als .pdf Datei herunterladen

Verbraucherschützer stören sich am reduzierten Inhalt von Milka-Schokoladentafeln und ziehen nun gegen den Hersteller Mondelez vor Gericht

Mondelez beharrt auf der eigenen Transparenz

NTG24 - Verbraucherschützer stören sich am reduzierten Inhalt von Milka-Schokoladentafeln und ziehen nun gegen den Hersteller Mondelez vor Gericht

 

Nicht nur die allgemeine Inflation machte sich in den letzten Jahren bei den Lebensmittelherstellern bemerkbar. Gerade im Bereich Süßigkeiten hinterließen auch rasant steigende Kakaopreise tiefe Spuren. Die Lage hat sich wieder etwas beruhigt, doch noch immer kostet Kakao an den Märkten in etwa drei Mal so viel wie noch vor wenigen Jahren. Der Milka-Hersteller Mondelez reagierte darauf mit steigenden Preisen und schrumpfendem Packungsinhalt.

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe Sonderaktion 4

 

Letzteres ist der Verbraucherzentrale Hamburg ein Dorn im Auge. Dass Mondelez (US6092071058) die Preise erhöht, damit haben die Verbraucherschützer grundsätzlich kein Problem. Doch beim Vorgehen des Herstellers fehlt es ihnen an Transparenz. Jahrzehntelang waren in einer Tafel Milka 100 Gramm enthalten, abgesehen von wenigen Ausnahmen bei speziellen Sorten. Mittlerweile sind 90 Gramm der Standard über fast das gesamte Sortiment hinweg. Das sehe man der Packung aber nicht auf den ersten Blick an.

 

 

 

Die Verbraucherzentrale argumentiert, dass die Tafeln wie immer aussehen würden und sich auch an der Größe der Verpackung nichts geändert habe. Die Schokolade sei lediglich um etwa einen Millimeter dünner geworden, was der durchschnittliche Verbraucher kaum zur Kenntnis nehmen dürfte. Klar erkennbar ist der geringere Inhalt lediglich an der Aufschrift auf der Verpackung. Laut den Verbraucherschützern falle jener aber sehr klein aus und werde in den Läden oftmals von Kartonlaschen überdeckt.

 

Mondelez soll deutliche Hinweise schaffen

 

Erkannt wird bei dem Vorgehen, welches zuweilen auch bei anderen Herstellern zu erkennen ist, eine klaffende Gesetzeslücke. Nun zieht der Verbraucherschutz Hamburg gegen Mondelez vor Gericht, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Unter dem Vorwurf, dass Milka eine „Mogelpackung“ sei, wird angestrebt, deutlichere Hinweise auf der Verpackung zu erzwingen.

Begrüßen würde man es zudem, wenn die Bundesregierung für klare Vorgaben in solchen Fällen sorgen würde. In den Raum gestellt wird die Idee, dass Hersteller bei der Reduktion einer Packungsgröße mindestens sechs Monate lang einen Warnhinweis auf den entsprechenden Produkten anbringen müssen. Zudem können die Verbraucherschützer sich vorstellen, dass mit dem Inhalt stets auch die Größe der Verpackung schrumpfen muss. Auf diese Weise wäre der geringere Inhalt auf den ersten Blick erkennbar.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Dass konkret gegen Mondelez nun Klage erhoben wird, begründet der Verbraucherschutz Hamburg mit der Menge an Beschwerden, die in den letzten Jahren eingegangen seien. Hunderte Verbraucher hätten sich demnach über Tricksereien beschwert. Mondelez selbst wehrt sich gegen die Vorwürfe allerdings. Im „Handelsblatt“ wird eine Sprecherin damit zitiert, dass Transparenz für die Verbraucher „oberste Priorität“ habe. Das neue Gewicht sei auf jeder Tafel klar erkennbar und zudem habe es Informationen dazu in den Sozialen Medien zu geben. Auf der eigenen Webseite gebe es zudem eine Übersicht über sämtliche Sorten mitsamt dem Inhalt der Packung.

 

Mondelez: Ganz normal?

 

Beispiele für still und heimlich verringerten Inhalt bei Süßigkeiten, Snacks und Lebensmitteln gibt es endlos viele. Es ist im Prinzip schon gängige Praxis, dass die Hersteller einen solchen Schritt gehen, damit der Preis am Regal nicht oder nicht übermäßig ansteigt. Experten verweisen immer wieder darauf, dass der psychologische Effekt einer direkten Preiserhöhung sehr viel durchschlagender sei als ein schrumpfender Packungsinhalt. Heute gibt es bei gleicher Packungsgröße 100 Gramm weniger Rama-Margarine und gleich mehrere Chips-Hersteller haben den Inhalt ihrer Standard-Tüten auf 150 Gramm reduziert, ohne die Beutel zu verkleinern. Enthalten ist schlicht (noch) mehr Luft.

Geklagt wird gegen Mondelez nun vor dem Landgericht Bremen. Mondelez kann auf die Klage zunächst reagieren. Ob und wann es dann zu einer Verhandlung kommen könnte, ist noch offen. Für den Konzern ist das Ganze nicht existenzbedrohend, doch das Image könnte ein wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Die größten Sorgen der Anleger liegen aber anderswo. Umsatzsteigerungen konnten in der jüngeren Vergangenheit im Prinzip nur über höhere Preise erzielt werden, während Absatzmengen stagnieren oder sogar sinken. Das ließ die Mondelez-Aktie im laufenden Jahr um fast 20 Prozent auf 52,87 Euro zu Handelsschluss am Montag sinken.

Anzeige:

Banner Stauder

 

Mondelez-Konzerns-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Mondelez-Konzerns-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mondelez-Konzerns-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu Mondelez-Konzerns - hier weiterlesen...

 

02.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)