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Nvidia baut die Brücke in die virtuelle Zukunft

Nvidia Corp. bohrt dicke Bretter

NTG24 - Nvidia baut die Brücke in die virtuelle Zukunft

 

Zu den Unternehmen, die die neue Welt von Cloud, virtueller Realität und einer weitgehenden Entstofflichung von Wertschöpfungsketten prägen, gehört die Nvidia Corp. (US67066G1040).

Nvidia ist weltweit führend in Design, Entwicklung und Marketing von programmierbaren Grafikprozessoren. Dazu wird auch die zugehörige Software entwickelt. Der Umsatz teilt sich nach Produktfamilien auf: 86,8 % und damit der wesentliche Teil wird mit Computerprozessoren generiert. Dazu gehören Prozessoren für Grafik und Multimedia (z.B. GeForce, Personal Cinema, Quadro-Marken), Speicherung und Sicherheit (nForce) für Computer, Server, Workstations und anderen. 13,2 % entfallen auf mobile Prozessoren. Diese Prozessoren integrieren die Funktionen Bilderfassung, Videolesen und Spiele für Mobiltelefone sowie tragbare Spielekonsolen und werden unter der Marke GoForce vermarktet.

Branchenbezogen gliedert sich der Umsatz in Gaming (53,3 %), Datenspeicherung (25 %), professionelle Visualisierung (9,6 %), Automotive (5,5 %) und Sonstiges (6,6 %). Regional fallen die Umsätze wie folgt an: USA (12,8 %), Taiwan (28,7 %), China (23,9 %), Asien/Pazifik (20,2 %), Europa (7,8 %) und Sonstige (6,6 %).

 

Chips

Bildnachweis: © Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson

 

Das Unternehmen aus Santa Clara in Kalifornien unterhält keine eigenen Produktionsstätten und arbeitet somit nach dem Fabless-Prinzip.  Die faktisch vollständige Auslagerung der gesamten Chip-Produktion an externe Partner wie Taiwan Semiconductor (TSMC) und United Microelectronics Corp. mit Sitz in Taiwan erklärt den dortigen hohen Umsatzanteil. Zuletzt wurde im März 2019 der israelische Konkurrent Mellanox für 6,8 Mrd. Dollar gekauft, dessen endgültige Genehmigung in China und der EU allerdings noch aussteht. Mellanox produziert Chips und andere Hardware für Rechenzentren her, wohin Speicherkapazitäten und andere Computerdienste ausgelagert werden. Strategisch ist dieser Zukauf für Nvidia deshalb bedeutsam, weil so das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft weiter gestärkt wird, das rund 30 % des Umsatzes ausmacht.

Die bereits erwähnte strategische Bedeutung von Nvidia überrascht angesichts eines Gaming-Anteils am Umsatz von 53,3 %. Bereits dahinter folgt aber der Bereich Datenbanken. Und auch wenn Gaming noch mehr als die Hälfte zum Umsatz beiträgt, so sind Datenbanken der Bereich mit dem höchsten Wachstum, weshalb sich die Gewichte zunehmend verlagern werden.

Zudem: Nvidia ist führend sowohl bei Hardware als auch bei der Software für künstliche Intelligenz (AI). Und künstliche Intelligenz ist ein kritischer Wachstumsfaktor im Bereich Cloud. Hinzu kommt, dass das Sammeln und Auswerten von Daten, das Ziehen von Schlussfolgerungen aus ihnen dumme Maschinen schlau macht. Autos Geschäfte, medizinische Geräte und Netzwerke sammeln ständig Informationen. Jedoch steht der Qualitätssprung hin zur selbstständigen Auswertung und Reaktion noch aus, was das Beispiel Elektro-Autos eindrücklich darstellt. Sind Maschinen allerdings mit hinreichender Sicherheit und Genauigkeit in der Lage, bieten sie dem Nutzer bzw. Kunden einen spürbaren Zusatznutzen. Dies allerdings basiert weniger auf Hardware, sondern vor allem auf der Weiterentwicklung von Software. Und genau in diesem Bereich ist Nvidia führend.

 

Aktienkurs spiegelt 2 Dimensionen

 

Ein Blick auf die Entwicklung der Nvidia-Aktie zeigt, dass diese seit dem 4. Quartal 2018 in einer Korrekturphase steckt. Die Geschäftszahlen, welche wir bereits in unserem Beitrag vom 15.11.2019 kommentiert hatten, reflektieren dieses ,,Ausatmen‘‘. Nachdem die Aktie im Oktober 2018 ein Allzeithoch bei 292,76 Dollar erreicht hatte, ging es erst einmal abwärts. Im Zuge dessen erreichte die Aktie im Dezember 2018 ein Zyklustief von 124,46 Dollar und bildetet danach einen Doppelboden, aus dem es im Oktober 2019 durch das Überwinden der zugehörigen Nackenlinie bei 193,47 Dollar nach oben ausgebrochen ist. Zuletzt prallte die Aktie an ihrer nächsten Widerstandszone, welche aus dem November 2017 stammt und im April 2018 bestätigt wurde, ab. Das ist allerdings nur der mittelfristige Blick.

 

Nvidia mittelfristig

 

Eine Bewertung der Korrekturbewegung als Teil des langfristigen Aufwärtstrends ergibt, dass die ganze Konsolidierung seit Oktober 2018 ziemlich genau einer 61,8 %-Fibonacci-Retracement entspricht. Dieses ist jedoch, wenn sich die weitere Entwicklung entsprechend fortsetzt, eine klassische Trendbestätigung!

 

Nvidia long term

 

Fazit

 

Nvidia begann einst als Unternehmen zur Produktion von Grafik-Chips. Danach transformierte es in ein Cloud-Unternehmen. Zukünftig wird es jedoch ein Unternehmen sein, welches sein Wachstum vor allem im Bereich von Anwendungen künstlicher Intelligenz (AI) generiert. Die Integration von künstlicher Intelligenz in breite Bereiche von Dienstleistungen für Unternehmen und Produkten für Konsumenten verbreitert damit den Markt für Nvidias Nutzungsversprechen (Value Proposition – VP). Kurzfristigen Gegenwind durch den Handelsstreit zwischen China und den USA oder auch Umsatzverschiebungen von einem Quartal ins andere sollte man deshalb mit dem angemessenen Gewicht für die Marktpositionierung von Nvidia gewichten. Und diese entscheidet schließlich über Preissetzungsmacht, Margen und nachhaltiges Wachstum von Umsatz und Ertrag. Die Aktie befindet sich deshalb auch in unserem Strategiedepot Aktien Spekulativ.

 

 

12.12.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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