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Oatly setzt zur Erholung an, Beyond Meat tut sich etwas schwerer, Veganz verschafft sich Luft zum Atmen und Nestlé hält sich im Veganuary auffällig zurück

Ist der vegane Hype endgültig vorbei?

NTG24 - Oatly setzt zur Erholung an, Beyond Meat tut sich etwas schwerer, Veganz verschafft sich Luft zum Atmen und Nestlé hält sich im Veganuary auffällig zurück

 

Ein neues Jahr hat begonnen, was klassischerweise mit dem Januar geschieht. Ausgerufen wird dabei in einigen Kreisen auch der sogenannte „Veganuary“, welcher Menschen dazu animieren soll, eine vegane Lebensweise auszuprobieren. Dafür sprechen sich natürlich auch manche Unternehmen aus, die gleich passende Produkte anzubieten haben.

Als Pionier im Segment gilt beispielsweise Oatly (US67421J1088) mit seiner Milchalternative aus Haferbasis. Die hatte es in jüngerer Vergangenheit jedoch immer schwerer. Nicht unbedingt, weil die Nachfrage nach derartigen Produkten eingebrochen wäre. Viel mehr hatte das Unternehmen damit zu kämpfen, dass die Verbraucher bevorzugt zu günstigen Handelsmarken griffen. Bedenklich ist daran, dass Oatly trotz seiner hohen Preise eher geringe Margen erzielt. Das Unternehmen hat ein Kostenproblem.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeRichtig gelöst werden konnte dies bisher noch nicht. Dennoch macht sich bei den Anteilseignern passend zum Veganuary wieder Zuversicht breit. Ende Dezember erreichte die Oatly-Aktie noch einen neuen Tiefstand bei 0,58 Euro. Bis zum Wochenende konnte der Titel sich nun bis auf 0,73 Euro verbessern. Das entspricht einem Plus von gut 25 Prozent in nur wenigen Tagen und dem höchsten Kursstand seit etwa zwei Monaten. Charttechnisch sieht das verheißungsvoll aus, allerdings fehlt es leider an fundamentalen Argumenten, welche den (scheinbaren?) Turnaround stützen könnten.

 

 

 

Beyond Meat bleibt angeschlagen

 

Bereits zwischen den Jahren versuchte sich die Aktie von Beyond Meat (US08862E1091) an einer zarten Erholung, die sich im Januar bisher etwas fortsetzen konnte. Ein Plus von 15 Prozent in den letzten beiden Wochen sieht im ersten Moment freundlich aus. Es bleibt aber dabei, dass der Aktienkurs sich auf Jahressicht mal eben halbiert hat.

Die Skepsis an den Märkten kommt nicht von Ungefähr. Im November konnte Beyond Meat zwar etwas bessere Zahlen vorweisen und sogar von einer Rückkehr in den Wachstumstrend sprechen. Es mussten aber noch immer rote Zahlen ausgewiesen werden. Ob sich daran 2025 etwas ändern mag, ist weitgehend offen. Ein richtiger Hype wollte bisher im Veganuary aber nicht entstehen. Die Marketingkampagnen scheinen im Vergleich zu 2024 sehr viel zurückhaltender auszufallen.

 

Veganz: Der letzte Strohhalm?

 

Gar keine Erwähnung findet das Thema zum Beispiel auf der Webseite von Veganz (DE000A3E5ED2), die tatsächlich etwas vernachlässigt wird. Die letzten Neuigkeiten stammen noch aus dem August und seither wurden Produktneuheiten anscheinend auf die lange Bank geschoben. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass das Unternehmen die Kosten im Zaum halten möchte. Nötig wäre es allemal, schrammte man doch nur knapp an einer potenziellen Katastrophe vorbei.

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125.000 neue Aktien gab Veganz Ende vergangenen Jahres aus und sicherte sich damit 1,38 Millionen Euro frisches Kapital. Ferner stimmten die Gläubiger zu, die Fälligkeit für eine Anleihe mit einem Volumen von zehn Millionen Euro um fünf Jahre in die Zukunft zu verschieben. Eigentlich hätte der Rückzahlungstermin schon im Februar angestanden. Veganz konnte das eigene Überleben erst einmal sichern, verwässerte dabei aber den Aktienkurs und schadete letztlich langjährigen Investoren. Die Aktie stürzte in den letzten zwölf Monaten um über 75 Prozent in Richtung Süden und hier gab es zuletzt auch nicht einmal Anzeichen einer Erholung zu sehen.

 

Nestlé scheint Wichtigeres zu tun zu haben

 

Auffällig wenig zum Veganuary tut sich in diesem Jahr auch beim Lebensmittel-Giganten Nestlé (CH0038863350), der mit Marken wie „Garden Gourmet“ vor einigen Jahren noch zum großen Angriff auf das Segment blies. 2024 lancierte der Konzern zuletzt eine breitangelegte Kampagne, bei der diverse Fleischersatzprodukte beworben wurden. In diesem Jahr scheint sich in dieser Hinsicht kaum etwas zu tun. Lediglich für das Gastro-Geschäft gibt es eine bescheidene Landing-Page, die aber ohne sensationelle Neuankündigungen auskommt.

Der neue Chef Laurent Freixe hat Nestlé eine neue Ausrichtung verpasst und grob zusammengefasst, sich in den kommenden Jahren auf wesentliche Wachstumsmärkte und die eigenen Kernmarken zu konzentrieren. Fast möchte man meinen, dass die veganen Töchter nicht unbedingt dazugehören. Aufgeben wird Nestlé das Segment wohl nicht. Doch dem Aktienkurs haben die Bemühungen im vergangenen Jahr offensichtlich nicht weitergeholfen. Gerade einmal 79,20 Euro standen am Wochenende auf dem Ticker und damit 25 Prozent weniger als vor einem Jahr. Zu leiden hat Nestlé nicht nur im veganen Sortiment mit einer anhaltenden Konsumunlust der Verbraucher.

 

Ein alter Hut

 

Hypes kommen und gehen und in Sachen veganer Alternativen zu Fleisch und Milch scheinen wir den großen Boom endgültig hinter uns zu haben. Insgesamt wächst das Segment zwar noch immer. Allerdings nicht mehr annähernd im gleichen Tempo wie zur Hochphase vor einigen Jahren. Viele Anleger sind da längst weitergezogen und die Pure Player stehen unter hohem Druck, endlich schwarze Zahlen zu schreiben. Wer die aktuelle Phase der Konsolidierung überleben mag, bleibt abzuwarten. Doch auch der Veganuary ist mittlerweile kein Garant mehr dafür, dass die Verbraucher im großen Stil zu den veganen Produkten von Oatly und Co. greifen.

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06.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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