Die Münchener Rück kann mit Zahlen durchaus überzeugen, für einen neuen Kurssprung reicht es aber nicht
Jetzt werden Gewinne mitgenommen
Die größten Befürchtungen rund um die Münchener Rück sollten sich nicht bewahrheiten. Der Rückversicherer stellte kürzlich neue Zahlen vor und konnte die eigenen Gewinnziele im vergangenen Jahr sogar noch übertreffen. Angesichts der sehr vielen Katastrophenschäden ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit.
Profitieren könnte die Münchener Rück (DE0008430026) unter anderem von steigenden Zinsen und Sondereffekte. Jene trieben den Gewinn bis auf 3,4 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Konzern selbst rechnete im Vorfeld lediglich mit 3,3 Milliarden Euro und auch die Erwartungen der Analysten konnten letztlich übertroffen werden.
Letztere zeigen sich zufrieden mit den Ergebnissen, aber nicht euphorisch. Gleiches lässt sich wohl von den Anlegern behaupten. Wirklich etwas zu meckern gibt es an der Entwicklung bei der Münchener Rück nicht. Doch für plötzliche Kurssprünge reichten weder die Zahlen aus dem vergangenen Jahr noch die Aussichten für die Zukunft aus. Der Kurs gab am Donnerstag letztlich um 3,7 Prozent auf 318,60 Euro nach.
Marktbeobachter führen dies auf Gewinnmitnahmen zurück, nachdem die Münchener Rück-Aktie sich 2022 sehr stark entwickelte und das in einem mehr als schwierigen und angespannten Marktfeld. Die Gelegenheit erscheint da für die Bullen schlicht günstig, um etwas Dampf ablassen. Sollte diese Einschätzung sich als zutreffend erweisen, wäre das nicht das schlechteste Szenario. Denn der Aufwärtstrend an sich dürfte dann weiterhin als aktiv angesehen werden.
Die Münchener Rück bleibt optimistisch
Das Jahr 2023 begann mit einem Jahrhundertbeben in der Türkei und in Syrien bereits katastrophenreich und es gibt so manch weiteren Faktor, durch welchen die Münchener Rück-Aktie alles andere als eine sichere Bank ist. Da wäre etwa die Inflation, welche Schadensansprüche in die Höhe steigen lässt. Das Unternehmen zeigt sich aber zuversichtlich, dies durch höhere Prämien ausgleichen zu können. Die Aktie bleibt interessant, gerade auch mit Blick auf die Dividende. Ob sich nach dem kleinen Knick im gestrigen Handel schon eine Einstiegschance ergeben hat, darüber lässt sich aber streiten.
24.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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