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Edelmetall Marktbericht vom 12.10.2025: Markt dreht bei Palladium - Investoren fliehen aus Short-Positionen und treiben Preis hoch

Der Platinpreis zeigt technische Stärke, aber der Palladiumpreis dominiert die Woche

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 12.10.2025: Markt dreht bei Palladium - Investoren fliehen aus Short-Positionen und treiben Preis hoch

 

Platin und Palladium haben in dieser Woche gegensätzliche Wege eingeschlagen: Während Platin mit einem leichten Minus von 0,18 % bei 1.600 US-Dollar aus dem Handel ging, glänzte Palladium mit einem kräftigen Wochengewinn von 12,4 % auf 1.418 US-Dollar. Auch auf Monatssicht zeigt sich ein ähnliches Bild: Platin legte bislang um 1,9 % zu, Palladium sogar um 12,8 %. Die jüngsten Kursbewegungen spiegeln nicht nur technische Faktoren wider, sondern auch eine sich wandelnde Nachfrage in der Industrie und an den Terminmärkten.

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Während Gold und Silber in den vergangenen Tagen von geopolitischer Unsicherheit profitierten, blieb Platin (TVC:PLATINUM) hinter den Erwartungen zurück. Das Edelmetall, das traditionell stark in der Automobilindustrie eingesetzt wird, zeigt derzeit Anzeichen struktureller Schwäche. Viele Hersteller setzen zunehmend auf alternative Materialien oder optimierte Katalysatoren, wodurch die industrielle Nachfrage gedämpft bleibt. Die jüngsten Kursverluste sind daher weniger Ausdruck mangelnden Interesses, sondern vielmehr ein Hinweis auf einen temporären Nachfragerückgang.

Palladium (TVC:PALLADIUM) hingegen konnte sich eindrucksvoll behaupten. Nach einer längeren Phase schwacher Performance hat sich das Metall zuletzt mit einer markanten Gegenbewegung zurückgemeldet. Analysten sehen darin vor allem technische Nachholeffekte, aber auch Anzeichen für Lageraufbau durch industrielle Abnehmer. Die physische Nachfrage, insbesondere für Benzinkatalysatoren, hat sich stabilisiert – ein Faktor, der den Preis zusätzlich stützte.

 

 

 

Spekulation und Marktpsychologie treiben Platin

 

Der jüngste Preisanstieg beim Platin kam für viele Marktteilnehmer überraschend. Selbst Brancheninsider wie der CEO von Sibanye-Stillwater zeigten sich erstaunt über die Dynamik. Nach einer längeren Durststrecke haben offenbar wieder spekulative Kapitalströme den Markt erfasst. Besonders Exchange Traded Funds (ETFs) spielten dabei eine wichtige Rolle. Diese Vehikel halten beträchtliche Mengen Platin und beeinflussen über Zu- oder Abflüsse die Marktpsychologie deutlich.

Trotz steigender Notierungen fehlen bislang klare fundamentale Treiber. Weder die Automobilnachfrage noch die Schmuckindustrie rechtfertigen derzeit den jüngsten Anstieg. Vielmehr scheint es sich um eine klassische technische Erholung zu handeln – verstärkt durch den Umstand, dass viele Investoren ihre Short-Positionen aufgelöst haben. Dennoch bleibt Platin ein Markt mit erhöhtem Risiko, da spekulative Bewegungen schnell in die Gegenrichtung ausschlagen können.

 

Palladium profitiert von technischer Stärke

 

Palladium war in dieser Handelswoche das dominierende Metall am Terminmarkt. Mit einer Wochenperformance von über zwölf Prozent setzte es sich deutlich von anderen Rohstoffen ab. Der starke Anstieg resultierte zum Teil aus der dünnen spekulativen Positionierung: Viele Marktteilnehmer waren zu vorsichtig und mussten ihre Absicherungen hastig schließen. Dieses Short-Covering trieb die Preise zusätzlich an.

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Ein weiterer Faktor sind geopolitische Risiken. Russland und Südafrika dominieren das Angebot – beide Regionen sind derzeit mit politischen und logistischen Herausforderungen konfrontiert. Für Anleger bedeutet das ein höheres Risikoprämium, das sich in steigenden Preisen niederschlägt. Gleichzeitig sorgt die Stabilisierung der globalen Automobilproduktion für eine gewisse Nachfragebasis.

 

Technische Analyse: Bullen behalten die Oberhand

 

Beim Platinpreis liegt der Kurs aktuell über dem 200-Tage-Durchschnitt, der weiterhin steigend verläuft – ein grundsätzlich positives Signal. Der mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei rund 1.687 US-Dollar, während eine solide Unterstützung um 1.156 US-Dollar zu finden ist. Langfristig gilt das 52-Wochentief bei 886 US-Dollar als robuste Basis. Die Trendanalyse deutet auf ein bullisches Marktumfeld hin, auch wenn die Dynamik zuletzt etwas nachgelassen hat.

Ähnlich präsentiert sich das technische Bild bei Palladium. Der Kurs notiert ebenfalls oberhalb des 200-Tage-Durchschnitts, der aufwärtsgerichtet verläuft. Die nächste signifikante Hürde liegt im Bereich von 1.501 US-Dollar, während sich eine wichtige Unterstützung bei 1.019 US-Dollar befindet. Das langfristige Tief bei 871 US-Dollar markiert die untere Begrenzung eines breiten Handelsspanns. Auch hier bestätigen die Indikatoren: Die Bullen geben momentan den Ton an.

 

Ausblick

 

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Werbebanner DegussaDie kommenden Wochen dürften spannend bleiben. Entscheidend wird, ob Palladium seine Rally fortsetzen kann oder ob Gewinnmitnahmen einsetzen. Für Platin bleibt die Frage, ob die spekulative Aufwärtsbewegung durch fundamentale Impulse gestützt wird. Die Entwicklung der Automobilproduktion, mögliche Sanktionen gegen Förderländer und Veränderungen in der industriellen Nachfrage werden den Kursverlauf maßgeblich beeinflussen. Anleger sollten daher flexibel bleiben – die Dynamik am Edelmetallmarkt verspricht weitere Überraschungen.

 

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12.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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