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Grab wird die Mutter aller SPACs

Grab: Investoren reissen sich um einen Einstieg - Umsatzwachstum von mehr als 70 %

NTG24 - Grab wird die Mutter aller SPACs

 

Grab wird die Mutter aller SPACs werden. In Europa ist die Gesellschaft nur Interessierten und Insidern bekannt. In Südostasien ist Grab dagegen eine Institution geworden, da es derzeit das am höchsten bewertete Start-up der Region ist. Die grosse Anziehungskraft des Unternehmens liegt in seiner enormen Reichweite. Man adressiert einen Markt von potenziell 655 Millionen Menschen.

Im Mittelpunkt steht bei Grab der Restaurantlieferdienst. Die Gesellschaft ist in sieben Ländern aktiv. Neben Singapur ist man in Indonesien, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Thailand und Vietnam vertreten. Doch das war nur der Anfang. Während die meisten Konkurrenten nur horizontal expandieren, wächst Grab gezielt horizontal und vertikal. Man arbeitet hart daran, ein komplettes Ökosystem aufzubauen, das die Kunden in möglichst vielen Bereichen ihres Lebens einfängt und ihnen zusätzliche Dienstleistungen anbietet. 

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DAX Future SignaleParallel zum Restaurantlieferdienst baut man unter anderem GrabMart auf. Die Tochtergesellschaft bietet den Kunden Lieferungen von Supermärkten nach Hause an. Die Kunden suchen sich in der App von Grab ihr Geschäft und dort deren spezifische Angebote aus, ordern und bekommen die Produkte direkt nach Hause geliefert. Im Kern der gleiche Lieferdienst und im Zweifel sogar dieselben Kunden, aber die Verkäufer sind eine komplett neue Gruppe. 

Um den eigenen Lieferdienst maximal auszulasten, hat man zusätzlich noch GrabExpress ins Leben gerufen. Das ist das klassische Kuriergeschäft per Fahrrad und Auto. Geliefert wird lokal in Städten innerhalb eines Zeitfensters von 60 Minuten oder 4 Stunden, je nach Dringlichkeit beim Kunden. Das Netzwerk aus Kurieren ist natürlich im Zweifel deckungsgleich mit dem Liefernetzwerk für die Restaurants und Supermärkte, was zu hohen Synergieeffekten führt. 

 

Grab: hohe Synergieeffekte zwischen den Geschäftsfeldern

 

Neben dem reinen Lieferdienst hat man gleichzeitig noch einen kompletten digitalen Bezahldienst aufgebaut. Mit GrabPay lässt sich die Bestellung direkt in der App bezahlen. Dabei hat man es jedoch nicht belassen, sondern hat sich als Bezahldienst in Ladengeschäften vor Ort etabliert und kann bei Fahrten mit der eigenen Tochtergesellschaft Grab Rides kontaktlos bezahlen. Zwischen GrabPay Kunden lassen sich Geldbeträge verschicken und wenn man Geld sparen möchte, bietet die App mit GrabInvest auch entsprechende Anlageprodukte an. GrabPay arbeitet unter anderem mit Adyen (NL0012969182) und Stripe zusammen. 

Das Finanzdienstleistungsgeschäft wird parallel noch mit einem Rewards-Geschäft flankiert. Wie allgemein üblich können die Nutzer Punkte mit ihren Transaktionen verdienen, wobei die hauseigenen Dienstleistungen bevorteilt werden. Die Rewards-Kunden können ihre gesammelten Punkte dann gegen Produkte aus einem speziellen Katalog einlösen oder an Verlosungen teilzunehmen. Am Ende steht für Grab hier die Erhöhung der Kundenbindung im Mittelpunkt. 

Auch ein Versicherungsgeschäft beginnt man aufzubauen. Unter der Marke GrabInsure bietet die Gesellschaft jedoch bisher erst zwei verschiedene Formen von Reiseversicherungen an. Die Plattform für Versicherungen steht jedoch und kann nach Bedarf weiter ausgebaut werden. 

 

Investoren reissen sich um einen Einstieg 

 

Grab ist ausgesprochen erfolgreich in der Akquisition von Investorengeldern. Seit Gründung hat die Gesellschaft heute schon umgerechnet 12 Mrd. US-Dollar an Finanzierungen von aussen angezogen. Zu dem hohen Interesse an dem Unternehmen trug unter anderem auch das Investment des Vision Fund von Softbank (JP3436100006) bei. 

Die Fusion mit der SPAC soll Grab zusätzliche 2,5 Mrd. US-Dollar an Finanzmitteln zukommen lassen. Die Hälfte soll direkt von der SPAC kommen, der Rest durch eine PIPE-Finanzierung. Insgesamt strebt Grab eine Marktkapitalisierung zwischen 35 und 40 Mrd. US-Dollar an, was mehr als das Zehnfache dessen ist, was die meisten SPACs erzielen konnten, die in der jüngeren Vergangenheit an den Markt gekommen sind. Verständlich, denn Grab hat in den neun Jahren seit Gründung eine bemerkenswerte Unternehmensgruppe aufgebaut, die neben einer attraktiven Investmentstory noch dazu ein echtes operatives Geschäft aufweisen kann. Der Umsatz der Gruppe wuchs in 2020 mit einer Rate von 70 % und im Kerngeschäft, dem Lieferdienst, erreichte man den operativen Break-Even. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Verhandlungen mit der SPAC sollen noch in dieser Woche abgeschlossen werden. Grab verhandelt derzeit mit der Altimeter Growth Corp., die zwei leere Börsenmäntel zur Verfügung hat. Die Gesellschaft hat keinerlei operatives Geschäft, keine Vergangenheit und keine Geschäftsführung von besonderem Interesse. Der Sitz - 2550 Sand Hill Road, Menlo Park, Kalifornien - verrät allerdings, wer hinter der Gesellschaft steht: Altimeter Capital. Die verwaltet insgesamt 15 Mrd. US-Dollar in börsennotierten und privaten Gesellschaften und ist bekannt dafür, sich auf Unternehmen zu konzentrieren, die kurz vor einem Börsengang stehen. Unter anderem hat sich Altimeter einen Namen durch die 15,1%ige Beteiligung an Snowflake (US8334451098) gemacht. Snowflake kam vergangenes Jahr im Sommer an die Börse und wurde ein grosser Erfolg. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

08.04.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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