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NTG24-Tagesbericht Platin vom 03.03.2023: Moderater US-Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Report beflügelt auch Platin

Erneut verbesserte Zins- und Konjunktur-Perspektiven

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 03.03.2023: Moderater US-Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Report beflügelt auch Platin

 

Den gestrigen Handelstag schloss Platin – nicht anders als auch alle anderen Edelmetalle – deutlich fester mit 982 USD ab, was gegenüber dem Vortag einen deutlichen Kursanstieg um + 1,5 % darstellte.

Auslöser des deutlichen Kursgewinns von Platin (TVC:PLATINUM), an den sich gestern mit der erneut unrühmlichen Ausnahme des um - 0,6 % nachgebenden Palladiums (TVC:PALLADIUM) auch Gold (TVC:GOLD) sowie Silber (TVC:SILVER) mit Kursanstiegen um + 1,0 % auf 1855 USD (Gold) und + 1,5 % auf 21,24 USD (Silber) anschlossen, war einzig und allein die von allen Kapitalmärkten sehr positiv aufgenommene, moderat ausgefallene Publikation des US-ISM-Dienstleistungseinkaufsmanager-Indexes für den Februar.

 

Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Report zeigt rückläufigen Preisdruck

 

So verzeichnete dieser gestern um 16.00 Uhr publizierte Index in seinem Gesamtwert mit einem marginalen Rückgang gegenüber dem Januar von 55,2 auf 55,1 zwar längst nicht den von den Analysten im Konsens noch deutlich stärker erhofften Rückgang auf 54,5.

Jedoch fiel in Relation zu diesem nur hauchdünnen Gesamtindex-Rückgang dessen Minderung seiner Preiskomponente (“Prices Paid“-Subindex) von 67,8 auf 65,6 (noch niedrigere Konsensprognose jedoch auch hier: 64,5) nun erstmals seit Monaten überdurchschnittlich stark aus.

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Dieses Entspannungssignal dürfte nach unserer Erwartung gestern nicht nur von allen Marktakteuren, sondern gerade auch innerhalb der Führungsetagen der FED positiv honoriert worden sein.

Denn noch in der gerade gestern ebenfalls erfolgten Publikation ihres turnusmäßigen Halbjahres-Geldpolitik-Reports verwies die FED erneut vor allem auf die weiterhin hoch robusten Aktivitäts- und Preisstrukturen sowohl des Dienstleistungssektors (mit der Ausnahme der Immobilienwirtschaft) wie auch der allgemeinen Arbeitsmärkte als die aus ihrer Sicht aktuell größten Inflationsverursacher in den USA.

Damit dürfte neben dem am 10.03. zur Publikation anstehenden monatlichen Februar-Arbeitsmarktbericht sowie den am 14.03. zu veröffentlichenden Februar-Inflationsraten für die USA mit dem gestrigen, (leicht) moderater als noch im Januar zu bewertenden Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Report nun einer erster dieser möglichen weiteren 3 Anlässe vor der am 21./22.03. stattfindenden Zinssitzung der FED gemindert worden sein, ihre Zinserhöhungs-Maßnahmen und auch -Ankündigungen gegenüber ihren bisherigen internen Projektionen noch weiter entscheidend zu verschärfen.

Auf die elementare Wichtigkeit gerade dieser 3 noch anstehenden Publikationsanlässe vor einer der am 22.03. erfolgenden Entscheidungsfindung zum Ausmaß und der verbalen Kommunikation der nächsten Leitzinserhöhung hatten wir ja bereits schon in unserer gestrigen Tageseinschätzung zu Gold detailliert hingewiesen.

Entsprechend erleichtert und positiv reagierten daher gestern nicht nur die Edelmetall-, sondern nicht weniger auch die US-Aktien- und Rentenmärkte auf den moderaten Ausgang des Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Reports zum Februar, indem z.B. der S&P 500-Index ebenfalls um + 1,7 % zulegte und sich die Durchschnittsrendite 10jähriger Treasuries gleich um 11 Stellen wieder unter die „magische“ 4,00 %-Schwelle auf 3,96 % zurückbildete.

 

FED-Leitzinserhöhungsende bei 5,25 – 5,50 % nochmals wahrscheinlicher

 

Und auch weiterhin vertritt gemäß dem sog. FED Watch-Tool nach der gestrigen Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Berichtsvorlage nun eine mit einem Anteil von 41 % sehr knapp dominierende Gruppe von Ökonomen die mehrheitliche Konsens-Überzeugung, dass sich der künftige maximale US-Leitzinskorridor nun doch in der Bandbreite von 5,25 – 5,50 % (entsprechend der sog. „FED-Target Rate“ von 5,4 %) bewegen dürfte.

Noch am 01.03. ging der Konsens der Wirtschaftsexperten unmittelbar nach der Veröffentlichung des wesentlich kritischer aufzunehmenden Februar-Einkaufsmanagerberichts für den Industriesektor (sogar Verstärkung des Preisauftriebs im Februar) dagegen von der Erreichung des maximalen Leitzinskorridors erst bei 5,50 – 5,75 % aus.

Mit dem gestrigen, moderaten Februar-Einkaufsmanager-Report für den Dienstleistungssektor dürften sich also nun die künftigen Zinsrisiken in den USA wohl zumindest etwas entspannt haben, so dass hierauf gerade auch der führende Kursprung des neben Palladium konjunkturzyklischsten Platins hierauf gestern durchaus nachvollziehbar war.

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Werbebanner EMH PM TradeDenn sollte sich entsprechend dem derzeitigen Ökonomen-Konsens des FED-Watch Tools ein maximales Leitzinsniveau von 5,25 – 5,50 % tatsächlich bereits nach der Zinssitzung am 13./14.06. einstellen und von an die FED voraussichtlich bis mindestens zum Jahresende ohne jegliche weitere Erhöhung zinspolitisch „geradeaus fahren“, wäre aus unserer Sicht die aktuelle Veranschlagung z.B. durch die OECD und den US-Conference-Board eines realen US-BIP-Wachstums in 2023 um nur ca. 0,3 – 0,5 % höchstwahrscheinlich als deutlich zu pessimistisch einzustufen.

Und in diesem Fall wären dann sicher auch für Platin die entsprechenden Wirtschaftsperspektiven, vor allem der für das Edelmetall relevantesten Sektoren des Automobil- und Luftfahrtwesens, wieder als merklich günstiger einzustufen, weshalb uns der gestrige relativ starke Kursanstieg des hoch konjunkturreagiblen Platins auch als völlig plausibel erscheint.

 

Nächste Widerstandszone nun 990 – 993 USD

 

Nach der nun gestern mit dem Schlusskurs von 982 USD erfolgreich vollzogenen Überwindung der von uns kurzfristig zuletzt stets als am relevantesten dargestellten Widerstandszone von 965 – 973 USD dürfte Platin daher nach unserer Erwartung im Umfeld der nun kurzfristig eher einmal wieder entspannteren Zins- (und damit auch Konjunktur-)Perspektiven nun als Nächstes umgehend auf seine nächste Widerstandszone bei 990 - 993 USD zusteuern.

Denn während exakt bei 993 USD eine seit dem 31.01. erfolgte signifikante horizontale Unterstützungs-Widerstandsumwandlung vorliegt, befindet sich sehr dicht darunter bei 990 USD derzeit auch die (seit Freitag dabei nun gleichzeitig erstmals wieder nach eben wegedrehende) obere Bollinger Band-Begrenzung im Chart auf laufender Tagesbasis. Siehe hierzu den nachstehenden Chart.

Sollte auch diese nun bereits sehr nahe liegende Widerstandszone von 990 – 993 USD überwunden werden, was unseres Erachtens bereits in Kürze der Fall sein dürfte, würden die nächsten Horizontal-Widerstände daraufhin im Bereich von ca. 1025, danach bei ca. 1040 USD warten.

Auch das im laufenden Tageschart mittlerweile wieder in die Kaufzone (> 50) vorgestoßene Momentum signalisiert derzeit überdeutlich die seit Tagen nun wieder zunehmend verbesserte technische Gesamtverfassung von Platin.

Nach der gestrigen hoch relevanten Widerstandsüberwindung und den hierdurch vor allem mittel-/ längerfristig nun wiederum aussichtsreicher erscheinenden weiteren Kursperspektiven von Platin erneuern wir unsere Empfehlung zur jetzt wieder angezeigten Eingehung von Neuengagements daher nun nochmals.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

04.03.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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