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Münchener Rück bestätigt die Jahresprognose

Hochwasserschäden fallen geringer als befürchtet aus - Aktie zieht deutlich an

NTG24 - Münchener Rück bestätigt die Jahresprognose

 

Die Münchener Rück strahlt grosse Gelassenheit aus. Anlässlich der Zahlen zum 2. Quartal kann der Vorstand durchaus zufrieden sein. Das Geschäft befindet sich im Aufschwung und man hat die Kosten und Risiken gut im Griff. 

Das Rückversicherungsgeschäft der Münchener Rück (DE0008430026) glänzte im 2. Quartal. Man erzielte einen Nettogewinn von 951 Mio. Euro, wobei ein positiver Sondereffekt im Nordamerikageschäft und eine rückwirkende Beitragserhöhung im Australiengeschäft für ein deutliches Plus sorgten. Die Belastung durch Covid-19 lag mit 140 Mio. Euro über den Erwartungen, was auf die Entwicklung der Pandemie in Indien und Südafrika zurückzuführen ist. Insgesamt ergab sich im Jahresvergleich ein Gewinnwachstum von 134 % im Rückversicherungsgeschäft. 

Die Ergo blieb dagegen mit 155 Mio. Euro hinter dem starken Vorjahresquartal zurück. Vor einem Jahr hatte man noch einen Gewinn von 173 Mio. Euro vorgelegt. Auf Halbjahressicht betrachtet konnte man jedoch wachsen. So liegt der Gewinn in den ersten sechs Monaten bei 334 Mio. Euro nach 245 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. 

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Werbebanner ISIN-WatchlistBemerkenswert war ein Detail am Rande. Die Münchener Rück hat ihre Aktienquote von 6,0 % zum Jahresende auf nun 7,5 % erhöht. Das hängt zum einen mit Gewinnen bei den Positionen zusammen, resultiert aber auch aus Zukäufen. Üblicherweise sind die Versicherungen in Deutschland bei der Aktienquote sehr zurückhaltend, nachdem man sich in der Vergangenheit damit die Finger verbrannt hatte und die europäische Regulierung Investments im Aktienbereich teurer gemacht hat. Die sinkende Wiederanlagerendite von aktuell nur noch 1,7 % im Anleiheportfolio lässt der Gesellschaft jedoch wenig Raum. 

 

Münchener Rück hält an der Jahresprognose fest

 

Der entscheidende Punkt ist jedoch die neue Prognose, denn das 3. Quartal begann mit umfangreichen Schäden in Europa. Unklar war im Vorfeld, wie gross die Beteiligung der Münchener Rück ausfallen wird. Die Gesellschaft verwies ganz klar auf die Chancen, die die Naturkatastrophen bei der Anhebung der Prämien bieten. Das ist korrekt, wirkt sich jedoch erst mittelfristig auf die Gewinn- und Verlustrechnung aus. Insgesamt hob man die erwarteten Bruttobeträge für 2021 auf 58 Mrd. Euro an. 

 

Münchener Rück AG

 

Covid-19 ist und bleibt eine Belastung für die Münchener Rück. Man warnte, dass das Teilziel für die Lebens- und Gesundheitsrückversichung von 400 Mio. Euro beim technischen Ergebnis inzwischen in Gefahr gerät, gerissen zu werden. 

Auch die prognostizierte Schaden-Kosten-Quote bei der Ergo steht inzwischen infrage. Ursprünglich hatte der Vorstand ein Ziel von 92 % für das Gesamtjahr ausgegeben. Angesichts des sehr starken und schadenreichen Hochwassers im Juli wird dieses Ziel voraussichtlich nicht zu halten sein. Man schätzt auf Basis der bisherigen Daten, dass die Rückversicherung und die Ergo durch das Hochwasser mit einem „mittleren dreistelligen Millionen“ Euro Betrag belastet werden wird.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Prognose für das Konzernergebnis wurde mit einem Fragezeichen versehen. Der Vorstand gab sich optimistisch, dass man die avisierten 2,8 Mrd. Euro erreichen wird, aber man „strebt“ dieses Ziel nur noch an, was eine Abschwächung der bisherigen Überzeugung ist. Deutlicher wurde man bei den restlichen Zielen für 2021: Diese bleiben unverändert gültig.

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11.08.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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