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Münchener Rück: 16 % Wachstum in Q1

Münchener Rück kann Grossschäden vermeiden - Asset-Management fährt aber Verluste ein

NTG24 - Münchener Rück: 16 % Wachstum in Q1

 

Die Münchener Rück legte ein sehr uneinheitliches Quartal vor. Das operative Kerngeschäft lief zufriedenstellend, aber das Asset-Management lieferte ein enttäuschendes Ergebnis ab.

Frankfurt atmete Dienstagfrüh durch. Der Quartalsbericht der Münchener Rück (DE0008430026) fiel auf den ersten Blick besser als befürchtet aus. Insgesamt steigerte man die Summe der gebuchten Bruttobeiträge um 15,7 % auf 16,83 Mrd. Euro. Vor einem Jahr lag das Niveau bei 14,55 Mrd. Euro. Ein starkes Wachstum, das aber klar hinter dem zurückblieb, was beispielsweise die Hannover Rück (DE0008402215) für das 1. Quartal abgeliefert hatte. 

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Werbebanner EMH PM TradeIm Rückversicherungsgeschäft hielt man sich erfolgreich aus Grossschäden heraus. Man erzielte hier ein Ergebnis von 511 Mio. Euro (+25 %) nach 410 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Gleichzeitig stiegen die gebuchten Bruttobeiträge stark um 20 % auf 11,3 Mrd. Euro. Die normalisierte Schaden-Kosten-Quote lag bei 94,8 %, was zufriedenstellend ist. 

Weniger erfolgreich verlief das Geschäft bei der ERGO. Hier stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 7 % auf 5,53 Mrd. Euro, aber die Schaden-Kosten-Quote fiel mit 97,4 % hoch aus, sodass das Ergebnis der ERGO von 94 Mio. Euro auf 44 Mio. Euro sank. 

 

Hohe unrealisierte Verluste

 

Während das operative Kerngeschäft gut gehandhabt wurde, vermasselte es das Asset-Management. Bei der Hannover Rück hatte wir bereits im Bericht zum 1. Quartal gesehen, wie harsch sich die Baisse am Anleihemarkt in den Portfolios von institutionellen Investoren auswirken kann. Bei der Münchener Rück ergaben sich jedoch weitaus grössere Probleme. 

 

Münchener Rück AG

 

Das Kapitalanlageergebnis schrumpfte massiv von 1,69 Mrd. Euro auf 0,987 Mrd. Euro. Hierzu trug vor allem die Abschreibung der gehaltenen russischen und ukrainischen Staatsanleihen bei, die die Versicherung brutto knapp 700 Mio. Euro kosteten. Das ist wohlgemerkt der Worst-Case. In der Regel verzeichnen Gläubiger selten einen Totalverlust bei Staatsanleihen und können mit der Zeit die Restwerte noch erhöhen. Doch die Abschreibung war bei Weitem nicht das grösste Problem. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWirklich unangenehm fielen die Papierverluste aus. Im Vergleich zum Jahresende 2021 türmten sich durch den Sell-off am Kapitalmarkt im Portfolio der Münchener Rück unrealisierte Verluste in Milliardenhöhe auf. Im Bereich der festverzinslichen Anlagen lagen die unrealisierten Verluste zum 31. März bei -4,016 Mrd. Euro. Bei den nicht festverzinslichen Anlagen sind es weitere -413 Mio. Euro. Die Versicherung begründet die Papierverluste vor allem mit dem US-Dollar. Nachdem das Eigenkapital der Münchener Rück in den letzten drei Geschäftsjahren immer über 30 Mrd. Euro lag, ist es nun durch die unrealisierten Verluste zum 31. März auf 27,8 Mrd. Euro gefallen. 

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11.05.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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