NTG24-Tagesbericht Platin vom 11.05.2023: Platin zollt erneut verstärkten Signalen kommender US-Konjunkturabkühlung zunehmend Tribut
Abprallen von der Doppeltop-Widerstandszone 1129 – 1135 USD sehr kritisch zu werten
Angesichts der heutigen weiteren US-Konjunkturdaten-Veröffentlichungen, die wie auch die gestern publizierte Inflationsratenabschwächung im April als weitere Vorboten einer mittelfristig zunehmend fortschreitenden US-Konjunkturerlahmung zu interpretieren waren, korrigierte Platin heute bislang erheblich um – 1,6 %.
Das bei einem aktuellen Kurs um 21:30 Uhr von nur noch 1096 USD heute signifikant eingetretene Abprallen von der in unserem gestrigen Platin-Tagesbericht herausgestellten, massiven Doppeltop-ähnlichen Widerstandszone von 1129 – 1135 USD ist dabei aus unserer Sicht nun als ein charttechnisch erhebliches Warnsignal zu werden, weshalb wir momentan nach der gewaltigen Rallye von Platin (TVC:PLATINUM) seit Ende Februar in der Spitze um + 25 % nun zunächst von weiteren Zukäufen abraten.
Rückschlag von der Widerstandszone 1129 – 1135 USD sehr bedenklich
Denn es darf aus charttechnischer Sicht auch keinesfalls übersehen werden, dass zuletzt auch schon im Februar und März 2022 der Bereich um 1130 USD auf jeweiligem Wochenschluss-Hoch einen klaren Doppeltop-Widerstand dargestellt hatte, von wo aus Platin anschließend in nur rd. 6 Monaten dann auf sein seitheriges Korrekturtief von nur noch rd. 830 USD abgestürzt war.
Dem jetzigen nochmaligen Abprallen von Platin von ebendieser Widerstandszone kommt somit charttechnisch nun eine nochmals kritischere Bedeutung zu.
Die bisherige Korrektur von Platin um - 1,6 % folgt dabei auch sogar noch stärkeren Abstürzen der ebenfalls konjunktursensibleren Edelmetalle Silber (TVC:SILVER) mit einem Crash um gleich - 4,7 % auf 24,20 USD sowie Palladium (TVC:PALLADIUM) mit einem Einbruch um - 3,3 % auf 1555 USD, die anders als das nur um - 0,7 % abgeschwächte, defensivste Edelmetall Gold (TVC:GOLD) heute gleichfalls hochgradig negativ auf die weiteren Vorboten einer zunehmenden US-Konjunkturerlahmung reagierten.
US-Produzentenpreise und Arbeitslosenhilfeanträge weitere Wirtschaftsabkühlungs-Indizien
Diese heute um 14:30 Uhr publizierten Indikatoren, die nach den schon gestern vermeldeten weiteren Rückgängen der April-Gesamt- und Kerninflationsraten um jeweils - 0,1 %-Punkt auf 4,9 % bzw. 5,5 % ein weiteres US-Wirtschaftsabschwächungssignal darstellten, bestanden zum einen in der Veröffentlichung der US-Produzentenpreise für den April, zum anderen in den neuen Wochenzahlen der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
So stellte sich in der US-Produzentenpreis-Gesamtrate für den April nun ein schlagartiger weiterer Jahresrückgang von 2,7 % auf nunmehr nur noch 2,3 % (Konsensprognose der Ökonomen dagegen: 2,4 %) ein, während sich deren Kernrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmittelherstellungs- und Energiebereitstellungskosten von 3,4 % auf 3,2 % (Konsensprognose: 3,3 %) zurückbildete.
Zudem betrug auch die zeitgleich um 14:30 Uhr veröffentlichte Zahl der neuen Wochenerstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe erstmals seit langem recht deutlich ausgeweitete 264.000, womit sowohl der Vorwochen-Wert (242.000) wie auch von die Konsensprognose der Ökonomen (245.000) klar überschritten wurden.
Die möglichen weiteren Wirtschaftsabkühlungssignale der USA sind für die weiteren Performanceperspektiven von Platin, ebenso wie für Palladium und auch selbst Silber, von nun an natürlich genauestens im Auge zu behalten, gerade auch nachdem heute dieses unerfreulich deutliche Abprallen von der kritischen Chart-Widerstandszone im Bereich von rd. 1130 USD erfolgt ist.
Weitere Platin-Korrektur bis auf nur noch rd. 1050 USD kurzfristig denkbar
Sollten sich diese Indizien für eine künftig zunehmende Konjunkturabschwächung in den USA kurzfristig weiter erhärten, was auch schon bereits morgen mit der Vorlage des um 16:00 Uhr zur Publikation anstehenden neuesten monatlichen Konsumentenvertrauens-Indexes der Universität Michigan (inklusive der hierin enthaltenen 1 Jahres-Inflationserwartungen der Konsumenten) der Fall sein könnte, wäre unseres Erachtens selbst über den häufig als Unterstützung fungierenden Bollinger-Durchschnitt im Tageschart (= aktuell bei 1077 USD) hinaus sogar auch eine weitere Korrekturfortsetzung bis auf nur noch rd. 1050 USD (= flacherer Aufwärtstrend seit 29.03.) nicht gänzlich auszuschließen.
Von weiteren Käufen in Platin raten wir unter den seit gestern – gemäß entsprechenden Performances auch offenbar in den Augen der Aktien- und Renten-Kapitalmarktakteure – wieder gestiegenen US-Konjunkturabkühlungsrisiken daher nun vorerst ab.
Chart: Platin längerfristig
Platin auf TradingView
11.05.2023 - Matthias Reiner
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