
Rheinmetall erstmals über 2.000 Euro, BYD steigert Export deutlich, müde Aussichten für Novo Nordisk und Nvidia trotzt den Skeptikern
Trotz zahlreicher Krisen scheinen die Bullen weiterhin das Zepter in der Hand zu halten
Zum Auftakt der neuen Woche konnte an der Börse mancher neue Rekord geschrieben werden. Insbesondere die US-Börsen zeigten sich stark und trotz drohendem Shutdown in der US-Regierung scheinen die Anleger sich keine großen Sorgen zu machen. Der DAX sah hingegen etwas orientierungslos aus, produzierte aber dennoch manchen neuen Höchststand.
Der Star an den hiesigen Märkten war wieder einmal die Rüstungsbranche und ganz besonders die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009). Jene konnte gestern erstmals die Marke von 2.000 Euro überspringen und im Hoch bis auf 2.001 Euro steigen. Dass zu Handelsschluss „nur“ noch 1.988,50 Euro auf dem Ticker standen, ist verschmerzbar. Hier lag das Tagesplus noch bei 1,4 Prozent und der Aufwärtstrend ist so lebendig wie eh und je.
Für neuen Schub sorgte ein weiterer Großauftrag mit einem Volumen von 444 Millionen Euro. Im Auftrag der USA soll Rheinmetall Artilleriemunition an einen osteuropäischen Staat liefen. Um welches Land es sich genau handelt, wollte das Unternehmen nicht verraten. Solche Details scheinen für die Aktionäre auch nicht weiter sichtig zu sein. Interessanter ist, dass 170 Millionen Euro bereits als Vorbestellung verbucht wurden und die Lieferung bis Mitte 2027 abgeschlossen sein sollen. Die Kassen dürften also weiterhin klingeln.
BYD stark im Ausland
Noch nicht ganz so sensationell entwickelt sich momentan die Aktie von BYD (CNE100000296). In den letzten Wochen bekamen die Anteilseigner es mit teils deutlichen Korrekturen zu tun, da vor allem im chinesischen Heimatmarkt sowohl Absatzzahlen als auch Margen schwächelten. Daran hat sich nichts verändert. Doch dafür scheint BYD nun beim Export große Schritte nach vorn zu machen.
Im August konnten die Exporte auf 79.603 Fahrzeuge gesteigert werden, was einem Plus von 154,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. In absoluten Zahlen bleibt es bei eher bescheidenen Exporten. Das Wachstumstempo weckt dennoch etwas Optimismus und so konnte die BYD-Aktie an den hiesigen Märkten um 1,7 Prozent bis auf 11,90 Euro zulegen. Weitere erfreuliche Neuigkeiten könnten den Kurs weiter stützen, wenngleich sich eine große Trendwende deshalb noch nicht unbedingt ankündigt.
Schwierige Zeiten für Novo Nordisk?
Es herrschte an den Märkten am Montag natürlich nicht nur gute Laune. Analysten erkannten auch mehr als genügend Titel, denen eine eher schwache Zukunft bevorstehen könnte. Morgan Stanley etwa verabschiedete sich von der neutralen Haltung gegenüber Novo Nordisk (DK0062498333) und verteilt nun stattdessen ein „Underweight“, was im Prinzip einer Verkaufsempfehlung entspricht. Begründet wird dies mit bekannten Faktoren wie der zunehmenden Konkurrenz bei Abnehmpräparaten. Auch eine begrenzte Sichtbarkeit sei ein Thema.
Das Wachstum für das kommende Jahr sehen die Experten bei rund fünf Prozent und beim KGV für 2028 wird ein Wert von 11 in Aussicht gestellt, was sich mit Konkurrenten wie Novartis und Sanofi vergleichen ließe. Das sind nicht die Neuigkeiten, welche die Bullen gerne hören würden. Die Aktie reagierte zunächst mit Verlusten, konnte sich im späten Handel aber mit Ach und Krach noch in den grünen Bereich retten. 47,25 Euro standen bei Ertönen der Schlussglocke auf dem Ticker, der Tagesgewinn belief sich auf 0,3 Prozent.
Nvidia macht munter weiter
Zweifel kommen hier und dort derzeit auch auf, wenn es um die Aktie von Nvidia (US67066G1040) geht. Unter anderem die Analysten der Deutschen Bank sprachen von einem Blasenrisiko im KI-Segment und vielleicht etwas zu hohen Erwartungen der Börsianer. Zudem bestehen Zweifel daran, ob der massive Ausbau von KI-Rechenkapazitäten besonders nachhaltig ist und wie lange Nvidia sein schwindelerregendes Wachstumstempo noch beibehalten kann. Konkrete Empfehlungen gab es zwar nicht, aber doch einige mahnende Worte gegenüber dem KI-Sektor an sich.
Davon ließen die Käufer sich aber nicht einmal im Ansatz stören und auch der am Mittwoch drohende Shutdown in der US-Regierung hinterließ keinerlei Eindruck. Die Nvidia-Aktie kletterte einfach munter weiter und erreichte im Hoch 184 US-Dollar. Bei Handelsschluss standen 181,85 Dollar auf der Anzeigetafel und das Tagesplus lag bei etwas mehr als zwei Prozent. Bei der Aktie von Nvidia bedeutet das einen Zuwachs von fast 100 Milliarden Dollar bei der Marktkapitalisierung an nur einem Tag.
Wohin geht die Reise?
Unter dem Strich blickten Anlegerinnen und Anleger am Montag auf einen recht erfolgreichen Börsentag, selbst hierzulande gab es einiges zu holen. Die zweifelnden Stimmen werden allerdings lauter und von blanker Euphorie kann weiterhin nicht die Rede sein. Welche Richtung die Märkte weiter einschlagen mögen, das hängt jetzt von Impulsen ab, die sich noch nicht recht vorhersehen lassen. Doch die Erwartungen sind hoch, was das Risiko für spontane Rückschläge im Falle schlechter Neuigkeiten steigern könnte.
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30.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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