Nvidia ohne China-Geschäft, AMD sorgt für Konkurrenz, Broadcom begibt sich ebenfalls in Stellung und Meta macht KI zur Pflichtveranstaltung
Werden die Karten im KI-Sektor neu gemischt?
Seit nun schon drei Jahren hat der KI-Boom die Börsen fest im Griff und die Machtverhältnisse waren bisher recht klar abgesteckt. Nvidia dominiert mit seinen Chips alles und jeden und stieg aufgrund dessen zum mittlerweile wertvollsten Konzern auf dem Planeten auf. Allerdings lässt die Konkurrenz nicht locker und in China weht dem Konzern immer mehr Gegenwind ins Gesicht.
Eigentlich hatte sich Nvidia (US67066G1040) vor gar nicht langer Zeit wieder Ausfuhrlizenzen für den chinesischen Markt gesichert. Doch die Regierung in Peking machte den Plänen für neue Umsätze einen Strich durch die Rechnung. Nun ließ Nvidia-Chef Jensen Huang in einem Interview mit Citadel Securities wissen, dass Nvidia derzeit „zu 100 Prozent“ aus China raus sei. Mit anderen Worten ist der Marktanteile von einst 95 Prozent auf null geschrumpft.
Der Grund dafür liegt zwar in Peking. Dennoch kritisierte Huang die US-Ausfuhrbeschränkungen, welche die derzeitige Lage sehr wahrscheinlich erst herbeigeführt haben. Schon früh warnte der Nvidia-Chef davor, dass Handelsbeschränkungen nur die chinesische Chip-Industrie stärken würden. Genau das scheint sich nun auch abzuspielen, während China mit Ausfuhrbeschränkungen für Seltene Erden gleichzeitig eine kleine Machtdemonstration aussendete. Fest damit zu rechnen, dass Nvidia in naher Zukunft wieder üppige Gewinne im Recht der Mitte macht, ist wohl eher nicht.
AMD in den Startlöchern
Das ist jedoch nicht die einzige Bedrohung, mit der Nvidia momentan zu kämpfen hat. Auch die Konkurrenz hinterlässt eine immer bessere Figur, allen voran AMD (US0079031078). Dort haben Durchbrüche bei KI-Chips lange auf sich warten lassen. Ein milliardenschwerer Deal mit Open AI zog aber die Aufmerksamkeit der Marktakteure auf sich und provozierte auch bereits Reaktionen aus Richtung der Analysten.
Die Bank of America erkennt bei AMD ein enormes Potenzial und spricht davon, dass der Marktanteil bis 2027 auf bis zu 7,5 Prozent steigen könnte. Das klingt zwar überschaubare. Doch angesichts der schwindelerregenden Beträge könnten darauf zusätzliche Umsätze von bis zu 9,7 Milliarden US-Dollar entstehen, so die Börsenprofis. Für das an sich eher kleine AMD wäre das ein gigantischer Erfolg. Der soll sich auch beim Kurs bemerkbar machen, denn die Bank of America erhöhte ihr Kursziel jüngst von 250 auf nun 300 Dollar. Das hinterließ bei den Anlegern weiteren Eindruck und der Kurs schraubte sich in der vergangenen Woche um 8,5 Prozent bis auf 233,08 Dollar zum Wochenende in die Höhe.
Broadcom: Im Vorteil bei Inferenz?
Mit Broadcom (US11135F1012) schickt sich jedoch noch ein weiterer Player an, im KI-Segment eine kleine Revolution auszulösen und auch hier spielt OpenAI eine signifikante Rolle. Etliche Milliarden steckt der ChatGPT-Entwickler in Broadcom und will an dort entstehenden Chips auch selbst mitarbeiten. Wie Medienberichten zu entnehmen ist, sollen dabei wohl sogenannte ASICs entstehen. Die sind manch einem vielleicht noch aus dem Kryptobereich ein Begriff.
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um Chips, die für eine ganz bestimmte Anwendung optimiert sind und in solchen nicht selten deutlich besser abschneiden als die Alleskönner von Nvidia und AMD. Experten vermuten, dass dies besonders dann von Bedeutung sein könnte, wenn das Training nachlässt und die Ausführung von KI-Modellen, auch als Inferenz bezeichnet, in den Vordergrund rückt. Die Vorfreude wird von den Anteilseignern geteilt, welche die Broadcom-Aktie in der letzten Woche um 7,6 Prozent bis auf 349,33 Dollar ansteigen ließen.
Meta: AI or bust!
Gerüchteweise bastelt wohl auch Meta (US30303M1027) an eigenen Chips, doch momentan steht noch die Software voll und ganz im Vordergrund. Jene soll in Zukunft auch im eigenen Unternehmen vorkommen, und das nicht zu knapp. Bis Ende 2026 soll der meiste Code bei der Facebook-Mutter aus der Feder der KI stammen. Schon jetzt soll die Belegschaft sich mit dem Thema auseinandersetzen und ihre Produktivität via KI um den Faktor 5 steigern. Wie genau dies bewerkstelligt werden soll, darüber äußerte sich Meta allerdings nicht.
Fast schon haben die Pläne ein bisschen etwas von Verzweiflung, denn andere Unternehmen melden zuweilen, dass KI bisher nicht die erhofften Sprünge bei der Produktivität liefern konnte. Die Anteilseigner behalten die gute Laune jedoch bei und die Meta-Aktie zog es vor dem Wochenende leicht bis auf 716,91 Dollar aufwärts.
Bewegung in Sicht
Noch ist nicht viel passiert, doch langsam scheint sich etwas im KI-Bereich zu tun und Nvidia kann sich auf seinen Erfolgen nicht ausruhen. Für Anleger könnten sich hier einige interessante Chancen verstecken, so nicht KI an sich an den Märkten herbe Rückschläge verzeichnen sollte. Genau darüber wird ob der weiterhin schwindelerregenden Investitionspläne und Aktienkurse ebenfalls spekuliert. Mutmaßungen um eine mögliche KI-Blase sowie deren Platzen machen momentan häufiger die Runde. Auch die Anleger könnten sich also nicht einfach zurücklehnen.
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20.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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