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NTG24-Tagesbericht Platin vom 28.02.2023: Verstärkte Aussichten auf ein Soft Landing der US-Konjunktur in 2023 beflügeln

Zunehmende Anzeichen kommender US-Konjunkturabkühlung

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 28.02.2023: Verstärkte Aussichten auf ein Soft Landing der US-Konjunktur in 2023 beflügeln

 

Völlig anders als in den zurückliegenden 2 – 3 Monaten signalisierten heute monatliche Konjunkturdaten, die sich hierbei schwerpunktmäßig bereits auf den Februar bezogen, nun zum ersten Mal unisono ein sicher vor allem durch die zurückliegenden Zinserhöhungen der FED bewirktes Einsetzen einer anfänglichen Konjunkturabkühlung in den USA.

Nach allen bisherigen Indikationen halten wir die Prognosen der FED und auch weiterer internationaler Ökonomen und Wirtschaftsverbände (siehe z.B. das jüngste IWF-Gutachten, in dem für die USA die reale 2023er BIP-Wachstumsprognose sogar leicht auf + 1,4 % angehoben wurde) jedoch dennoch weiterhin für völlig stichhaltig, dass in 2023 selbst im Umfeld weiterer deutlicher FED-Leitzinserhöhungen eine Konjunkturrezession auch weiterhin vermieden, d.h. also sich in den USA in 2023 lediglich ein sog. „Soft Landing“ seiner Wirtschaftsdynamik einstellen sollte.

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Diese heute nach den Vorlagen überraschend rückläufiger US-Konjunkturdaten entsprechend genährten Perspektiven eines jedoch voraussichtlich rezessionsfreien Nachlassens der Wirtschaftsdynamik in 2023 quittierte selbst das erhöht konjunkturzyklische Edelmetall Platin (TVC:PLATINUM) heute bis zum späten Handel um 22:00 Uhr mit einem erneuten Kurssprung um + 1,8 % auf 955 USD.

 

Inflationsreduziertes Soft Landing der US-Konjunktur in 2023 für Platin unkritisch

 

Wir halten diese heute sehr positive Kursreaktion von Platin auch analytisch für durchaus vertretbar, solange die US-Wirtschaft in 2023 tatsächlich nicht in ein sog. „Hard Landing“ (d.h. mit einem realen BIP-Wachstum nur knapp über einer „schwarzen Null“) oder gar eine Rezession abdriftet, und die FED nach den heute erstmals deutlich abgeschwächten Konjunkturdaten gemäß ihren zurückliegenden Ankündigungen künftig sicher auch jeden vertretbaren zinspolitischen Beitrag dazu leisten dürfte, ein solches Schreckensszenario für die US-Wirtschaft künftig nach besten Kräften zu verhindern.

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Werbebanner EMH PM TradeSo ist nach den heutigen US-Konjunkturdaten aus unserer Sicht nun mehr denn je sicher davon auszugehen, dass die FED auf ihrer kommenden Zinssitzung am 14./15.03. den Leitzins lediglich weiter um 0,25 % auf einen neuen Korridor von 4,75 – 5,00 % anheben dürfte, und nicht – wie vereinzelt schon von größten Zinsskeptikern nach den unerwartet hohen Januar-Preissteigerungsdaten befürchtet (was auch wir allerdings zu keiner Zeit so sahen) – sogar um 0,5 %-Punkte.

Somit hat also selbst auch im verstärkt konjunkturzyklischen Platin sein heutiger Kurssprung, den natürlich heute in den Perspektiven einer weiterhin bestmöglich konjunkturverträglichen Zinspolitik der FED ebenso auch die zinssensitiveren Edelmetalle GOLD (TVC:GOLD) und SILBER (TVC:SILVER) mit Anstiegen um + 0,7 % bzw. + 1,6 % verzeichneten, bislang jegliche fundamentalanalytische Rechtfertigung.

 

Im Februar stark rückläufige US-Konsumentenerwartungen am relevantesten

 

Die heute durchweg schwächer als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten waren dabei im Einzelnen die folgenden:

Zunächst bildete sich (noch für den Dezember 2022 publiziert) der Hauspreis-Index in den USA auf nur noch eine Jahres-Preissteigerungsrate von 4,6 % zurück und verzeichnete damit nun einen deutlich geringeren Preisdruck als noch im November (6,8 %) sowie von den Ökonomen für den Dezember erwartet (6,1 %).

Der anschließend erstmals für den Februar publizierte und US-weit mit der wichtigsten Signalwirkung versehene sog. Chicago-Einkaufsmanager-Index, der die Bundesstaaten Illinois, Indiana und Michigan abdeckt, bildete sich nun gegenüber dem Januar (44,3) völlig entgegen den Erwartungen der Ökonomen (45,0) gleich deutlicher auf 43,6 zurück.

Und als das heute für die Edelmetalle und ihre deutlichen charttechnischen Gap-Ausbrüche ab 16:00 Uhr mit Abstand relevanteste Konjunkturereignis wies der vom US-Conference Board monatlich berechnete Konsumentenvertrauens-Index für den Februar nun einen Wert von nur noch 102,9 auf, nachdem dieser im Januar noch bei 106,0 gelegen hatte und die Ökonomen zuvor für den Februar gar einen weiteren Anstieg auf 108,5 prognostiziert hatten.

Insbesondere der Teilindex der Konsumenten-Erwartungen auf Sicht eines Jahres brach hierbei unerwartet stark von 76,0 auf 69,7 ein (Werte von unter 80 repräsentieren hierbei grundsätzlich künftige Rezessionsbefürchtungen der Verbraucher), was künftig die FED bislang sicher am ehesten zu einer zunehmenden Drosselung ihrer weiteren Leitzinsanhebungsschritte veranlassen könnte und so auch die primäre Erklärung für alle heutigen Edelmetallanstiege war.

 

Erneuter Rücksetzer und aber auch Sprung über 970 USD gute Neueinstiegschancen

 

Mit dem heutigen Kurssprung, der in der Tagesspitze bis auf 963 USD ging, verzeichnete Platin damit zwar intraday eine Überwindung seiner nächsten, leichteren Widerstandszone von 948 – 950 USD, prallte jedoch anschließend nun erst einmal von seinem von uns schon seit Tagen als weit härter skizzierten Widerstand von rd. 965 USD ab.

Denn hier laufen aktuell immer dichter nun sowohl die Widerstände der seit dem 11.01. entstandenen Haupt-Korrekturlinie wie auch der 3 signifikanten Tages-Tops vom 14.02., 22.02. und 23.02. unmittelbar zusammen.

Rein charttechnisch ist nun somit in den nächsten Tagen ein erneuter Rücksetzer von Platin selbst deutlich in den heutigen Ausbruchsbereich hinein von rd. 930 – 935 USD nicht völlig auszuschließen.

Allerdings würden wir dies nach den unseres Erachtens heute genährten Perspektiven auf ein letztlich sicher deutlich inflationsgemäßigtes, aber dennoch zumindest einigermaßen wachstumsstarkes Wirtschaftsjahr 2023 in den USA weiterhin mittel- bis langfristig als eine aussichtsreiche Neueinstiegs-Gelegenheit in Platin werten.

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Werbebanner ClaudemusSollte in dieser positiven Wahrnehmung Platin aber in den kommenden Tagen sogar nun doch ein entscheidender Sprung über 970 USD hinaus gelingen (incl. notwendigen Toleranzfilters von ca. 5 USD oberhalb seines derzeit härtesten Widerstands bei 965 USD) wäre charttechnisch sein Ausbruch aus dem seit 11.01. von einem Top von 1107 USD (!) aus etablierten Korrekturtrend aber in jedem Fall als geglückt zu betrachten und sollte darauf – mit dem darauffolgend nächsten Horizontal-Widerstand erst wieder bei 993 USD – in jedem Fall mit einem Neuaufbau von Positionen regiert werden.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

28.02.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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