Coinbase Aktien unter Druck nach SEC Klage

SEC Klage nun auch noch gegen Coinbase - viel politisches Theater, aber wenig Inhalt

 

Die SEC attackiert Coinbase, doch die Kryptobörse reagiert offensiv auf die Vorwürfe der amerikanischen Börsenaufsicht. CEO Brian Armstrong sagte, dass er stolz darauf sei, dass Coinbase die gesamte Branche vor Gericht vertreten wird. 

Auf dem Papier hören sich die Vorwürfe der amerikanischen Börsenaufsicht logisch und nachvollziehbar an. Konkret wirft die Securities and Exchange Commission Coinbase (US19260Q1076) vor, dass man als Wertpapierbörse, Broker und Clearingstelle nicht registrierte Wertpapiere handelt und das Staking-as-a-Service Angebot nicht bei der SEC registriert hat. Dieses angebliche Fehlverhalten soll seit 2019 bestehen, indem Coinbase gesetzeswidrig nicht registrierte Wertpapiere gekauft und verkauft hat und dabei Milliarden an US-Dollar verdient hat. 

Das grösste Problem von SEC Chair Gary Gensler ist, dass es keine offizielle gesetzliche Definition in den USA gibt, was Kryptowährungen genau sind. Bisher hat sich Washington vor dem Thema bewusst gedrückt, denn Fakt ist, dass eine gesetzliche Einstufung direkte Folgen hätte. Die wollte Washington bisher jedoch vermeiden, um den vagen Zustand aufrecht zu erhalten und hat eine Entscheidung gemieden wie der Teufel das Weihwasser. 

 

Coinbase Aktien unter Druck nach SEC Klage

 

Der Weg von Gensler ist daher als Versuch anzusehen, vor Gericht Fakten zu schaffen. Wenn der Gesetzgeber sich nicht äussern will, bleibt noch die Möglichkeit, ein Gericht dazu aufzufordern, eine Entscheidung zu treffen. Das ist der Hintergedanke von Gensler in dieser Klage, die auf recht wackligen Beinen steht. Denn die Definition eines Wertpapiers enthält unter anderem, dass es an Wert dadurch gewinnt, dass der Besitzer eine Forderung oder ein Anrecht erhält. Was bei Kryptowährungen nicht der Fall ist. Man kann sie weder im normalen Geschäftsverkehr benutzen, noch gibt es durch den Besitz von Kryptowährungen für den Käufer ein Anrecht oder gar eine Forderung. Kurz gesagt: Kryptowährungen haben keinen Wert, sondern nur einen Preis. 

 

 

Auch gibt es bei der Klage gegen Coinbase zudem einen riesigen Unterschied zu der Klage gegen Binance. Denn Coinbase ist in den USA börsennotiert und somit beim IPO von der amerikanischen Börsenaufsicht überprüft worden. Um eine Genehmigung zu erhalten, musste die Kryptobörse ihr gesamtes Geschäftsmodell aufdecken. Zudem ist allen Marktteilnehmern seit Jahren bekannt, welche Geschäfte Coinbase durchführt. Es hat hier keine wesentliche Änderung des Geschäftsmodells gegeben, die in irgendeiner Art und Weise überraschend wäre. Wenn die SEC aber spätestens mit dem Antrag auf einen Börsengang wusste, was Coinbase macht, warum hat man dann überhaupt eine Börsennotierung zugelassen. Denn auch gegenüber den Aktionären trägt die SEC eine Verantwortung und Verpflichtung.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

08.06.2023 - Mikey Fritz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)