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Schlechte Stimmung und noch schlechtere Neuigkeiten schicken Kion in den Kurskeller

Es kommt noch schlimmer

NTG24 - Schlechte Stimmung und noch schlechtere Neuigkeiten schicken Kion in den Kurskeller

 

Normalerweise zieht die Kion-Aktie nicht besonders viel Aufmerksamkeit auf sich und in den letzten Monaten ging es aufgrund einer schwierigen Marktlage immer weiter in die Tiefe. Dieser Trend hat sich jetzt noch einmal verstärkt. Der Abwärtstrend hat nicht nur an Tempo aufgenommen. Am gestrigen Mittwoch erlebten die Anteilseigner einen veritablen Crash, von dem Kion sich allzu schnell kaum erholen dürfte.

Geschockt hat Kion (DE000KGX8881) die Aktionäre mit einer weiteren Gewinnwarnung. Wie das Unternehmen mitteilte, wird das operative Ergebnis vor Steuern wohl nur noch bei 200 bis 310 Millionen Euro liegen. Im Vorjahr konnten hier noch 842 Millionen erreicht werden. Hier nur von einem Rückgang zu sprechen, wäre also eine dezente Untertreibung. Die Gewinne scheinen enorm einzubrechen und die Anleger begeben sich in die Flucht.

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Werbebanner EMH PM TradeMehr als bisher gedacht setzen Kion Probleme in den Lieferketten sowie steigende Preise für Rohstoffe und Energie zu. Da diese Entwicklung sich derzeit kaum bis gar nicht abzuschwächen scheinen, blickt der Konzern weiterhin in eine schwierige Zukunft. Zudem sprachen die Verantwortlichen davon, dass in der Krise Schwachstellen bei den internen Prozessen sichtbar geworden seien. Versprochen wurden geeignete Maßnahmen, um den Gabelstapler-Hersteller wieder auf Kurs zu bringen und ein ansehnliches Wachstum zu erzielen. Wie lange der Weg zu diesem Ziel in Anspruch nehmen könnte, blieb jedoch offen.

In der Hauptsache verhageln Kion zwei Dinge die Bilanzen. Zum einen konnte das Unternehmen die rasant steigenden Kosten aufgrund langfristig geschlossener Verträge bisher in vielen Fällen nicht an die Kunden weitergeben. Das sorgt dafür, dass mancher Auftrag sich zu einem Verlustgeschäft entwickelt hat. Zum anderen sprach das Management aber auch recht offen darüber, dass die Nachfrage ebenfalls nachgelassen hat.

 

Kion im freien Fall

 

Es ist wohl nicht weiter verwunderlich, dass die Kion-Aktie auf solche Nachrichten mit heftigen Verlusten reagiert. Am Mittwoch kam es zum Massenexodus unter den Anlegern und die Kurse stürzten um fast 30 Prozent in die Tiefe. Einen solchen Crash in so kurzer Zeit gab es zuletzt im Frühjahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie zu sehen. Mit einem Schlusskurs von 23,77 Euro stürzte die Kion-Aktie fast auf ein neues 10-Jahres-Tief.

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Noch weniger erfreulich fällt der Blick auf den langfristigen Chart auf. Auf Jahressicht blicken die Anleger hier auf ein Minus von knapp 72 Prozent und Besserung ist jetzt weniger denn je in Aussicht. Wohin die Abwärtsdynamik den Titel noch befördern könnte, ist momentan vollkommen offen. Neue Negativrekorde in den nächsten Tagen wären aber wahrlich keine Überraschung.

 

Das fallende Messer

 

Wann immer eine Aktie neue Tiefststände erreicht, ruft das unweigerlich die Schnäppchenjäger auf den Plan. Vielleicht wittern die nun auch bei Kion eine Chance zum Einstieg, um langfristig enorme Renditen zu erzielen. Ein solcher Plan besticht mit seiner Einfachheit, doch zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ein Investment schlicht nicht empfohlen werden. Zu groß ist die Gefahr, dass es noch weiter in die Tiefe geht und die ohnehin schon geringen Prognosen des Konzerns noch einmal verfehlt werden. Schließlich bestehen Probleme bei den Lieferketten und Betriebskosten weiterhin.

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Werbebanner ISIN-WatchlistWer an der Börse nicht gerne wettet, wartet geduldig auf positive Fundamentalindikatoren. Solche zeichnen sich derzeit am Horizont nicht ansatzweise ab und so bleibt nur der Verbleib auf der Seitenlinie zu empfehlen. Wie Kion sich in Zukunft entwickelt, wird letztlich auch von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung abhängen und hier zeichnen einige Ökonomen ein düsteres Bild. Der Gang in die Rezession scheint für manchen Experten schon ausgemachte Sache zu sein und ein solches Szenario würde an Kion freilich nicht spurlos vorbeigehen. Bis auf Weiteres richtet der Blick der Börsianer sich bei diesem Titel also nach unten, woran auch spontane kleinere Erholung erst einmal nichts ändern werden.

 

15.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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