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Dynamische Preise gibt es bei Shell künftig nicht nur an der Zapfsäule, sondern auch an der Ladestation

E-Autofahrer sollen von Shell für das Laden außerhalb von Stoßzeiten belohnt werden

NTG24 - Dynamische Preise gibt es bei Shell künftig nicht nur an der Zapfsäule, sondern auch an der Ladestation

 

Abgesehen von einigen Episoden während der europäischen Energiekrise gab es bei den Preisen für Strom an Ladepunkten für E-Autos nur selten Schwankungen zu sehen. Die Preise sind nicht eben niedrig, von vielen Anbietern aber relativ festgezurrt. Das unterscheidet sich grundlegend von der klassischen Tankstelle, wo die Preise ständig an Ölpreise oder zumindest gefühlt auch nur die Laune der Betreiber angepasst werden.

Der Ölgigant Shell (GB00BP6MXD84) wagt bei seinen rund 1.600 Schnelladepunkten nun, dynamische Preise auch für Kunden mit Elektroauto einzuführen, wie die „FAZ“ berichtet. Zunächst als Pilotprojekt geplant soll untersucht werden, wie das Ganze von den Verbrauchern aufgenommen wird und wie es sich auf das Ladeverhalten auswirkt.

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Am gestrigen Montag war das neue System zum ersten Mal in Aktion und die Preisunterschiede beliefen sich im Laufe des Tages wohl auf bis zu sechs Cent je kWh. Bei einer vollen Aufladung kann das schon mal rund fünf Euro ausmachen. Angepasst werden die Preise von Shell laut Unternehmensangaben an die Versorgungslage. Fließt gerade viel Strom aus erneuerbaren Energien in die Netze und ist der Verbrauch gering, etwa an einem sonnigen Vormittag wie heute, fallen die Preise tendenziell geringer aus. Ist die Nachfrage hingegen am Abend hoch und die Produktion eher mau, steigen die Preise entsprechend an.

 

 

 

Shell zeigt sich experimentierfreudig

 

Den Ansatz nutzt Shell auch ein wenig für Marketing und Imagepflege und spricht davon, dass E-Autofahrer mit ihrem Ladeverhalten einen Beitrag zur Stabilität der Netze und dem Klimaschutz leisten könnten. Nutzen lässt sich das Ganze allerdings nur via Ladekarte oder App mit bestehender Mitgliedschaft. Wer ohne Konto mit Kreditkarte laden möchte, zahlt weiterhin pauschal 79 Cent je kwH, und damit deutlich mehr.

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Werbebanner Immobilienbewertung DresdenFür Shell-Kunden wurden am Montag zusätzlich zu 35 Cent pauschaler Gebühr Preise zwischen 59 und 65 Cent verlangt. Ausgenommen sind Kunden der Tochter Ubitricity, die 52 Cent je kwH zahlen, dafür aber mit geringerer Geschwindigkeit laden. Sind Sie schon verwirrt? Verbraucherschützer würde es nicht wundern. Für Verbraucherschützer wäre es keine Überraschung. Jene klagen vor allem über eine mangelnde Transparenz beim Laden von E-Autos. Wie viel dies tatsächlich kostet, lässt sich von einem Nutzer im Voraus häufig gar nicht abschätzen.

Nicht jeder Anbieter macht dazu verlässliche Angaben, entsprechende Karten sind häufig veraltet oder unvollständig. Das Netz in Deutschland besteht aus unzähligen verschiedenen Anbietern, häufig mit einem eigenen Abrechnungsmodell mitsamt dazugehörigem Kundekonto. Wenn die Preise nun auch noch dynamisch werden, sorgt dies nicht unbedingt für mehr Übersicht. Stromversorger wurden genau dazu von der Politik zu Jahresbeginn aber schon verpflichtet. Das trifft bei den Betreiberinnen auf wenig Gegenliebe.

 

Shell setzt auf Kundenbindung

 

Shell selbst ließ wissen, mit dem dynamischen Preismodell auch mehr Kundenbindung bewerkstelligen zu wollen. Transparenz scheint aber nicht unbedingt im Vordergrund zu stehen. Bei einem kurzen Besuch der Shell-Webseite werde ich zwar auf dynamische Preise für das Schnelladen per Gleichstrom hingewiesen. Eine Karte mit aktuellen Tarifen konnte ich jedoch nicht finden. Entweder ist eine solche also nicht vorhanden oder ich kann sie nicht finden. Beides wäre aus Kundensicht eher unvorteilhaft. Das Laden bleibt ein wenig Glücksspiel.

Absehbar geht die Richtung jedoch klar in Richtung dynamischer Tarife, was viele Nutzer gefühlt als fairer wahrnehmen dürften. Den Unternehmen gibt es Mittel zur Steuerung, was aus Anlegersicht letztlich vorteilhaft ist. Noch spielen Ladepunkte bei den Bilanzen von Shell eine untergeordnete Rolle, ihre Bedeutung wird in den nächsten Jahren aber stetig wachsen. Dynamisch bleibt derweil der Preis der Shell-Aktie, der am Dienstag um 0,6 Prozent bis auf 30,18 Euro stieg.

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02.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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