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Zusammen mit OpenAI will SAP ChatGPT zu deutschen Behörden bringen und dafür eine besonders sichere Umgebung bieten

So will SAP KI-Anwendungen fit für deutsche Behörden und Ministerien machen

NTG24 - Zusammen mit OpenAI will SAP ChatGPT zu deutschen Behörden bringen und dafür eine besonders sichere Umgebung bieten

 

Künstliche Intelligenz entfaltet ihr Potenzial heutzutage vor allem dort, wo repetitive Aufgaben anfallen, die immer dem gleichen Muster folgen. Das dürfte den Alltag mancher Behörden zu einem nicht unwesentlichen Teil beschreiben, weshalb der Einsatz von KI dort sich anbietet, wenn nicht gar aufdrängt. Allerdings gibt es dahingehen Sicherheitsbedenken, gerade beim Einsatz von Software von US-Anbietern.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinDas deutsche Software-Haus SAP (DE0007164600) schickt sich nun an, eben solche Probleme zu lösen und kündigte dafür eine Partnerschaft mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI an, wie im „Handelsblatt“ zu lesen ist. Das klingt im ersten Moment fast kontraproduktiv, doch die Besonderheit des Ganzen liegt in der verwendeten Infrastruktur. Zum Einsatz kommen soll die SAP-eigene Delos Cloud, welche speziell auf die Anforderungen von Behörden und Ministerien ausgelegt ist. Letztere wird derzeit durch das BSI für den Einsatz in der öffentlichen Verwaltung zertifiziert.

 

 

 

Um ChatGPT und andere KI-Dienste zu integrieren, will SAP die Leistung der Cloud deutlich erweitern. 4.000 neue KI-Chips sollen zu diesem Zweck angeschafft werden. Über die Kosten schweigt das Unternehmen, doch billig dürfte es wohl nicht werden. Schließlich ruft Nvidia für ein einzelnes H100-System Preise auf, welche jenem eines durchschnittlichen Kleinwagens entsprechen.

 

SAP verspricht digitale Souveränität

 

Sichergestellt werden soll mit dem Ansatz von SAP vor allem die digitale Souveränität, welche ob zunehmender Unsicherheiten in der Geopolitik heute eine größere Rolle denn je spielt. Dank lokaler Server soll es möglich sein, auch Software von US-Unternehmen einzusetzen. In Aussicht stellt SAP für seine Plattform beispielsweise auch den Einsatz der Microsoft-Bürosoftware Office 365. Das Versprechen dabei ist, dass ausländische Geheimdienste oder dergleichen keinen Zugriff auf Daten erhalten. Ob dies mit der Delos Cloud sichergestellt ist, darüber scheinen die Meinungen aber noch etwas auseinanderzugehen.

Konkurrent Zendis spricht in einer eigens aufgelegten Studie davon, dass dies eher nicht der Fall sei und verweist auf „kritische strukturelle Abhängigkeiten“ von Technologie, die unter der Kontrolle von US-Konzernen stehe. Jedes andere Urteil wäre aber auch eine Überraschung, da Zendis selbst sich darum bemüht, Software für den öffentlichen Sektor zu verkaufen. Das soll die Studienergebnisse nicht per se diskreditieren, aber mit einer gewissen Portion Skepsis sind sie vielleicht schon zu genießen.

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Konkurrieren wird SAP aber auch mit US-Konzernen selbst, die ebenfalls digitale Souveränität versprechen. Microsoft wirbt seit Jahren damit, Server in der EU zu betreiben und dass sensible Nutzerdaten diese auch zu keinem Zeitpunkt verlassen würden. Spezielle Lösungen für Behörden bietet der Software-Gigant ebenfalls an, zu finden sind entsprechende Lösungen auch bei Google und Oracle. Als deutsche Unternehmen dürfte SAP bei hiesigen Behörden aber wahrscheinlich einen Vertrauensvorschuss bekommen.

 

In den Startlöchern

 

Offen bleibt, wie groß das Interesse deutscher Behörden an der Delos Cloud und KI-Anwendungen in einem (hoffentlich) sicheren Umfeld ausfallen mag. Das Potenzial für SAP und Konsorten ist enorm, da sich mit Behörden äußerst lukrative und vor allem langjährige Verträge abschließen lassen. Da ist es nur nachvollziehbar und aus Anlegersicht wahrscheinlich auch zu begrüßen, dass SAP sich in dieser Hinsicht so gut wie möglich vorbereitet. Ein Erfolgsversprechen lässt sich aber freilich nicht abgeben.

Die Anteilseigner zeigten sich am Mittwoch dezent angetan von dem Vorhaben, aber lange nicht euphorisch. Die SAP-Aktie musste sich mit Aufschlägen von 0,8 Prozent begnügen und der Kurs stieg bis auf 228 Euro. Damit hängt der Titel weiterhin auf einem eher niedrigen Niveau fest. Seit den Sommermonaten ist die Luft etwas raus, was Beobachter unter anderem auf unvorteilhafte Wechselkurse, die Stärke der Konkurrenz und fehlende Erhöhungen der Prognose trotz imposanter Zahlen zurückführen.

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25.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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