Sea behauptet sich als Marktführer in Südostasien

Sea wächst im 1. Quartal um 147 % - Alle Sparten wachsen mehr als dreistellig zum Jahresauftakt

 

Das Wachstum bei Sea (US81141R1005) ist kaum zu greifen. Das Unternehmen wächst in allen wichtigen Sparten mit dreistelligen Prozentraten im Jahresvergleich und zeigt nicht die geringste Abschwächung des Momentums. Quartal für Quartal widerlegt Sea die Skeptiker. 

Sea schaffte es mit dem selbstentwickelten Blockbuster-Spiel „Free Fire“ weiterhin an der Spitze der Charts zu bleiben. Das Spiel ist in Indien, Lateinamerika und Südostasien die App mit dem höchsten Umsatz gewesen. In Lateinamerika und Südostasien ist man damit im siebten Quartal in Folge die Nr. 1 und in Indien im zweiten Quartal in Folge die Nr. 1. Die Zahl der vierteljährlich aktiven Benutzer der Sparte erreichte ein Niveau von 649 Millionen (+61 %). Die Anzahl der zahlenden Benutzer stieg gleichzeitig um 123,5 % auf 80 Millionen, wobei auch noch die Umsätze pro zahlendem Benutzer von 1,3 US-Dollar im Quartal auf 1,7 US-Dollar stieg. 

Die Kunden auf der E-Commerce Plattform Shopee haben im 1. Quartal für 12,6 Mrd. US-Dollar eingekauft. Eine glatte Verdoppelung des Volumens im Jahresvergleich. Die Zufriedenheit der Shopee-Kunden ist hoch. Die Plattform rangiert in Südostasien und Taiwan auf Platz Nr. 1, wenn es darum geht, wie viele monatlich aktive Kunden man hat und wie viel Zeit die Kunden mit der Shopee-App (Android) verbringen. 

Der Bereich digitale Finanztransaktionen wird sehr gut aufgenommen. SeaMoney konnte im 1. Quartal insgesamt 3,4 Mrd. US-Dollar an Transaktionen abwickeln, womit sich das Volumen im Jahresvergleich mehr als verdreifacht hat. Sea gibt an, dass inzwischen mehr als 26,1 Mio. Kunden das Produkt aktiv benutzen.

 

Sea legt starkes Wachstum in Q1 vor

 

Die frisch vorgelegten Zahlen zum 1. Quartal weisen ein Umsatzwachstum von 147 % aus. Nach 714,92 Mio. US-Dollar im Vorjahresquartal erlöste Sea im jüngst abgelaufenen Quartal 1,764 Mrd. US-Dollar. Die „schwächste“ Sparte war der Bereich Digital Entertainment, dessen Umsatz sich „nur“ um 111 % von 370 Mio. US-Dollar auf 781 Mio. US-Dollar gesteigert hat. Der direkte Verkauf von Produkten wuchs um 167 % von 79 Mio. US-Dollar auf 210 Mio. US-Dollar und die Sparte E-Commerce und andere Dienstleistungen erwirtschaftete ein Umsatzwachstum von 190 % von 267 Mio. US-Dollar auf 772 Mio. US-Dollar. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal ein so starkes und breites Umsatzwachstum auf diesem hohen absoluten Niveau gesehen habe. 

 

 

Sea kontrollierte die direkten Kosten sehr gut. Während die Umsätze um 147 % kletterten, stiegen die direkten Umsatzkosten nur um 120 %, wodurch der Rohertrag von 207 Mio. US-Dollar auf 645 Mio. US-Dollar sprang. Sea ruhte sich aber auf diesem Erfolg nicht aus, sondern drehte sich um und investierte sofort 679 Mio. US-Dollar (+120 %) in den Vertrieb und das Marketing, sowie 141 Mio. US-Dollar in Forschung & Entwicklung (+119 %). 

Die aggressive Wachstumsstrategie kostet Sea kurzfristig Gewinn und sichert dem Unternehmen langfristig Marktanteile. Auf den ersten Blick ist der Anstieg des operativen Aufwands um 109 % auf -994 Mio. US-Dollar ernüchternd, genauso wie der Nachsteuerverlust von -422 Mio. US-Dollar (+ 50 %). Rechnet man die Aufwendungen für Aktienoptionsprogramme heraus, beläuft sich der Verlust auf -320 Mio. US-Dollar (+34 %). Rein rechnerisch hätte Sea jedoch einen Gewinn nach Steuern (exklusive Aktienoptionsprogramme) ausweisen können, wenn man die Aufwendungen für den Vertrieb und das Marketing einfach auf dem Niveau des Vorjahres belassen hätte.

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19.05.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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