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AMD erobert weitere Marktanteile, Intel bleibt im Rückwärtsgang, Führungskräfte von Nvidia machen offenbar Kasse und TSMC scheint konkurrenzlos zu sein

Die Börse hat wieder Spaß an Halbleitern

NTG24 - AMD erobert weitere Marktanteile, Intel bleibt im Rückwärtsgang, Führungskräfte von Nvidia machen offenbar Kasse und TSMC scheint konkurrenzlos zu sein

 

Phasenweise schien es, als wäre der KI-Boom abgeklungen. Börsenkurse aus dem Segment pendelten sich deutlich unter ihren Höchstständen ein und einige große Player wie Microsoft kündigten geringere Investitionen an. Dazu gesellten sich Sorgen um den chinesischen Markt. Doch diverse Großaufträge und weitere Indizien für eine ungebrochen hohe Nachfrage haben die Bullen wieder auf den Plan gerufen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDavon profitiert unter anderem AMD (US0079031078) schwer. Es hätte wohl kaum ein besseres Timing für die Vorstellung neuer KI-Chips geben können, die im kommenden Jahr erscheinen und Konkurrent Nvidia ordentlich einheizen sollen. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Greifbare Erfolge erzielt man zunächst bei Server-CPUs, wo die Marktführerschaft nun zum Greifen nahe ist. Laut Daten von Mercury Research konnte AMD die Marktanteile von Epyc-Prozessoren immer weiter steigen und bis 2027 wird mit 40 Prozent gerechnet.

 

 

 

Die Bank of America teilt die positive Einschätzung und hält einen Wechsel an der Spitze für das Jahr 2028 für denkbar, auch mit Blick auf ARM-Prozessoren, die im Server-Bereich zunehmend an Bedeutung gewinnen dürften. Wird der Blick nur auf das lukrative Cloud-Geschäft beschränkt, blickt AMD schon heute auf über 50 Prozent Marktanteil. In nur wenigen Jahren ist es dem Unternehmen gelungen, solche Zahlen quasi aus der Bedeutungslosigkeit heraus zu erreichen.

 

Intel im freien Fall

 

Das geht natürlich zu Lasten von Intel (US4581401001), wo der Verfall sich bei den Absatzzahlen weiter fortzusetzen scheint. Im Jahr 2017 erreichte der einst größte Chipkonzern der Welt noch Marktanteile von 99 Prozent (!) bei Server-Prozessoren. Nur dank Chips in kleineren Systemen reicht es nach Schätzung der Experten im laufenden Jahr wohl noch für rund 55 Prozent und die Tendenz bleibt weiterhin fallend.

Mit ARM hat Intel wenig am Hut und konkurrenzfähige KI-Beschleuniger sind im Portfolio nicht zu finden. Das Foundry-Geschäft fährt verlässlich Milliardenverluste ein und hängt der Konkurrenz bei modernen Fertigungsverfahren um Jahre hinterher. Mit anderen Worten hat Intel so ziemlich jeden Trend der letzten Jahre verschlafen. Eine Sanierung soll zwar für Besserung sorgen, doch die maue fundamentale Ausgangslage können Anleger kaum ignorieren. Trotz leichter Erholung notierte die Aktie am Wochenende mit 22,69 Dollar aus niedrigem Niveau und rund 25 Prozent tiefer als vor einem Jahr.

 

Geldregen für Nvidias Führungskräfte

 

Einsam an der Spitze verweilt Nvidia (US67066G1040) als wertvollstes Unternehmen auf dem Planeten. Im Juni konnte die Aktie des Chipherstellers wieder neue Rekorde verbuchen, und das nutzten die Führungskräfte des Unternehmens wohl, um ordentlich Kasse zu machen. Wie die „Financial Times“ am Sonntag berichtete, verkauften Manager des Unternehmens allein in diesem Monat Aktien im Wert von etwa einer halben Milliarde Dollar.

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Bereits bekannt war, dass CEO Jensen Huang sich kürzlich von Anteilen trennte, was aber auf einen schon länger bestehenden Verkaufsplan zurückgeht. Wer sonst noch seinen Kontostand aufgebessert hat, geht aus dem Bericht nicht hervor. Dass ein frisches Allzeithoch aber sehr verlockend für Gewinnmitnahmen ist, dürfte außer Frage stehen. Mit einem Schlusskurs von 157,75 Dollar am Freitag bleiben Gelegenheiten dafür vorhanden, was den Aktienkurs auch jederzeit etwas unter Druck setzen könnte.

 

TSMC im Aufwind

 

Von guter Laune im KI-Segment profitiert stets auch der Auftragsfertiger TSMC (US8740391003), der weitgehend als konkurrenzlos angesehen werden darf. Bei den modernsten Fertigungsverfahren für KI-Chips gibt es momentan keine Alternative zu den Fabriken des Unternehmens aus Taiwan. Wie bereits erwähnt ist Intel weit abgeschlagen, Samsung kämpft mit Qualitätsproblemen und auch bei der ehemaligen AMD-Tochter GlobalFoundries gibt es Nachholbedarf. Aktuell entstehen alle High-End-KI-Chips von Nvidia bei TSMC und andere Hersteller stehen ebenfalls Schlange.

Das entgeht den Anlegern freilich nicht und so gab es bei der TSMC-Aktie in den letzten Tagen hübsche Aufschläge zu bewundern. Um rund zwei Prozent kletterte der Kurs allein am Freitag. Auf Monatssicht können Aufschläge von 19 Prozent verbucht werden. Vor dem Wochenende wurden auch hier neue Rekorde erreicht. Solange es keine Anzeichen für eine geringere Nachfrage gibt und die Konkurrenz im Rückspiegel bleibt, dürfte sich am Aufwärtstrend wahrscheinlich nicht viel ändern. Einzig mögliche Gewinnmitnahmen sind ein möglicher Faktor für Korrekturen.

 

Kein Ende in Sicht?

 

KI ist wieder klar auf dem Vormarsch, die Warnungen vor einem Einbruch der Branche scheinen sich als falsch oder zumindest verfrüht herauszustellen. Zwar mag das eine oder andere Unternehmen zurückrudern, was durch Aufträge an anderer Stelle aber mehr als ausgeglichen wird. Der Ausbau von Rechenzentren schreitet voran und bestehende Standorte dürften in den kommenden Jahren mit neuen Chips aufgerüstet werden. Für die Chiphersteller gibt es da einiges zu holen, sind sie doch diejenigen, die mitten im Goldrausch die Schaufeln verkaufen.

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30.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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