NTG24-Tagesbericht Platin vom 06.03.2023: Geringfügige Gewinnmitnahmen nach der Rallye vom Freitag

Ausbruch aus der Korrektur seit 11.01. geglückt

 

Am heutigen Handelstag notiert Platin aktuell (19:00 Uhr) marginal um – 0,1 % schwächer bei 977 USD, nachdem mit seinem bereits erreichten Tagestief von 964 USD exakt seine ehemalige Korrektur-/Widerstands-Ausbruchszone von 963 – 965 USD getestet und in einer dort nun neu ausgeprägten Unterstützungsbildung auch bislang klar verteidigt werden konnte.

Nicht anders als wir dies heute auch in unserer Tageseinschätzung für Gold (TVC:GOLD) in diesem Bericht kommentiert hatten, war gerade auch in Platin (TVC:PLATINUM) dessen erheblicher Kursanstieg am letzten Freitag von + 1,5 % vor allem den erfreulich ausgefallen US-Dienstleistungs-Einkaufsmanagerzahlen der Institute S&P GIobal und ISM für den Februar zuzuschreiben.

Diese Indizes signalisierten nämlich mit jeweiligen Gesamtwerten von über 50, dass sich in den USA der Dienstleistungssektor – anders als momentan (noch) der Industriesektor - einerseits weiterhin in einem soliden Aufschwung befindet, andererseits aber zugleich auch gemäß dem ISM-Report im Februar in diesem Segment einen weiter leicht nachlassenden Preisdruck.

 

Profiteur von zunehmender Konjunkturaufhellung in den USA und der Eurozone

 

Es ist daher aus unserer Sicht davon auszugehen, dass in den USA auch der Industriesektor in seiner weitaus höheren Konjunktur- wie aber auch Zinsreagibilität in seinem klassischen zyklischen Nachlaufmuster ungefähr ab dem Sommer dieses Jahres wieder den Anschluss an den aktuell (noch) wesentlich robusteren Dienstleistungssektor finden sollte.

Und zwar ebenfalls sowohl was eine künftig zweifellos zunehmend anziehende Industrieaktivität in den USA, gleichzeitig jedoch im Zuge der verstärkten Wirksamkeit der zurückliegenden Zinserhöhungen der FED einen auch im Industriesektor künftig sicher immer stärker rückläufigen Preisdruck angeht.

Dies belegen auch die in den letzten 2 Wochen in den USA (wie aber nicht anders auch in der Eurozone) erheblich aufgehellten Erwartungen der Konsumenten wie aber auch der Einkaufsmanager in die weitere Wirtschaftsentwicklung auf mittlere bis längerfristige Sicht, so dass der starke Anstieg des grundsätzlich hoch konjunktursensiblen Platins nicht nur am Freitag um + 1,5 %, sondern auch in der letzten Gesamtwoche sogar um gewaltige + 7,5 % nur folgerichtig war.

 

Nach Ausbruch aus Korrekturlage nächste Widerstandszone 987 – 993 USD

 

Entsprechend brach Platin in der letzten Woche nun sprunghaft über seine elementar wichtige Widerstandszone von 963 – 965 USD aus (= Zusammenlaufen der Korrekturlinie seit dem 11.01. und der 3 horizontalen Tageshoch-Widerstände vom 14.02., 21.02. und 22.02.) und schloss am letzten Freitag mit 982 USD deutlich darüber.

Dass nach diesem Sprung Platin mit seinem heutigen Tagestief von 964 USD exakt noch einmal bis in diese Ausbruchszone zurückfiel, diese aber mit seinem jetzigen Kurs von 977 USD problemlos verteidigte, ist somit nun nochmals (zumindest vorläufig) als ein weiterer Beleg der zunehmenden charttechnischen und aber mit den jüngst ermutigenden Konjunktursignalen auch fundamental voll in Einklang stehenden Solidität von Platin zu werten.

In der naturgemäß sehr hohen Volatilität des Edelmetalls ist es zwar keinesfalls auszuschließen, dass je nach weiterem Konjunktur- und Preisdaten-Eingang (gerade für die USA) auch Platin kurzfristig noch einmal selbst sogar eine etwas tiefer und breiter angelegte Unterstützungszone von rd. 946 USD (= signifikante Tagestiefs vom 01. + 02.03.und zugleich aktueller Bollinger Band-Durchschnitt im Tageschart) bis zu o.g. 965 USD testen könnte.

Die aus unserer Sicht künftig hoch wahrscheinliche Behauptung dieser Unterstützungszone würde jedoch nach oben zunächst ein Kurspotenzial bis in die nächste ausgeprägte Horizontal-Widerstandszone von 987 – 993 USD eröffnen.

Diese Widerstandszone ging bereits seit Dezember 2022 aus einer signifikanten Unterstützungs-Widerstandsumwandlung hervor und ist derzeit außerdem von der ebenfalls in diesem Bereich liegenden oberen Bollinger Band-Begrenzung im Chart auf laufender täglicher Basis gekennzeichnet.

Wir sehen den aktuellen Erholungstrend von Platin in seiner ausgesprochenen Konjunkturzyklizität somit als derzeit grundsätzlich sowohl fundamental wie auch charttechnisch deutlich besser gestützt an, als das für die zinssensitiveren Edelmetalle Gold und auch Silber (TVC:SILVER) gilt, und räumen Platin daher derzeit auch weiter den Anlagevorzug gegenüber den beiden letztgenannten Edelmetallen ein.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

06.03.2023 - Matthias Reiner

 

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