Samsung muss sich mit weniger US-Förderungen zufriedengeben, Intel blickt ebenfalls auf einen schmalen Bescheid, Texas Instruments kann sich derweil nicht beschweren – BÖRSE TO GO
Viele Signale aus den USA bewegen die Märkte
Die USA standen in der vergangenen Woche an den Börsen klar im Vordergrund. Es war vor allem die US-Notenbank Fed, welche den Ton angab und zunächst für schlechte Stimmung sorgte. Lediglich zwei Zinssenkungen stelle Fed-Chef Jerome Powell für das kommende Jahr in Aussicht. Analysten rechnete eigentlich mit doppelt so viel. Kurz vor dem Wochenende konnte dann das Abwenden eines Shutdowns noch einmal für Aufatmen sorgen und auch in Sachen Zinsen gab es zumindest Erleichterung zu verspüren.
Die jüngsten Inflationsdaten in den USA fielen weniger hoch aus als befürchtet. Das verleiht den Notenbankern bei ihrem weiteren Vorgehen zumindest etwas Spielraum und so konnte der Dow Jones vor dem Wochenende noch einmal etwas Boden gutmachen. Um knapp 1,2 Prozent ging es am Freitag aufwärts, was den Punktestand auf 42.840,26 US-Dollar trieb. Allerdings konnten damit die Verluste vom Mittwoch nicht ausgeglichen werden. Auf 5-Tages-Sicht blieb es bei einem Minus von 2,25 Prozent.
Etwas besser schnitt noch der Hang Seng ab, dem es momentan aber ein wenig an einer Richtung zu fehlen scheint. Die zum Teil widersprüchlichen Signale aus westlichen Gefilden sowie die weiterhin ausbleibende Erholung der chinesischen Konjunktur versetzt die Anleger in eine abwartende Haltung. Die Börse in Hongkong scheint in eine Seitwärtsbewegung knapp unterhalb von 20.000 Zählern überzugehen. Am Wochenende standen 19.944 Punkte auf dem Ticker.
Hierzulande musste der DAX in der letzten Woche vor Weihnachten ebenfalls Verluste von mehr als zwei Prozent hinnehmen und die Linie bei 20.000 Punkten wurde wieder nach unten gerissen. Zu hoffen ist, dass am heutigen Montag die zuletzt gute Stimmung aus Übersee überschwappt und eine kleine Gegenbewegung ermöglicht. Mit einem Schlusskurs oberhalb von 20.000 Punkten könnten die Bullen fraglos noch einmal für ein Ausrufezeichen sorgen. Beim Blick auf die Sektoren stehen die USA aber wohl auch erst einmal im Mittelpunkt.
Samsung: Das muss reichen!
Die Chip-Branche bleibt wohl noch eine Weile lang tonangebend, doch sorgt sie nicht immer nur für gute Nachrichten. Einen kleinen Schock bekamen die Anleger nach den mauen Aussichten von Micron Technology. Samsung (US7960502018) kann schon seit Längerem nicht mehr richtig punkten und muss sich nun auch noch mit deutlich geringeren Förderungen seitens der USA begnügen. Der jüngst überreichte Förderbescheid für Chip-Fabriken beläuft sich lediglich auf 4,745 Milliarden Dollar und damit sehr viel weniger als die im Frühjahr in Aussicht gestellten 6,4 Milliarden Dollar. Allerdings scheint Samsung seine Investitionspläne auch zurückgeschraubt zu haben. Statt der ursprünglich anvisierten 40 Milliarden Dollar ist nur noch von knapp 37 Milliarden Dollar die Rede. Darüber hinaus machte die US-Regierung aber keine Angaben dazu, warum die Förderung derart deutlich gekappt wurde.
Intel muss den Gürtel ebenfalls enger schnallen
Bereits seit Ende November ist bekannt, dass auch Intel (US4581401001) sich mit etwas weniger als erhofft zufriedengeben muss. Mit 7,86 Milliarden Dollar wurde das Unternehmen von der noch amtierenden Biden-Regierung bedacht; in Aussicht gestellt wurde etwa eine halbe Milliarde Dollar mehr. Bei dem angeschlagenen Chiphersteller hat sich derweil an Investitionsplänen nur wenig geändert. Noch immer sollen rund 100 Milliarden Dollar in die Hand genommen werden, um mehrere Chip- und Packaging-Werke in den USA aus dem Boden zu stampfen. Zurückgerudert ist man bekanntlich in Deutschland, wo zwei Chipfabriken bei Magdeburg derzeit auf Eis liegen. Dort dürfte man nach den Ereignissen am Wochenende aber ohnehin gerade andere Sorgen haben.
Keine Überraschung bei Texas Instruments
Immerhin blieben bei Texas Instruments (US8825081040) unangenehme Überraschungen aus und es werden 1,61 Milliarden Dollar im Rahmen des US Chips Act fließen. Damit will der Konzern vor allem ein Projekt in Utah voranbringen. Zusammen setzt sich jenes zum Teil aus Neubauten, zum Teil aber auch aus ehemaligen Micron-Anlagen. Die geplanten Investitionen werden auf 18 Milliarden Dollar beziffert. Prozentual gesehen wird das Unternehmen damit deutlich mehr gefördert als die großen Mitbewerber. Dem Aktienkurs hat es aber in der vergangenen Woche nur wenig geholfen. Nach Verlusten von gut einem Prozent ging es mit 180,12 Euro ins Wochenende, was aber noch immer recht ansehnlich ist.
Tagestermine
Kurz vor dem Jahreswechsel gibt es nochmal einige Konjunkturdaten, darunter das Bruttoinlandsprodukt aus dem Vereinigten Königreich. Einige europäische Länder liefern zudem frische Inflationsdaten und in den USA gibt es ein Update zum Verbrauchervertrauen. Die Berichtssaison darf derweil als beendet angesehen werden und es stehen heute überhaupt keine nennenswerten Ergebnisse an. Beeinflusst werden dürften die Aktienmärkte wahrscheinlich am meisten von geopolitischen Entwicklungen und den gewöhnlichen Spekulationen.
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23.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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