
JP Morgan redet Donald Trump wohl ins Gewissen, Nvidia reagiert an der Börse erleichtert, BYD bleibt im roten Bereich und Rheinmetall steht vor dem nächsten Großauftrag
Der Ton im Handelsstreit zwischen China und den USA wird plötzlich sanfter
Vor dem Wochenende erreichte die Stimmung an den Märkten noch einen neuen Tiefpunkt, nachdem US-Präsident Donald Trump äußerst ungehalten auf neuerliche Exportbeschränkungen Seltener Erden seitens China reagierte und bereits wieder mit der Zollkeule wedelte. Wenig später drohte Peking seinerseits für den Fall der Fälle mit Gegenmaßnahmen. Aktienkurse fielen reihenweise und auch der Bitcoin war schon im freien Fall.
Am Sonntag ruderte Trump allerdings schon wieder zurück und macht damit seinem wenig ruhmreichen Spitznamen „TACO“ („Trump always chickens out“) alle Ehre. Auf seinem Kurznachrichtendienst „Truth Social“ teilte Trump mit, dass sich niemand um China Sorgen machen müsse. Es werde alles gut werden. Die USA wollten China helfen und nicht schaden. Auch Xi Jinping habe „keine Depression“ für das Reich der Mitte im Sinn.
Einigen Medienberichten zufolge soll wohl Jamie Dimon, Chef der US-Großbank JP Morgan (US46625H1005), großen Einfluss auf die Tonlage von Trump gehabt haben. Unter anderem im „Handelsblatt“ heißt es, dass ein Auftritt Dimons bei Fox News Trump ein Stück weit zum Umdenken bewogen haben. Den entsprechenden Beitrag konnte der Autor dieser Zeilen auf die Schnelle nicht finden. Dass Trump allerdings häufiger fernsieht als Berichte zu lesen, ist wohlbekannt.
Nvidia: Durchschnaufen?
Schwer erwischt hatte die Sorge vor einer neuen Eskalation am Freitag die Aktien aus dem Tech-Sektor. Bei Nvidia (US67066G1040) ging es um 4,9 Prozent auf 183,04 US-Dollar abwärts. Nicht wenige nahmen den Schock zum Anlass, um Gewinne unweit entfernt des Allzeit-Hochs in die Tat umzusetzen. Nun scheint sich eine Erholung anzukündigen. Im vorbörslichen Handel am Montag ließen sich Aufschläge von 2,6 Prozent erkennen und es ging wieder recht fix in Richtung 190 Dollar.
Allerdings bleibt Trump unberechenbar und welche Ankündigung er als nächstes aus dem Hut zaubern mag, steht in den Sternen. Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass die Märkte noch immer sehr nervös bleiben und schon allein die Angst vor neuen Zöllen spürbare Auswirkungen hat. Verlass ist in solchen Zeiten nur auf wenig und die teils schwindelerregend hohen Kurse bringen ein enormes Korrekturpotenzial mit sich, nicht nur bei Nvidia.
BYD bleibt im Tal der Tränen
Überall hat sich die Stimmung allerdings nicht zum Besseren gewendet. In Asien scheinen die Anleger noch skeptisch zu bleiben und der Hang Seng Index musste am Montag den höchsten Tagesverlust seit Monaten verkraften. Japanische Börsen bliebe nur aufgrund des Sports Day verschont, einem gesetzlichen Feiertag. Bei BYD (CNE100000296) setzte sich der scharfe Abwärtstrend mit herben Verlusten fort.
In Hongkong segelte der Kurs des Autobauers bis zum Nachmittag um weitere 4,4 Prozent auf nur noch 104,40 Hongkong-Dollar (ca. 11,55 Euro) in die Tiefe. Das entspricht dem tiefsten Stand seit dem zollbedingten Einbruch im April. Zu kämpfen hat BYD allerdings nicht ausschließlich mit neuerlichen Zollsorgen, sondern viel mehr mit schwächelnden Absatzzahlen und mauen Margen. Experten sehen diesbezüglich aktuell auch keine Anzeichen einer schnellen Besserung.
Der nächste Milliardencoup für Rheinmetall
Weiterhin hervorragend laufen derweil die Geschäfte von Rheinmetall (DE0007030009), und laut einem Bericht von „n-tv“ könnte der Rüstungskonzern wohl schon bald den nächsten Milliardenauftrag verkünden. Insidern zufolge steht die Bundesregierung wohl kurz vor der Bestellung von Flugabwehrpanzern des Typs Skyranger 30, die der Bundeswehr zur Verteidigung gegen Drohnen dienen sollen.
Offenbar will die Bundesregierung dabei weitaus weiter gehen, als es bislang vermutet wurde. Den Berichten zufolge sollen 600 der Panzer angeschafft werden. Die Auslieferung wird bis 2030 erwartet; das Volumen des Auftrags könnte sich auf über neun Milliarden Euro belaufen. Zwar fehlt es bislang noch an einer offiziellen Bestätigung. Nach vermehrten Drohnensichtungen in Nato-Ländern fällt es aber nicht allzu schwer, dem Ganzen Glauben zu schenken. Denn dass Deutschland dringend eine bessere Luftverteidigung braucht, dürfte außer Frage stehen.
Mal Hü, mal hott
Auf die verbale Eskalation seitens der USA folgte sehr schnell wieder Deeskalation und was am Ende tatsächlich passieren mag, das kann momentan wahrscheinlich niemand recht wissen. Damit schlägt die Stunde der Spekulanten. Wer bereits am Freitag auf eine schnelle Beruhigung gesetzt hatte, dürfte sich nun bestätigt fühlen. Allerdings bleibt die Lage weiterhin angespannt und nur ein falsches Wort könnte ausreichen, um die Märkte wieder ins Taumeln zu bringen.
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13.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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