
Shell kann nicht positiv überraschen
Shell dämpft die Erwartungen - Anleger zeigen sich enttäuscht
Shell dämpft die Erwartungen für das 2. Quartal. Die Zollpolitik der Amerikaner hat die Nachfrage nach Energie gedämpft. Die Börse hatte sich hingegen für einen Abschluss positioniert, der besser als befürchtet ausfällt.
Die hohen Erwartungen an ein besser als befürchtetes Quartal erfüllt Shell (GB00BP6MXD84) nicht. Der britische Öl-Major warnte am Montag, dass man in Teilen unter der bisherigen Prognose für das Juni-Quartal geblieben ist. Im Kern belastete insbesondere die Zollpolitik des Weissen Hauses das Geschäft, da die Wirtschaftsaktivitäten nach Bekanntgabe im April weltweit im Trend gelitten haben. Die Nachfrage nach Energie entwickelte sich etwas schwächer als prognostiziert, wobei der Angriff auf den Iran durch die USA kurzfristig zum Quartalsschluss die Preise noch einmal hob. Was allerdings nur ein sehr temporärer Effekt war.
Insgesamt litt Shell aber unter einer geringeren Handelsvolatilität als im vergangenen Jahr. Je höher die Volatilität im Handel mit Öl und Gas, umso stärker kann die Handelsabteilung bei Shell profitieren. Im abgelaufenen Quartal wird man daher in der wichtigsten Sparte Integrated Gas nur einen „bereinigten“ operativen Gewinn von 1,4 bis 1,8 Mrd. US-Dollar erzielen. Im März-Quartal waren es 1,4 Mrd. US-Dollar. Man stimmte die Anleger auch darauf ein, dass die Erdgasförderung keine positive Überraschung zu bieten hatte. Nach 927.000 BOE (Barrel of oil equivalent) im 1. Quartal reduzierte man die ursprüngliche Prognose für das 2. Quartal von bisher 890.000 bis 950.000 BOE auf 900.000 bis 940.000 BOE. Damit kappte man eine positive Überraschung, blieb aber im Mittel unverändert bei 920.000 BOE.
Shell kann nicht positiv überraschen
Das operative Ergebnis in Europa schrumpfte um voraussichtlich -17 %. Was im Kern auf den Ölpreis zurückzuführen ist, der im Quartal um -10 % sank. Auch die Gaspreise fielen in Europa und in Amerika, was die Margen weiter unter Druck setzte. Shell konnte das etwas durch höhere Margen im Raffineriegeschäft kompensieren, aber nicht ausgleichen. Parallel dazu sank die weniger bedeutende Ölproduktion von 1,855 Mio. Barrel pro Tag im 1. Quartal auf voraussichtlich 1,66 bis 1,76 Mio. Barrel pro Tag. Hier müssen allerdings Produktionsunterbrechungen aufgrund von regulären Wartungen berücksichtigt werden, wie auch der Verkauf der SPDC-Beteiligung in Nigeria, wo Shell sich nun auf die Gas- und Tiefseeproduktion fokussiert.
Was die Zahlen von Shell jedoch nicht beinhalten, ist stärkeres globales Wachstum im 3. und 4. Quartal. Der „Zoll-Schock“ im 2. Quartal drückte selbstverständlich die wirtschaftlichen Aktivitäten rund um den Globus. Alle betroffenen Unternehmen mussten sich ad hoc den neuen Gegebenheiten anpassen, was die Aktivitäten schrumpfen liess. Allerdings löst sich das Zollthema aktuell in Luft auf und die neue Steuerreform in den USA verspricht neues Wachstum, das weltweit zu spüren sein wird.
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08.07.2025 - Mikey Fritz
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