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Japanischer Yen mit neuem Schwächeanfall und langfristigem Trendbruch

Japans Terms of Trade schwächer – der Druck auf den Yen nimmt weiter zu

NTG24 - Japanischer Yen mit neuem Schwächeanfall und langfristigem Trendbruch

 

Der japanische Yen hat im März seinen seit 1998 laufenden Aufwertungstrend gegen den US-Dollar signifikant gebrochen und damit ein massives dynamisches Verkaufssignal gegeben. Vor dem Hintergrund der jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der Bank von Japan wie auch der US-Notenbank überrascht diese Entwicklung nicht. Sie wird begleitet und verstärkt von einer deutlichen Verschlechterung der japanischen Terms of Trade. Profiteure dieser Entwicklung dürften unter anderem exportstarke japanische Unternehmen wie Toyota Motor und Fujifilm sein. Dagegen ist beim Außenwert des Yen mit einem anhaltenden und sich verstärkenden Abwertungsdruck zu rechnen.

Der japanische Yen steht auch nach dem jüngsten Abwertungsimpuls weite runter Druck. Zuletzt hatten wir in unserem Beitrag ,,Chartmuster deuten auf nur kurzfristige Stabilisierung von Japans Währung‘‘ vom 08.12.2021 darauf hingewiesen, dass die damalige Stabilisierung des Yen aus charttechnischer Sicht instabil ist und das Risiko einer weiteren Abwertung hoch sei.

Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und der sich anschließenden Preisexplosionen an den Rohstoffmärkten haben sich die Außenhandelspreise für das rohstoffarme Japan drastisch verschlechtern.

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Werbebanner EMH PM TradeIn dieser Lage ließe sich der Yen durch Zinserhöhungen stabilisieren. Allerdings konnte sich die Bank von Japan auch in ihrer Sitzung am 18.03.2022 nicht dazu durchringen, ihren extrem expansiven Kurs mit dem Ziel der Kontrolle der Zinsstrukturkurve zu beenden. Stattdessen betonte sie, dass so viel interveniert würde, dass die Renditen 10-jähriger japanischer Staatsanleihen weiter um 0 % liegen. Damit fehlt ein zentrales Argument zur Stabilisierung des Außenwertes des japanischen Yens.

In der Folge durchbrach der Yen gegen den US-Dollar seinen langfristigen Aufwertungstrend! Denn parallel dazu erhöhte die US-Notenbank in der vergangenen Woche die Zinsen und machte klar, dies auch in diesem Jahr weiter zu tun. Das Zinsdifferenzial vergrößerte sich damit zusätzlich und damit auch den Abwertungsdruck auf den Yen.

 

US-Dollar in japanischen Yen auf TradingView

 

Wie wir bereits mehrfach betonten, deutet die Chartstruktur des Wechselkurses zwischen Yen und US-Dollar auf ein Ende eines langen Aufwertungszyklus des Yen hin. Mit dem Trendbruch im März 2022 hat der Yen nun ein massives dynamisches Verkaufssignal gegeben!

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Profiteure dieses nun auch charttechnisch immer konkreter greifbaren neuen Abwertungszyklus des Yens sind insbesondere exportstarke japanische Unternehmen, zu denen unter anderem auch Toyota Motor (JP3633400001) und Fujifilm (JP3814000000) gehören.

 

Und was ist das Fazit?

 

Die japanische Geldpolitik nimmt einen schwächer werdenden Außenwert des japanischen Yen ganz offensichtlich billigend dafür in Kauf, dass die Exportstärke Japans gestärkt wird, um die höheren Importpreise abzufedern.

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Werbebanner ISIN-WatchlistWann diese wahrscheinliche Strategie zu verstärkten Kapitalabflüssen aus dem Yen führt, ist zwar offen, aber auch nur eine Frage der Zeit. Denn wenn die nun steigende Inflationsrate Japans die japanischen Realzinsen immer weiter in den negativen Bereich drückt und damit entwertet, läßt dies den Portfoliowert von Anlagen in japanischen Yen weiter abschmelzen, ohne dass dafür ein risikoloser Ausgleich gezahlt wird.

Der langfristige Trendbruch des Yen gegen den US-Dollar verstärkt nun unsere Argumentation auch charttechnisch. Waren es bisher vor allem mustertechnische Überlegungen, welche in obiger Grafik dargestellt sind, kommt nun ein erster wichtiger dynamischer Indikator einer seit 1998 laufenden Trendlinie hinzu.

 

21.03.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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