NTG24-Tagesbericht Platin vom 14.03.2023: Trotz Konsensprognose-Punktlandung der US-Inflationsrate nachgebend

Kurzfristig nur wenig spektakuläres Range-Trading zu erwarten

 

Nachdem die heute um 13:30 Uhr publizierte die Februar-Inflationsrate der USA die Konsensprognosen der Wirtschaftsexperten praktisch exakt traf, behielt Platin seine schon am Vormittag verzeichnete Schwächeneigung unverändert bei und büßte bis in den späten Handel (21:00 Uhr) - 0,9 % auf 987 USD ein.

Die heutige nachgebende Tendenz von Platin (TVC:PLATINUM) ist dabei nicht nur angesichts seines in den vorangegangen 4 Tagen in der Spitze sprunghaft verzeichneten Anstiegs um über 8 % von 930 bis auf 1007 plausibel, womit auf Tageschart-Basis auch sofort eine deutliche Überkauftheit, gekennzeichnet durch obere Bollinger-Grenzverletzungen an beiden letzten Tagen eingetreten war.

Sondern wie alle übrigen Edelmetalle wurde Platin fraglos heute auch dadurch belastet, dass gerade der US-Rentenmarkt auf die eigentlich so erfreulich wie erwartet ausgefallenen Februar-Inflationsdaten dennoch hochgradig negativ mit einem Anstieg der 10jährigen US-Treasuries-Rendite um gleich + 17 Stellen auf 3,68 % reagierte.

 

US-Februar-Inflationszahlen treffen die Markterwartungen

 

Im Einzelnen fielen die heute publizierten US-Inflationszahlen für den Februar wie folgt aus:

Die Gesamtrate fiel gegenüber Januar auf Jahresbasis exakt wie im Konsens der Ökonomen erwartet von 6,4 % auf 6,0 %, auch auf Monatsbasis stellte sich damit exakt der prognostizierte Anstieg um 0,4 % gegenüber dem Januar ein.

Die Kernrate ohne Nahrungsmittel- und Energiekosten entwickelte sich ebenfalls genau den Prognosen der Ökonomen entsprechend gegenüber Januar weitaus moderater von 5,6 % auf nur 5,5 % rückläufig. Auf Monatsbasis stieg die Kerninflation gegenüber dem Januar nun um 0,5 % an, hier hatten die Ökonomen allerdings nur einen Anstieg um 0,4 % erwartet.

Im Großen und Ganzen stellte damit die heutige Inflationsraten-Publikation der USA also praktisch eine Punktlandung gegenüber den Erwartungen der Wirtschaftsexperten dar, so dass uns die harsche Negativreaktion gerade des Rentenmarkts hierauf (entgegen dem zeitgleich nachvollziehbarer Weise um + 1,3 % befestigten S&P 500-Aktienindex) doch sehr verwundert.

 

Abgabedruck in Platin wohl noch nicht vorüber

 

In jedem Fall ist die heutige Schwächeneigung von Platin nach seinen 3 äußerst starken Vortagen aus unserer Sicht derzeit allein mit technischen Gewinnmitnahmen im Rahmen der zuletzt partiell doch deutlich eingetretenen Überkauftheiten innerhalb der einzelnen Chartfrequenzen erklärbar.

Der Abbau dieser Überkauftheiten und damit ein sofortiges Ende des Gewinnmitnahmedrucks in Platin ist angesichts dessen heute nur moderaten Ausmaßes unseres Erachtens auch grundsätzlich noch nicht als abgeschlossen zu erachten.

Somit kann gerade morgen die Abgabeneigung in Platin im Umfeld der um 13:30 Uhr nun auch noch zu publizierenden US-Produzentenpreise (Konsensprognose für das Jahres-Gesamt- bzw. -Kernraten-Wachstum: 5,4 % bzw. 5,2 %, verglichen mit 6,0 % bzw. 5,4 % im Januar) wie auch der US-Einzelhandelsumsätze im Februar (Konsensprognose: - 0,3 % ggü. Januar) durchaus auch noch weiter fortbestehen.

 

In den nächsten Tagen Range-Trading in limitierter Spanne zu erwarten

 

Eine mögliche Korrekturfortsetzung in Platin ist dabei bis maximal in seinen nächsten entscheidenden Unterstützungsbereich von rd. 950 – 970 USD zu veranschlagen.

Nach oben liegt der nächste signifikante Widerstand in Form der kurzfristigen oberen Aufwärtstrendbegrenzung seit 22.02. allerdings derzeit ebenfalls bereits bei 1010 USD. Wir erwarten daher in den kommenden Tagen in Platin eher ein vergleichsweise unspektakuläres Range-Trading innerhalb der genannten Unterstützungs-Widerstands-Spanne, das dennoch gerade in Schwäche-Momenten auch weiterhin zu einer Aufstockung mittel- bis längerfristig ausgerichteter Positionen genutzt werden kann.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

14.03.2023 - Matthias Reiner

 

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