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Atoss Software: Schwaches Ergebnis 2. Quartal, Stop Loss-Anhebung (Strategiedepot Aktien Spekulativ 26.7.-01.08.)

Update zum Strategiedepot Aktien Spekulativ 01.08.2021

NTG24 - Atoss Software: Schwaches Ergebnis 2. Quartal, Stop Loss-Anhebung (Strategiedepot Aktien Spekulativ 26.7.-01.08.)

 

In der zurückliegenden Börsenwoche präsentierte sich das Strategiedepot Aktien SPEKULATIV in seiner betonten Ausrichtung auf wachstumsstarke Nebenwerte dank eines weiter entspannten internationalen Zinsumfelds und anhaltend erfreulicher Unternehmensberichte zum 2. Quartal insgesamt in einer besseren Verfassung als der um - 0,9 % nachgebende MSCI WORLD (Euro)-Index und büßte lediglich - 0,4 % ein. Per 01.08. belief sich die Nettoperformance (vor Dividenden) des am 26.02.2019 aufgelegten Depots damit in Währungsbasis Euro auf + 82,0 %, was somit eine hochgradige Outperformance gegenüber dem MSCI World (Euro)-Index von + 41,4 % darstellte.

Die erneute letztwöchige Outperformance des Depots stufen wir als umso erfreulicher ein, als der in der vergangenen Woche erfolgte starke Kursabschlag in der Aktie des im deutschsprachigen Raum ungefragt führenden Münchener Personalmanagement-IT-Dienstleisters ATOSS SOFTWARE (DE0005104400) um - 8,8 % die Wertentwicklung des Strategiedepots Aktien Spekulativ spürbar belastete.

Hintergrund dieser deutlichen Aktienkorrektur war entgegen den zurückliegend serienweise vorgelegten hervorragenden Quartalsergebnissen diesmal eine rundum enttäuschende und die hochstehenden Markerwartungen klar dämpfende Zahlenpräsentation von Atoss Software zum 2. Quartal 2021, die am 26.07. erfolgte.

 

Geschäftsstagnation im 2. Quartal 2021

 

Denn zur völligen Überraschung aller Marktteilnehmer stellte sich bei Atoss nun zum ersten Mal seit langem gerade auch noch im zurückliegenden 2. Quartal, in dem konjunkturbedingt eigentlich eine Geschäftsbelebung gegenüber dem 1. Quartal plausibel gewesen wäre, zum Vorquartal nun dagegen eine klare Geschäftsverlangsamung ein, die in einem Umsatzwachstum um nur noch + 9 % gegenüber dem Vorjahr ihren Ausdruck fand, während im gesamten 1. Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr noch eine Umsatzausweitung um insgesamt + 13 % erzielt werden konnte.

Implizit bedeutet dies somit, dass sich im 2. Quartal der erzielte Umsatz von 22,78 Mio. Euro gegenüber dem 1. Quartal sogar marginal um - 0,8 % abschwächte, d.h. zum Vorquartal die traditionell lückenlose Geschäftsausweitung des Konzerns nun erst einmal zum Stillstand kam.

Die wesentlichen Umsatzbelastungen gingen dabei von starken Einbußen klassischer Softwarelizenzeinnahmen (- 21 % zum Vorjahr, - 15 % zum Vorquartal) wie aber auch von einem gleichzeitigen Druck auf die Softwareberatungs-Erlöse aus (zum Vorjahr zwar noch + 6,4 %, zum Vorquartal jedoch nun - 7,3 %).

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie zunehmenden Erlöse aus dem immer stärker ausgebauten Angebot von Cloud-Software- und Infrastrukturlösungen sprudelten dagegen bei Atoss Software auch im 2. Quartal unvermindert (+ 51 % zum Vorjahr, + 12 % zum Vorquartal) und waren zusammen mit den weiterhin hoch stabilen Umsatzbeiträgen der laufenden Softwarewartungen (+ 9,7 % zum Vorjahr, + 5,2 % zum Vorquartal) der Garant dafür, dass die Geschäftsentwicklung im 2. Quartal insgesamt wenigstens noch knapp auf dem Niveau des 1. Quartals behauptet werden konnte.

Was wir jedoch noch als weit bedenklicher einstufen, war die Tatsache, dass über diese gesamte Geschäftsstagnation des 2. Quartals hinaus nun infolge zunehmend dynamisch steigender Forschungs- & Entwicklungskosten der „Softwareweiterentwicklung“ (worunter auch bei Atoss vor allem die wachsende Umstellung der klassischen isolierten Softwares auf hoch integrierte, abonnementsbasierte Cloudlösungen bzw. deren modulare Einbindungen in entsprechend komplexere gesamte Infrastrukturlösungen zu verstehen sein dürfte) wie auch höherer Kosten des internationalen Vertriebsausbaus im 2. Quartal der auch schon bereits im 1. Quartal eingetretene Druck auf die operativen EBIT- wie Nettogewinn-Margen sich nun nochmals verstärkt fortsetzte.

So bildete sich die operative EBIT-Marge im 2. Quartal nun weiter von 31 % (2. Quartal 2020) und 27 % (1. Quartal 2021) auf 26 % zurück, was im 2. Quartal einen operativen EBIT-Gewinnrückgang um fast - 10 % gegenüber dem Vorjahr sowie - 5,6 % gegenüber dem Vorquartal nach sich zog.

Noch stärker machte sich dieser operative Margendruck im 2. Quartal insgesamt auf der Ebene des Nettogewinns bemerkbar, indem dieser zum Vorquartal zwar nur um - 1 %, auf Vorjahresbasis jedoch nun um fast - 15 % rückläufig war.

 

Vorstandsprognose impliziert anziehende Geschäfts- und Gewinndynamik im 2. Halbjahr

 

Etwas ermutigender als diese fast durchweg (bis auf die Cloud- und Softwarewartungs-Umsätze) ernüchternde Zahlenvorlage von Atoss Software zum 2. Quartal fällt hingegen weiterhin die unverändert beibehaltene Geschäftsprognose des Vorstands für das Gesamtjahr 2021 aus, da trotz weiterhin „fortgesetzter Investitionen in die Internationalisierung und Cloud-Transformation“ des Konzerns („Erschließungen neuer Märkte, weiterer Ausbau der Produktentwicklungs- und Vertriebskapazitäten“) mit einem angepeilten Umsatz von 95 Mio. EUR (1. Halbjahr: 45,7 Mio. Euro) sowie einem EBIT-Margenziel von 27 % (1. Halbjahr: 26 %) implizit wenigstens für das 2. Halbjahr ein spürbar anziehendes Geschäfts- und Gewinnwachstum gegenüber dem 1. Halbjahr unterstellt wird.

Dennoch bleibt nunmehr nach dieser schwachen Ergebnisvorlage zum 2. Quartal natürlich scharf im Auge zu behalten, dass Atoss auch in ihrer Spezialdomäne der Personalmanagement-Softwares künftig nicht den gleichen seit Anfang 2020 vergleichsweise wachstumsschwachen Ergebnispfad wie die wesentlich breiter aufgestellte SAP einschlagen wird (aktuell durchaus vergleichbare Entwicklungsparallelen wie auch bei SAP seit über einem Jahr: zunehmender Wachstums- und Margendruck des klassischen Software-Geschäfts, überkompensiert durch hoch dynamisch anziehende Clouderlöse; zugleich jedoch temporär zunehmender operativer Kosten- und Margendruck durch forcierte Cloudtransformation).

Denn anders als bei SAP (KGV 2023e: 22) würde bei der gegenwärtig mit einem Aktien-KGV (2023e) von 60 bewerteten Atoss Software ein nun längerfristig anhaltender Gewinndruck oder selbst auch nur eine Wachstumsabflachung auf dem gegenwärtig weit ambitionierteren Aktienbewertungs-Niveau von den Marktteilnehmern mit Sicherheit in keiner Weise toleriert und weiterhin empfindlich abgestraft werden.

Wir behalten die Aktie von Atoss Software daher vorläufig zwar weiterhin in unserem Strategiedepot Aktien SPEKULATIV, heben den Stop Loss jedoch nun weiter von 159 auf 163 Euro an (Korrekturtief unmittelbar nach der Quartalszahlenvorlage: 166 Euro).

 

Chart: ATOSS SOFTWARE

 

 

06.08.2021 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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  • - 15.09.2021 06:42:42 Uhr


 

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