Samsung legt sich mit flachen Smartphones auf die Nase, auch bei Apple bleibt der Erfolg aus, Xiaomi scheint seine Pläne zu überdenken und Sony scheitert auch mit dickeren Geräten

Die nächste Smartphone-Revolution scheint gescheitert zu sein

 

Letztes Jahr um diese Zeit waren es nur Gerüchte, welche über besonders dünne Smartphones in der Zukunft berichteten. Heute sind solche Geräte längst im Handel erhältlich und natürlich wurden sie von den Herstellern mit allerlei Superlativen angepriesen. In Ermangelung anderer Innovationen sollten sie den Weg für das „next big thing“ ebnen. Doch der Erfolg scheint genauso dünn auszufallen wie die Gehäusegröße.

Bereits im Januar wagte sich Samsung (KR7005930003) nach vorne und enthüllte erstmals sein Samsung Galaxy S25 Edge. Das wurde anfangs noch als ein geschickter Schachzug gewertet, da auf diesem Wege der Konkurrenz aus Cupertino zuvorgekommen werden konnte. Im Sommer landete das gute Stück schließlich in den Regalen der Händler – und blieb dort allem Anschein nach wie Blei in den Regalen liegen. Laut einem Bericht des südkoreanischen Portals „News Pim“ aus dem Oktober hat Samsung sogar die Produktion eingestellt und Arbeiten an einem Nachfolger kurzerhand gestoppt.

 

 

 

Die Größe scheint eben doch nicht alles zu sein und mit den Kompromissen wollten die Verbraucher sich nicht anfreunden. Solche gab es in erster Linie bei den Kameras und dem Akku. Einfach ausgedrückt mussten Nutzer sich mit schlechteren Fotos und einer Laufzeit zufriedengeben, die bei häufiger Nutzung kaum für einen Tag ausreicht. Den Vorzug erhielten klassische Geräte. Der Samsung-Aktie hat es zwar nicht geschadet, was aber vermutlich in erster Linie den guten Geschäften im Speicherbereich zu verdanken ist.

 

Apple punktet mit dem Basismodell

 

Das iPhone 17 Air von Apple (US0378331005) war sogar noch einmal etwas flacher als das S25 Edge, womit die Kunden aber dennoch nicht recht abgeholt werden konnten. Das im September veröffentlichte Gerät scheint derart unbeliebt zu sein, dass Apple die Produktion wohl bereits drosseln musste. Ein Phone Air 2 erwarten Experten nicht mehr vor 2027, so es denn überhaupt kommen mag. Dennoch wird das Ganze nicht unbedingt nur als Fehlschlag gewertet. Spekuliert wird, dass Apple damit Vorbereitungen für sein erster faltbares Gerät getroffen haben könnte.

Im Hier und Jetzt feiert der Tech-Gigant Erfolge aber erst einmal mit dem eher unspektakulären iPhone 17 in der Standardausführung. Jenes freut sich sowohl in der Fachpresse als auch bei den Nutzern über besonders viel Lob, und das nicht etwa aufgrund einer vermeintlich revolutionären Bauform. Stattdessen sind es Dinge wie ein 120Hz-Display und bessere Kameras, welche zuweilen neue Verkaufsrekorde ermöglichen. Solche trieben dann auch die Apple-Aktie auf hohes Niveau. Das Papier ging am Freitag mit 278,85 US-Dollar und damit nur knapp unterhalb des Allzeit-Hochs aus dem Handel.

 

Zieht Xiaomi die Reißleine?

 

Dass die Aktie von Xiaomi (KYG9830T1067) schon seit Längerem keine Höhenluft mehr schnuppern konnte, hat auch mit ausbleibenden Erfolgen im Smartphone-Segment zu tun. Solche scheint der chinesische Hersteller sich mit einem besonders flachen Modell auch nicht länger auszurechnen. Im Hintergrund wurde daran Gerüchten zufolge wohl schon seit einer Weile gearbeitet. Laut einem Bericht der „Digitimes“ sollen die Pläne aber schon wieder eingestampft worden sein.

 

Auch chinesische Konkurrenzen wie Oppo und Vivo haben sich demnach von ihren Antworten auf Galaxy S25 Edge und iPhone Air verabschiedet. Der Fokus liegt stattdessen wieder auf eher klassischen Geräten. Die große Revolution scheint schlicht abgeblasen zu sein. Die Hersteller versuchten, den Kunden etwas als große Neuerungen zu verkaufen, was am Ende des Tages so gut wie niemand haben wollte.

 

Sony baut tatsächlich noch Smartphones

 

Dass ein klassisches Design allein noch kein Erfolgsgarant im hart umkämpften Smartphone-Segment ist, stellt hingegen Sony (JP3435000009) eindrucksvoll unter Beweis. Die Absatzzahlen des japanischen Elektronikriesen sind in diesem Segment derart in den Keller gerutscht, dass hierzulande viele gar nicht mehr über die Existenz aktueller Modelle informiert sind. Lediglich in der japanischen Heimat spielen solche noch eine etwas größere Rolle. Die Marktanteile bewegen sich dort aber schätzungsweise auch nur im mittleren einstelligen Prozentbereich.

In der Fachpresse erhält Sony für seine Smartphones durchaus Lob, muss aber ob des etwas retroartigen Designs auch Kritik einstecken. Zudem fallen die Preise äußerst gesalzen aus, und das sowohl für das Flaggschiff Xperia 1 VII als auch das günstigere Schwestermodell Xperia 10 VII. Die Konkurrenz hat für das gleiche Geld oder weniger schlicht Besseres zu bieten. Der Aktienkurs wird dieser Tage zu weiten Teilen von guten Geschäften mit der PlayStation getragen, was ein Plus von knapp 25 Prozent seit Jahresbeginn ermöglichte.

 

Es hat nicht sollen sein

 

Es lässt sich freilich nicht überprüfen, ob alle der derzeit im Umlauf befindlichen Gerüchte auch der Wahrheit entsprechen mögen. Allerdings passen jene auch zu Berichten einzelner Händler und Begeisterung will für ultraflache Smartphones einfach nicht aufkommen. Aus Anlegersicht lässt sich nur hoffen, dass die Hersteller daraus ihre Lektion gelernt haben und beim nächsten Versuch einer Revolution etwas zu bieten haben, was dem Nutzer einen Mehrwert bietet und ohne nennenswerte Kompromisse auskommt.

 

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01.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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