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Lenovo trotzt US-Zöllen, Cisco enttäuscht mit Ausblick, HelloFresh leidet unter Wechselkursen und Sixt kann hohe Erwartungen nicht erfüllen

Die Erwartungen der Märkte und die Realität liegen nicht selten weit auseinander

NTG24 - Lenovo trotzt US-Zöllen, Cisco enttäuscht mit Ausblick, HelloFresh leidet unter Wechselkursen und Sixt kann hohe Erwartungen nicht erfüllen

 

Ganz langsam neigt sich die Berichtssaison ihrem Ende zu, doch es stehen noch einige wichtige Termine an. Dazu zählen die Ergebnisse von Nvidia, die gegen Monatsende erwartet werden. Am Mittwoch standen aber erst einmal ein paar Titel aus der zweiten Reihe im Vordergrund und nicht immer passten die vorgelegten Zahlen zu den Erwartungen von Anlegern und Analysten.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIm Falle von Lenovo (HK0992009065) gab es eine faustdicke Überraschung zu sehen, und das in positiver Hinsicht. Der chinesische Computerhersteller scheint US-Zöllen spielend zu trotzen. Zuletzt wurde eine Zollpause zwischen den USA und China um 90 Prozent verlängert, es gelten aber immer noch Einfuhrzölle von 30 Prozent auf PCs und Notebooks, die ihren Weg in die USA finden. Das scheint die Geschäfte von Lenovo aber nicht im Mindesten geschmälert zu haben.

 

 

 

Das Unternehmen konnte die Umsätze im vergangenen Quartal um 22 Prozent auf 18,8 Milliarden US-Dollar steigern und damit die Konsensschätzung von 17,4 Milliarden Dollar mehr als deutlich steigern. Der Nettogewinn konnte mehr als eine Verdoppelung hinlegen und auf 505 Millionen Dollar anschwellen. Analysten erwarteten rund 200 Millionen Dollar weniger. Das sorgte für gute Laune bei den Aktionären und die Lenovo-Aktie verbesserte sich um 2,3 Prozent auf 29,54 Dollar.

 

Cisco: Soll das alles sein?

 

Dank des anhaltenden KI-Booms konnte auch Cisco (US17275R1023) erfreuliche Zahlen vorlegen und manche Erwartung übertreffen. Der Umsatz im zurückliegenden Quartal steigerte sich um acht Prozent auf 14,7 Milliarden Dollar und der Gewinn je Aktie verbesserte sich um 14 Prozent auf 0,99 Dollar. Im gesamten Geschäftsjahr konnte die mehrfach angehobene Prognose leicht übertroffen werden. Es scheint also alles bestens zu laufen.

Enttäuscht zeigten sich die Anteilseigner aber über den Ausblick für das neue Geschäftsjahr. Der Umsatz soll sich bei 59 bis 60 Milliarden Dollar einpendeln und beim Gewinn je Aktie werden 4 bis 4,06 Dollar in Aussicht gestellt. Das wäre zwar eine solide Entwicklung, aber eben kein wirklicher Sprung. Manch einer hatte sich mehr erhofft und die Cisco-Aktie fiel am Mittwoch letztlich um 1,4 Prozent auf 70,40 Dollar zurück.

 

HelloFresh: Starker Euro, schwacher Ausblick

 

HelloFresh (DE000A161408) erwischte es noch härter. Dort gingen die Kurse nach Zahlen um 3,5 Prozent auf 8,71 Euro zurück. Das Unternehmen sprach zwar von einem guten Geschäft und operativ lief es wohl besser als erwartet. Der starke Euro torpedierte das Ganze aber dezent und sorgte nun dafür, dass die Ergebnisschätzung für das laufende Geschäftsjahr nach unten angepasst werden musste. Statt zuvor 450 bis 500 Millionen Euro werden nur noch 415 bis 465 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

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Abseits von Währungsschwankungen litt HelloFresh auch etwas darunter, dass das Geschäft mit Fertiggerichten weniger schnell wuchs als erhofft. Immerhin kündigte das Unternehmen an, bis zu 100 Millionen Euro zusätzlich in den Rückkauf eigener Aktien stecken zu wollen. Die Stimmung an den Märkten ließ sich allerdings auch mit diesem kleinen Anlegergeschäft nicht retten.

 

War bei Sixt mehr drin?

 

Beim Autovermieter Sixt (DE0007231326) war ein Vorsteuerergebnis zu bewundern, dass um 71 Prozent auf 107,3 Millionen Euro schoss. Der gute Eindruck aus den vergangenen Monaten scheint sich also zu bestätigen. Doch mit der Fantasie der Märkte ging es offenbar einen Schritt zu weit. Analysten sprachen davon, dass die Zahlen letztlich etwas unterhalb der Erwartungen lagen. Bestätigt wird dieser Eindruck durch den Aktienkurs.

Letzterer rauschte gestern um 7,4 Prozent auf 86,60 Euro in die Tiefe und die Ende Juli gestartete Kurskorrektur nimmt damit noch einmal ordentlich an Tempo zu. Generell profitiert Sixt von einem außerordentlich starken Sommergeschäft und es machen sich bislang auch keine Anzeichen für eine Trendwende bemerkbar. Doch wir scheinen es mit dem klassischen Fall zu tun zu haben, dass die Anteilseigner wohl etwas zu viel wollten und die Erwartungen nun ein Stück weit an die Realität angepasst werden.

 

Richtungsweisend

 

Die Geschäftszahlen von börsennotierten Unternehmen stellen immer wieder eindrucksvoll unter Beweis, dass selbst die besten Prognosen schon mal weit daneben liegen können. Das ist für Anleger umso mehr ein triftiger Grund, um die Ergebnisse der Konzerne genau im Auge zu behalten und die eigene Strategie immer wieder aufs Neue anzupassen. Das gilt in beide Richtungen, denn in jeder Berichtssaison gibt es sowohl positive als auch negative Überraschungen zu sehen.

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14.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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