Palantir verbündet sich mit Nvidia für die Lösung von Logistikproblemen und die Bullen kennen kein Halten mehr
Auch bei Palantir scheint die Party weiterzugehen
Es macht fast den Anschein, als würde der KI-Boom in eine neue Phase übergehen. Kurssteigerungen kommen derzeit nicht mehr unbedingt durch Milliardeninvestitionen in neue Rechenzentren zustande. Stattdessen erweist Nvidia sich immer mehr als Partykönig mit immer neuen Kooperationen. Nun hat der US-Chiphersteller auch beim Softwarespezialisten Palantir angeklopft und die Anleger dort in wohlige Euphorie versetzt.
Gemeinsame Sache machen Nvidia und Palantir (US69608A1088) in Zukunft beim Thema Unternehmensdaten, wie auf dem Blog von Palantir nachzulegen ist. Chips und Software von Nvidia sollen eine entscheidende Rolle dabei spielen, um Unternehmen in Bereichen wie der Logistik zu schnellen und vor allem richtigen Entscheidungen zu verhelfen. Als Beispiel nannte Nvidia-Chef CEO bei einer Konferenz in Washington Ereignisse in der Lieferkette.
Sollte jene beispielsweise durch einen Sturm oder andere unvorhergesehene Ereignisse unterbrochen werden, so kann die Software von Palantir und Nvidia in Zukunft per KI alternative Versandrouten prüfen, Optionen vergleichen, Kosten berechnen und Faktoren wie die aktuelle Nachfragesituation dabei berücksichtigen. Nvidia verspricht die Möglichkeit stündlicher Optimierungen, um die Lieferketten ständig unter Kontrolle zu behalten und auch bei Detailfragen die Effizienz zu maximieren.
Palantir: Was soll schon schiefgehen?
Die Börsen feierten den Deal und die Palantir-Aktie legte am Mittwoch um 4,9 Prozent bis auf 198,81 US-Dollar zu. Obschon der Titel ohnehin längst allen fundamentalen Indikatoren enteilt ist, scheinen die Bullen kein Halten zu kennen und munter neue Kursrekorde aufstellen zu wollen. Die Kursgewinne im laufenden Jahr belaufen sich bereits auf gut 160 Prozent; das KGV liegt irgendwo zwischen schwindelerregend und vollkommen wahnsinnig. Dass Nvidia nun mitmischt, scheint der ohnehin guten Stimmung noch die Krone aufzusetzen. Diesen Effekt bekamen zuvor auch schon andere Unternehmen wie Nokia zu spüren.
Dass weder Nvidia noch Palantir finanzielle Details zur Kooperation nannten, schien auch niemanden weiter zu stören. Die klare Erwartungshaltung lautet, dass sich schon frische Chancen ergeben werden, und an interessierten Kunden dürfte es bei Palantir wohl ohnehin nicht mangeln. Das Unternehmen selbst geht davon aus, wichtige Fortschritte durch seine Software auf die Beine stellen zu können. KI-Systeme allein hätten demnach noch Probleme damit, die Datenströme großer Unternehmen zu verstehen. Die eigenen Big-Data-Lösungen sollen hier den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Wichtig für die Anleger ist aber auch, dass Palantir mit der Partnerschaft seine Stellung außerhalb des Rüstungssektors ausbaut und damit eine gewisse Diversifizierung in Aussicht stellt. Ein Stück weit rechtfertigt allein das schon eine Neubewertung der Aktie und trotz vieler Unklarheiten ist die gute Stimmung der Anteilseigner nachvollziehbar. Gleichwohl bleibt abzuwarten, wo die Systeme zum Einsatz kommen mögen und welche Umsätze dies Palantir bescheren könnte.
Jenseits von Gut und Böse
Palantir gelingt es weiterhin, die Skeptiker eines Besseren zu belehren und jegliche Erwartungen zu sprengen. Das könnte sich noch eine Weile fortsetzen, solange das entsprechende Sentiment den Märkten erhalten bleibt. Natürlich lässt die Bewertung sich mit Faktoren wie Umsatz und Gewinn schon lange nicht mehr erklären. Das Wachstum in den kommenden Jahren müsste bisherige Ergebnisse noch einmal deutlich in den Schatten stellen, um Palantir in seine Bewertung auch nur ansatzweise hineinwachsen zu lassen.
Aus diesem einfachen Grund ist eine gewisse Portion Skepsis auch weiterhin nicht fehl am Platz. Angesichts der wieder einmal imposanten Kursgewinne ist es nachvollziehbar, dass die Anteilseigner sich schwer mit einer Trennung von ihren Anteilsscheinen tun, und weitere Kursrekorde lassen sich in der aktuellen Phase nicht ausschließen. Doch für einen Neueinstieg könnte es mittlerweile zu spät sein. Es scheint kaum vorstellbar, wie Palantir den Newsflow der letzten Monaten noch einmal toppen möchte.
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30.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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