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Den Anlegern geht es bei Nikola einfach nicht schnell genug

Die Aktie muss Federn lassen

NTG24 - Den Anlegern geht es bei Nikola einfach nicht schnell genug

 

Mit seinen emissionsfreien Lkw auf Elektro- und Wasserstoffbasis sorgte Nikola in der Vergangenheit für viel Aufsehen, aber auch für einige Skandale an der Börse. Nun stellte der Konzern frische Zahlen vor und die fielen weniger katastrophal aus, als manch einer es erwartet haben mag. Überzeugen kann das Unternehmen die leidgeplagten Anteilseigner aber ebenfalls nicht.

Erfreulich ist, dass Nikola (US6541101050) mittlerweile überhaupt den einen oder anderen Lkw ausliefern konnte. Im vergangenen Quartal gingen ganze 20 davon an Händler. Insgesamt wurden dem Vernehmen nach 133 Stück produziert. Wir haben es also eher mit homöopathischen Mengen an Fahrzeugen zu tun. Doch vor gar nicht langer Zeit zweifelten viele noch daran, ob überhaupt jemals etwas bei Nikola vom Band rollen würde.

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Werbebanner EMH PM TradeDas Unternehmen ist aber weiterhin den Beweis schuldig, dass es auch im größeren Umfang liefern kann. Mit Versprechungen hält man sich beim Management dezent zurück, nachdem solche in der Vergangenheit viel zu oft nicht eingehalten werden konnten. So sollen in 2023 250 bis 350 batterieelektrische Lkw und 125 bis 150 Lkw mit Brennstoffzellenantrieb ausgeliefert werden. Das Wachstum scheint sich hier also weiterhin in einem überschaubaren Bereich abzuspielen. Immerhin dürfte es damit gut möglich sein, dass Nikola die eigenen Prognosen ausnahmsweise mal erfüllen kann.

2022 gelang es dem Unternehmen schon mal, die Nettoverluste etwas einzudämmen, welche nun bei rund 780 Millionen USD statt 690 Millionen USD im Vorjahr lagen. Abwärts ging es allerdings auch mit den Umsätzen, was die wenigsten Anleger auf dem Schirm hatten. In der Folge reagierte die Nikola-Aktie sehr negativ auf die Zahlen. Am Donnerstag rutschte sie um 7,6 Prozent in die Tiefe und schlug bei nur noch 2,01 Euro auf.

 

Das Vertrauen ist weg

 

Nikola hat für 2023 einige Ziele postuliert, an denen das Unternehmen sich messen lassen muss. Die sind aber deutlich weniger ambitioniert als noch in vergangenen Jahren. Das mag manch einer als den Einzug von Vernunft im Management betrachten. Es spricht aber auf der anderen Seite auch nicht von besonders viel Selbstbewusstsein mit Blick auf das Hochfahren der Produktionskapazitäten.

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Sonderlich viel Vertrauen bringen die Anleger Nikola nicht entgegen, was leider auch nachvollziehbar ist. Denn nicht nur bleibt momentan offen, ob die Produktion einer Tages zumindest in die Nähe von Bereichen kommen könnte, welche sich als Massenproduktion bezeichnen ließe. Es steht auch in den Sternen, wie es um die Nachfrage bestellt ist und ob das Geschäftsmodell von Nikola eines Tages auch tatsächlich Gewinne abwerfen wird. Es gab Zeiten, da wurden dem Unternehmen Startschwierigkeiten noch nachgesehen. Das ist mittlerweile aber so gut wie gar nicht mehr der Fall.

 

Die Nikola-Aktie bleibt im Kurskeller

 

Nur eben so konnte die Nikola-Aktie sich zuletzt über der psychologisch wichtigen Marke von 2 Euro halten und bleibt die Marktstimmung auf ihrem derzeit schlechten Stand, könnte diese Linie gehörig ins Wanken geraten. Nur unweit davon entfernt wartet bei 1,94 Euro bereits das derzeitige 52-Wochen-Tief. Das zeigt eindrucksvoll, wie wenig begeistert die Börsianer von dem Titel noch immer sind – auch wenn sich in den letzten Monaten nicht alles zum Schlechten gewendet hat.

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Werbebanner ClaudemusMutige Anleger mögen hier eine Chance erkennen, nachdem Nikola zumindest grundsätzlich bewiesen hat, dass hinter dem Namen auch ein tatsächlicher Lkw-Hersteller steckt. Dennoch bleiben die Risiken hoch und die Probleme zahlreich. Gelingt es den Verantwortlichen aber, die Kosten zu senken, während Nachfrage und Produktion steigen, so könnte die Aktie irgendwann in Zukunft durchaus noch ansehnliche Sprünge aufs Parkett legen. Ob es dazu kommen wird oder nicht, bleibt für den Moment eine Glaubensfrage. Ob sich ein Investment da lohnt oder nicht, kann am Ende nur jeder für sich selbst entscheiden.

 

24.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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