Nvidia doch in Rot, Alphabet zehrt von guten Neuigkeiten, DroneShield kollabiert nach CEO-Rücktritt und Rheinmetall bleibt seinen Kursrekorden fern
Der große KI-Crash blieb bisher aus, doch in die nächste Rallye ging es auch noch nicht
Die Börsianer erlebten am Donnerstag einen wechselhaften Handelstag. Der frühe Handel war noch bestimmt von hervorragenden Nvidia-Zahlen, was die gesamte Tech-Branche in die Höhe hievte und weitere Segmente gleich mit. Etwas später folgten die lange erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA für September, welche stärker als erwartet ausfielen. Das wiederum lässt wieder einmal Zinssorgen in den Vordergrund treten.
Mittlerweile rechnet kaum noch jemand damit, dass die US-Notenbank Fed am 10. Dezember ein weiteres Mal die Zinsen nach unten anpassen wird. Hinweise auf eine zurückhaltende Einstellung gaben zuvor bereits die Fed-Protokolle. Die Märkte stellen sich auf schwierige Zeiten ein und treten den Rückzug an. Nicht einmal Nvidia (US67066G1040) konnte sich diesem Sentiment entziehen.
Anfängliche Zugewinne gaben die Bullen bereits am Mittag aus der Hand und im späteren Handel zog es den Kurs des Chipherstellers weiter in Richtung Süden. Zu Handelsschluss schlug der Kurs bei 180,64 US-Dollar auf; der Tagesverlust betrug 3,2 Prozent. Die Nvidia-Aktie bleibt auf hohem Niveau und kann noch auf eine Marktkapitalisierung von 4,4 Billionen Dollar blicken. Doch der Abstand zum Allzeit-Hoch bei 212,19 Dollar ist unübersehbar geworden.
Alphabet profitiert vom Newsflow
Die Google-Mutter Alphabet (US02079K3059) passte sich der Marktstimmung an und erlebte ebenfalls anfängliche Kursgewinne, die bis Handelsschluss vollständig kassiert wurden. Mit einem Minus von einem Prozent schlug der Titel sich jedoch etwas besser als Nvidia. Der Schlusskurs war mit 289,98 Dollar auch näher am Allzeit-Hoch, welches vor wenigen Tagen bei 306,89 Dollar markiert wurde. Rückenwind bekommt die Aktie noch immer von gleich mehreren erfreulichen Neuigkeiten.
Der Einstieg von Warren Buffet bzw. Berkshire Hathaway wirkt ebenso nach wie die Veröffentlichung von Gemini 3. Letzteres können die Märkte nach schwindenden Ängsten vor einem KI-Crash auch besser genießen. Außerdem hoffen die Anleger derzeit auf Reformen in der EU bezüglich des KI-Gesetzes. Das ist zwar bisher noch nicht einmal vollumfänglich in Kraft getreten. Es scheint aber Überlegungen zu geben, den Anbietern noch mehr Zeit zu geben, um gewisse Pflichten beim Training ihrer KI-Modelle zu erfüllen.
DroneShield im freien Fall
Wenige bis gar keine guten Neuigkeiten hat derzeit DroneShield (AU000000DRO2) zu bieten. Der australische Entwickler von Drohnenabwehrsystemen leistete sich vor Kurzem einen dicken Patzer, indem ein bereits bestehender Auftrag fälschlicherweise als neu gemeldet wurde. Zudem belasteten Insiderverkäufe den Aktienkurs. Darauf folgt nun überraschend der Rücktritt von US-CEO Matt McCrann, welcher die amerikanischen Geschäfte seit 2022 leitet.
Das ohnehin angeschlagene Vertrauen erodiert weiter und die DroneShield-Aktie stürzte am Donnerstag um weitere 16 Prozent bis auf 0,92 Euro zurück. Dort summieren sich die Abschläge auf 5-Tages-Sicht bereits auf über 30 Prozent. Auf die fulminante Rallye aus den letzten Monaten scheint die große Krise zu folgen und charttechnisch hat das Papier jeden Halt verloren. Es könnte daher noch ungemütlicher werden, wenngleich einige Marktbeobachter auch über Einstiegschancen orakeln.
Rheinmetall: Frieden in Sicht?
Dass Rüstungsaktien in dieser Woche allgemein weniger gefragt sind, liegt auch an Spekulationen um neue Friedensverhandlungen rund um die Ukraine. Gerüchten zufolge haben die USA bilateral mit Russland einen Friedensplan ausgehandelt, der in diesen Tagen der Ukraine schmackhaft gemacht werden soll. An der Börse reagierte die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009) bereits am Mittwoch mit Verlusten von etwa sieben Prozent. Die Aussicht auf Frieden sorgt dafür, dass zumindest einige Beobachter das weitere Wachstumspotenzial des Rüstungskonzerns infrage stellen.
Einen wirklichen Grund dafür gibt es allerdings nicht. Zumal sich auch schon abzeichnet, dass der sogenannte Friedensplan mehr einer Kapitulation der Ukraine, denn einer Lösung auf Augenhöhe gleicht. In der Praxis hat sich bisher wenig geändert und die Rheinmetall-Aktie bewegte sich am Donnerstag wieder in Richtung Norden. Die Verluste des Vortags konnten jedoch nicht egalisiert werden. Zufriedengeben mussten die Anteilseigner sich mit einem Plus von 2,6 Prozent und einem Schlusskurs von 1.637 Euro. Kursrekorde knapp oberhalb der 2.000-Euro-Linie sind in weite Ferne gerückt.
Irgendwas ist immer
Nachdem die Börsen die Sorge um ein unmittelbares Bevorstehen einer platzenden KI-Blase weitgehend abschütteln konnten, treten nun andere Bedenken in den Vordergrund. Euphorie scheint hingegen nicht mehr aufkommen zu wollen. Das liegt zuvorderst an der Nachrichtenlage, dürfte aber auch mit den noch immer hohen Bewertungen zusammenhängen. Gerade an schwachen Tagen, von denen es zuletzt mehr als genug gab, stellen sich viele Anleger die Frage, ob es nicht vielleicht doch etwas zu weit getrieben wurde.
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21.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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