
Elliott will BP aufmischen
Short-Squeeze bei British Petroleum - US-Aktivist kauft sich bei BP ein
Short-Squeeze bei BP. Die Aktien springen kräftig nach dem Einstieg von Paul Singer. Die Short-Seller zeigen ihren Respekt und kaufen die Aktien des britischen Energiekonzerns in Scharen zurück, um ihre Positionen einzudecken.
Die BP (GB0007980591) Aktien machten am Montag zum Wochenauftakt einen riesigen Satz. Was ungewöhnlich ist, denn der britische Energiekonzern hat zahlreiche operative Herausforderungen, die man bewältigen muss und zählte in den vergangenen Quartalen nicht gerade zu den Lieblingen an der Börse. Dahinter steht nicht nur die verhaltene globale Energienachfrage sowie die stark unterdurchschnittliche Energienachfrage in Europa, sondern vor allem eine strategische Fehlausrichtung des letzten Managements. Hier hakt nun der aktivistische Hedge Funds Elliott Investment Management ein und hat sich dafür in den Energiekonzern eingekauft.
Wer steht hinter Elliott Investment Management? Eine Gruppe von echten Haudegen. Aktivisten und Investoren, die bis aufs Messer kämpfen für ihren Vorteil und dabei vor keiner Autorität zurückschrecken. Gegründet 1977 von Paul (Elliott) Singer, der immer noch CEO der Gruppe ist. Der amerikanische Hedge Funds ist damit einer der ältesten, der noch von seinem Gründer geführt wird. Obendrein ist die Übergabe des Staffelstabs in der Familie bereits vorbereitet. Sein Sohn, Gordon Singer, leitet das Büro in London und dürfte für den Einstieg bei BP verantwortlich zeichnen.
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Kommt jetzt der Turnaround für BP?
Die Spezialität von Elliott Investment Management sind Wertpapiere, die angeschlagen sind. Sogenannte Distressed Securities oder auch gerne damaged goods genannt. Der Fonds kauft sich in diese Papiere zu sehr niedrigen Bewertungen ein, wenn sie einen Ansatzpunkt, einen Hebel erkennen, um eine höhere Bewertung aktiv zu erzwingen. Den wohl bekanntesten und berüchtigtsten Deal erzielte man mit den ausgefallenen Staatsschulden Argentiniens. Man besass seinerzeit argentinische Staatsanleihen mit einem Nennwert von 630 Mio. US-Dollar und weigerte sich, das Angebot der Regierung für 30 % auf den Dollar zu akzeptieren. Stattdessen kämpfte man mehr als eine Dekade vor Gericht und ordnete dabei sogar die Konfiszierung eines Schiffes der argentinischen Marine an, um die Schulden einzutreiben. Am Ende ging der Hedge Funds mit 2,3 Mrd. US-Dollar als Sieger aus dem juristischen Kampf hervor.
BP weiss genau, mit wem sie es zu tun haben. Die Beteiligung an BP soll „signifikant“ sein, aber eine genaue Zahl liegt noch nicht vor. Ich gehe von rund 5 % der Aktien aus. Man wird sich mindestens einen Posten im Aufsichtsrat sichern, im Zweifel mehr. Auf der Abschussliste ganz oben steht der Aufsichtsratsvorsitzende Helge Lund, der für die Net Zero Strategie von BP verantwortlich zeichnet, die den Energiekonzern sehr viel Geld gekostet hat und vor allem dessen Wettbewerbsfähigkeit. Ziel von Elliott ist es im Kern den Bewertungsabschlag der BP Aktien zu den europäischen Peers wie Shell (GB00BP6MXD84) und TotalEnergies (FR0000120271) zu verringern, aber vor allem den noch viel höheren Abstand zu den amerikanischen Peers wie ExxonMobil (US30231G1022), Chevron (US1667641005) und ConocoPhillips (US20825C1045).
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11.02.2025 - Mikey Fritz
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