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NTG24-Tagesbericht Gold vom 23.05.2023: Gold dreht selbst nach erneut robusten US-Konjunkturdaten ins Plus

Nachhaltigkeit heutiger positiver Gold-Stabilisierung zunächst fraglich

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 23.05.2023: Gold dreht selbst nach erneut robusten US-Konjunkturdaten ins Plus

 

Gold gewann heute bis um 20:45 Uhr moderat um + 0,2 % auf 1976 USD, legte dabei allerdings erstaunlicherweise gerade nach der Publikation erneut solider US-Wirtschaftsdaten im Handelsverlauf gegenüber seinem Tagestief von nur 1954 USD erheblich zu.

Fundamentalanalytisch ist es schon sehr erstaunlich, dass Gold (TVC:GOLD) bis um 20:45 Uhr nach seinem Tagestief von nur noch 1954 US, womit allerdings auch bereits seit dem 18.05. nun ein signifikantes Dreifach-Tagestief markiert wurde, ausgerechnet gerade nach den heutigen insgesamt erneut sehr soliden US-Wirtschaftsdaten (worauf Gold ja seit nun fast 3 Wochen mit einer praktisch dauerhaften Korrektur von seinem Rekordhoch bei 2080 USD reagiert hatte) heute wieder derart dynamisch ins Plus drehte.

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Die hierfür unseres Erachtens allein verantwortliche psychologische Anlegerzuversicht, dass die negativsten Konjunktur(stärke)- und Zinsrisiken zuvor bereits nun wohl schon hinreichend im Goldkurs reflektiert gewesen sein dürften, muss nun jedoch auch den weiteren Belastungsproben der kommenden Konjunktur- und Preisdateneingänge standhalten, kann sich damit unseres Erachtens jedoch vorerst weiterhin als ein voreiliger Trugschluss erweisen.

 

Heutige US-Konjunkturdaten belegen anhaltend soliden Erholungspfad

 

Denn die heutigen weiteren US-Konjunkturdatenvorlagen standen der Solidität der zurückliegenden Publikationen der letzten Wochen nicht im Geringsten nach und dürften für die gerade in den letzten Tagen nochmals verstärkt zinskritisch abgegebenen Stellungnahmen diverser regionaler FED-Vorstände (siehe auch detailliert hier) aus deren Sicht nur noch einmal ein weiterer Beleg für deren Vorbehalte gegenüber einer künftig entscheidenden Lockerung der FED-Hochzinspolitik gewesen sein.

So wies der zunächst um 14:55 Uhr wöchentlich publizierte Redbook-Index der Jahresumsatzwachstumsraten der größten US-Einzelhändler mit + 1,5 % weiterhin eine Geschäftsentwicklung in diesem Sektor aus, die sich nahezu mit dem Niveau der Vorwoche deckte (+ 1,6 %).

In der anschließend um 15:45 wichtigsten erfolgten Publikation der vorläufigen S&P Einkaufsmanager-Indizes für den Mai (Stichtag: 15.05.) wurde schließlich mit dem Gesamtindex-Wert von 54,4 sowohl der Vormonats-Wert von 53,4 wie aber auch erst recht die rückläufige Konsensprognose der Ökonomen (50,0) erneut klar übertroffen.

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Werbebanner EMH PM TradeHierfür war entgegen dem Teilindex für den Industriesektor (48,5 nach 50,2 im April) allein erneut der Teilindex des Dienstleistungswesens (55,1 nach 53,6 im April) verantwortlich, welches die Vorstände der FED allerdings auch schon seit Monaten als eine der treibendsten Kräfte der anhaltenden Inflationsanspannung in den USA herausstellen und von der FED daher heute erneut mit erhöhter Skepsis wahrgenommen worden sein dürfte. Ebenso fielen auch die US-Hausverkäufe im April spürbar höher aus als noch im März (683.000 nach 656.000) und überragten damit ebenfalls wiederum die Prognosen der Wirtschaftsexperten (663.000).

Die heutige Gesamtheit aller relevantesten Datenpublikationen der USA zeigte somit einmal mehr ein Bild, dass sich deren Wirtschaft weiterhin auf einem soliden, wenn auch nicht übermäßig dynamischen Wachstumspfad befindet, was jedoch – sicher auch in den Augen der FED – die künftigen Inflationsperspektiven der USA und entsprechend weiter gesehene Zinsanhebungserfordernisse zweifellos nicht gerade entschärfte haben dürfte.

 

Künftige Behauptung der neu etablierten 3fach-Unterstützung bei 1954 USD fraglich

 

Dass Gold trotz dieses sicher weiterhin kritischen Gemengelage der künftigen Inflations- und Zinsperspektiven heute gerade nach dieser Konjunkturdatenpublikation einen derartigen Intraday- Turnaround verzeichnet hat, kann daher unseres Erachtens wohl nur auf eine scheinbar zunehmend verbreitete Anlegerwahrnehmung zurückgeführt werden, mit der zurückliegenden Korrektur vom Rekordstand von 2080 USD aus seien schon die weiteren US-Konjunkturbelebungs-, Inflations- und Zinsrisiken schon bereits hinreichend im jüngsten 3fach-Unterstützungsboden von 1954 USD eskomptiert gewesen.

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Werbebanner ClaudemusDiese Einschätzung halten wir jedoch trotz der nun charttechnisch vermeintlich tragfähigen Bodenbildung bei 1954 USD jedoch weiterhin für fragwürdig (selbst wenn das sog. FED Watch-Tool nach den jüngsten Vorstandsäußerungen auch zumindest eine weitere Zinsanhebung auf den Korridor von 5,25 – 5,50 % nach einer vermutlichen Zinserhöhungspause am 14.06. nicht mehr restlos ausschließt) und muss nun erst noch den Belastungsproben der kommenden weiteren Konjunktur- und Preisdaten-Eingänge standhalten.

Von Goldkäufen raten wir daher trotz der heute erfolgreich behaupteten o.g. Dreifach-Unterstützung der letzten Tage vorerst strategisch weiterhin ab, bis das Edelmetall nicht wenigstens wieder in seinen ehemalig elementar verletzten, flachen Aufwärtstrend seit dem 22.03. eingeschwenkt ist (derzeit bei erst 2003 USD liegend, wo sich zudem als der ausgeprägteste Widerstand derzeit zugleich auch exakt der Bollinger-Durchschnitt im Tageschart befindet).

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

23.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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