen die dämpfende Wirkung auf die US-Konjunktur in den kommenden Monaten noch verstärkt entfalten dürften und es außerdem die FED in ihrer künftig Zinssteuerung gerade angesichts der jüngst ausgebrochenen partiellen US-Bankenkrise ebenso als unbedingte Aufgabe ansehe, mittels einer optimalen Zinsdosierungs-Festlegung künftige Wirtschaftsrezessions-Erscheinungen in den USA in jedem Fall zu verhindern.

 

Nach FED-Sitzungsprotokoll Leitzinssenkung frühestens ab dem 31.01.2024 vorstellbar

 

Diese Aussagen von Waller schließen dabei also nun völlig konsistent auch an die Inhalte des heute um 20 Uhr vorgelegten FED-Protokolls (sog. Minutes) zur letzten Zinssitzung vom 03.05. an, gemäß dem sich (allerdings in einem noch günstigeren Dateneingangsumfeld) die Sitzungsteilnehmer/-innen darauf verständigt hätten, dass der am 03.05. neu beschlossene Leitzinskorridor von 5,00 bis 5,25 % zur endgültig wirksamen Inflationsbekämpfung wohl im kritischsten künftigen Dateneingangsfall nur noch eventuell maximal eine weitere Leitzinsanhebung erforderlich machen könnten, wobei ebenfalls den voraussichtlichen künftigen Inflationsdämpfungseffekten durch die US-Banken- und Kreditvergabe-Krise Rechnung zu tragen sei.

Die aus unserer Sicht wichtigste Passage der FED-Minutes bestand jedoch in der nun erstmals so offen proklamierten Aussage, was die derzeit brennendste Frage möglicher künftiger Zinssenkungseinleitungen durch die FED angeht, dass sich die Sitzungsteilnehmer/-innen am 02./03.05. mehrheitlich dafür ausgesprochen hätten, den künftig maximalen Leitzinskorridor (d.h. entweder 5,00 – 5,25 % oder aus damaliger Sicht maximal 5,25 – 5,50 %) konkret bis zur 1. Zinssitzung im neuen Jahr 2024 am 31.01. beizubehalten.

Diese nun erstmals so konkretisierte Einschätzung des FED-Direktoriums, ab wann aus seiner Sicht derzeit eine erste Leitzinssenkung vorstellbar sein könnten begrüßen wir sehr, nimmt diese Aussage doch sich nun Vieles an bisher völliger Intransparenz und höchstem Spekulationsgehalt zu dieser Frage aus den Kapitalmärkten, was gerade auch für Gold-Investments unseres Erachtens künftig eine sehr wichtige und letztlich wohl performanceförderliche Klarstellung sein dürfte.

 

Gold bislang nur relativer Profiteur heutiger Zinsmitteilungen, daher weiterhin kein Kauf

 

Dass Gold heute auf diese doch insgesamt gemessen am aktuell weiterhin sehr herausfordernden US-Konjunktur- und Inflationsumfeld noch recht moderaten Statements zu den künftigen Zinspolitik-Perspektiven der FED dennoch klar negativ reagierte, schreiben wir jedoch erstens den heutigen weit herberen Verlusten der konjunkturzyklischen Edelmetalle Silber, Platin und Palladium zu, gleichfalls aber auch der Tatsache, dass entgegen jederzeit erheblich zurückhaltenderen bzw. bislang gänzlich verweigerten Aussage der FED zur Frage erster Zinssenkungseinleitungen die Ökonomen des sog. FED-Watch Tools bislang im Konsens jedoch zuletzt von einer ersten Zinssenkungsvornahme bereits am 01.11.2023 ausgegangen waren.

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusNach der heutigen, weiter stark konkretisierten Festlegung der FED auf einen Zinssenkungs-Beschluss wohl keinesfalls vor dem 31.01.2024 kann dieser von uns auch jederzeit als äußerst unwahrscheinlich eingeschätzte Zinssenkungs-Optimismus des FED Watch-Tools wohl als praktisch gegenstandslos eingestuft werden, was den heutigen starken Kursrückgang speziell aller konjunkturzyklischeren Edelmetalle ebenfalls als völlig gerechtfertigt erscheinen lässt.

Auch wenn wir im nach wie vor erhöht inflations- und zinskritischen Wirtschaftsumfeld der USA und der weiterhin nur mühsam verteidigten, zukünftig damit nicht unbedingt als gesichert anzusehenden Behauptung der Horizontal-Unterstützung von 1954 USD von Käufen in Gold zunächst weiterhin abraten, so dürfte diese heutige Klärung der weiteren FED-Leitzinspolitik aber Gold sicher auch künftig relativ zum Performancevorteil gegenüber Silber, Platin und Palladium gereichen.

Zumindest ab Überschreitung der nächsten Widerstandszone von rd. 1995 – 2002 USD würden wir daher aus heutiger Sicht wieder eine solide Neueinstiegs-Gelegenheit in Gold sehen.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

24.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)