
Nvidia bleibt schwach, auch bei Tesla kann von einer Erholung keine Rede sein, BYD stiehlt den Amerikanern die Show und Xiaomi spricht über Expansionspläne
Donald Trump tut den Märkten noch immer keinen Gefallen
Schon zu Wochenbeginn setzte US-Präsident Donald Trump die Börsen heftig unter Druck, indem er durch Kurzschlussentscheidungen sowie die schnelle Rücknahme von angekündigten Zöllen für viel Unsicherheit sorgte. Beirren lässt sich Trump durch die teils massiven Kursverschiebungen nicht weiter. Stattdessen ging es gestern genauso holprig weiter wie tags zuvor.
Wieder einmal hinterließen Zollängste tiefe Spuren, nachdem Trump sich mal wieder über Kanada echauffierte, dem Nachbarland abermals mit Annexion drohte und zusätzliche Zölle von 50 Prozent auf Stahl sowie Aluminium in Aussicht stellte. Im späteren Handel ruderte Kanada beim Thema Gegenzölle etwas zurück und die USA wollen ihrerseits nun bei vorherigen Plänen von 25 Prozent Zusatzzöllen ab Februar bleiben. Das sorgte an den US-Märkten für eine gewisse Erleichterung.
Es reichte aus, um die Aktie von Nvidia (US67066G1040) letztlich um 17 Prozent bis auf 108,76 US-Dollar zu hieven. Das ist eine angenehme Abwechslung zu den teils drastischen Abschlägen der letzten Tage. Doch wirklich überwunden werden konnte der Abwärtstrend noch nicht und ob am nächsten Handelstag nicht schon wieder die nächste Hiobsbotschaft droht, das kann derzeit wohl niemand mit Gewissheit sagen.
Trump stützt Tesla
Auch die Aktie von Tesla (US88160R1014) leidet schwer unter dem impulsiven und erratischen Verhalten des aktuellen US-Präsidenten. Zusätzlich dazu sorgen die angestaubte Produktpalette und das miese Image von CEO Elon Musk dafür, dass die Absatzzahlen in den letzten Wochen in den freien Fall übergehen. In dieser Hinsicht will Trump nun aber für Schützenhilfe sorgen. Auf seiner Plattform „Truth Social“ wetterte er gegen angeblich „illegale Boykottaufufe“ und ließ wissen, sich schon am nächsten Tag einen Tesla zulegen zu wollen.
Die Aktionäre erhoffen sich davon wieder positive Impulse und vielleicht den einen oder anderen Trump-Anhänger, der es seinem Idol gleichtun wird. Der zuvor abgestürzte Aktienkurs konnte sich dadurch bedingt wieder um 3,8 Prozent bis auf 230,58 Dollar erholen. Die Aktionäre können durchschnaufen, doch die grundsätzlichen Probleme wird aller Voraussicht nach auch Donald Trump nicht mal eben von der Bildfläche verschwinden lassen können.
BYD zieht davon
An den chinesischen Märkten blieb das Chaos in den USA nicht vollkommen unbemerkt. Gerade im Reich der Mitte müssen sich Investoren wohl ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigen, dass die Wut von Donald Trump sich schon bald auch wieder in diesen Regionen entladen könnte. Vor Kurzem erst führte die US-Administration weitere Zölle in Höhe von zehn Prozent ein, welche auf bereits bestehende Einfuhrzölle noch einmal obendrauf kommen.
Zumindest die Anleger von BYD (CNE100000296) zeigen sich davon aber recht unbeeindruckt. Nach einer Phase von Gewinnmitnahmen strebte die Aktie gestern wieder um knapp vier Prozent in die Höhe und landete dadurch bei 41,69 Euro. Bis zum Allzeit-Hoch ist es noch ein Stückchen. Der Optimismus scheint sich aber durchzusetzen. Das ist angesichts immer weiter steigender Absatzzahlen auch nachvollziehbar. Sollte nicht noch ein kleines Wunde geschehen, dürfte BYD sehr wahrscheinlich in diesem Jahr zum größten Anbieter von reinen Elektroautos werden, gemessen an den Neuzulassungen.
Xiaomi denkt weiter
Die Konkurrenz ist BYD allerdings auf den Fersen, und das mittlerweile auch in Form des Tech-Konzerns Xiaomi (KYG9830T1067). Letzterer führte im vergangenen Jahr sehr erfolgreich sein erstes E-Auto ein und eine Sportvariante konnte kürzlich für frische Begeisterung sorgen. Zusätzlich dazu sprach der Konzern nun gegenüber chinesischen Medien über die Expansion nach Europa. Hierzulande berichtete „ecomento.de“ darüber.
Kurz zusammengefasst will Xiaomi ab dem Jahr 2027 in Europa durchstarten, und dies mehr oder minder mit der gleichen Taktik wie auf dem Heimatmarkt. Im Mittelpunkt stehen bezahlbare E-Autos aus Mittel- und Oberklasse, die sich dennoch vor den europäischen Mitbewerbern nicht verstecken müssen. Die Anteilseigner reagierten auf die Pläne mit Vorfreude. Der Aktienkurs steigerte sich am Dienstag um respektable 6,5 Prozent bis auf 6,45 Euro.
Unvorhersehbar
Es gab am Dienstag Licht und Schatten zu sehen, doch generell zeigte die Richtung weiter nach unten. Dabei dürfte es zu weiten Teilen bleiben, solange aus der größten Volkswirtschaft der Welt widersprüchliche Signale ausgesendet werden und die Marktakteure morgens nicht wissen, welche neuen Zolldrohungen am Abend im Raum stehen könnten. Solche führen letztlich auch zu Rezessionssorgen, welche selbst die entspanntesten Naturen an der Börse kaum ignorieren können. Die Lage bleibt also wohl weiterhin angespannt.
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12.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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