
SAP reduziert Mitarbeiterzahl – Adobe zündet die KI-Rakete
KI führt bei Adobe zum nächsten Wachstumsschritt
SAP möchte jährlich die Mitarbeiterzahl reduzieren. Könnte die Aktie von den Personaleinsparungen profitieren? Adobe überzeugt mit starkem Wachstum.
Das Handelsblatt berichtete in dieser Woche, dass der deutsche Softwareriese SAP (DE0007164600) die Mitarbeiterzahl jährlich um rund 2.200 Stellen reduzieren möchte. Demnach sei eine kontinuierliche Anpassung geplant, um keine Kündigungen aussprechen zu müssen, viel mehr werden freie Stellen nicht mehr besetzt.
Der europäische Betriebsratschef Andreas Hahn kritisiert dieses Vorgehen stark. So seien die Maßnahmen aus Sicht des Betriebsrats eher auf kurzfristige finanzielle Ziele ausgerichtet als auf eine umfassende strategische Transformation. So befürchtet Han, dass der SAP-Vorstand den Stellenabbau auch langfristig einsetzen könnte, wenn die ambitionierten Finanzziele dies erfordern.
Der Vorstand selbst sprach hingegen von einer Transformation aufgrund der kontinuierlichen Nutzung von Optimierung der Prozesse und Strukturen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologien. So möchte man sich fokussierter auf diese Wachstumsbereiche konzentrieren, in diesen Bereichen Neueinstellungen vornehmen und strategisch wachsen.
Zur Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal hatte Finanzvorstand Dominik Asam noch erklärt, das SAP auf großangelegte Stellenstreichungen wie im letzten Jahr verzichten werde. Laut Asam sollen hingegen regelmäßige Optimierungen in einem kleineren Maßstab vorgenommen werden. SAP erwartet durch die Reduzierung der Mitarbeiterzahl einen Boost bei der Profitabilität durch die Reduzierung der Fixkostenbasis. Zusätzlich antwortet SAP mit der Reduktion auf den sinkenden Personalbedarf durch die Nutzung von KI-Tools.
Die Aktie von SAP befindet sich seit Jahresstart weiter in einen mittelfristigen Seitwärtstrend aus dem die Aktie weiterhin nicht ausbrechen kann. Möglicherweise könnte die Hoffnung auf höhere operative Margen dies kurzfristig ändern. Aktuell notiert die Aktie von SAP bei 220,30€ und damit rund 6,3 % unter dem Niveau ab Jahresstart.
Adobe präsentiert starke Zahlen
Das US-Softwareunternehmen Adobe (US00724F1012) hat am Donnerstag nachbörslich das Zahlenwerk für das zweite Quartal des Jahres veröffentlich und konnte die Aktionäre dabei überzeugen.
Adobe ist bekannt für seine Kreativ- und Designsoftware, wie z.B. Photoshop, für die PDF- und Dokumentenlösungen sowie umfangreiche Marketingtools. Vor zwei Jahren ist Adobe vom Modell des Einmalkaufs auf eine Subscription- und Cloud-basiertes Modell übergegangen und konnte damit die nächste Stufe im Wachstumsprozess freischalten. Dabei zahlen die Kunden regelmäßig für die Nutzung der Tools. Dies macht die Dienste skalierbar und ermöglicht es Adobe schneller auf Technologie- und Marktveränderungen zu reagieren.
Die Dienste von Adobe sind dabei untereinander integriert und ermöglichen so die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Tools auf Basis der gleichen Datengrundlage. Dies ist besonders für die Großkunden relevant, da dieses Modell die Friktion im Unternehmen verringert und die Fokussierung auf ein einheitliches Softwaremodell ermöglicht.
Zusätzlich investiert Adobe seit Jahren stark in generative KI-Lösungen, die den Kunden die Möglichkeit bieten Content schneller zu erstellen, individuell zu gestalten und dennoch sich im Rahmen der jeweiligen Markenbarrieren zu bewegen. Außerdem hat Adobe begonnen Tools, die das Verhalten von Kunden auswerten, Kampagnen optimieren und Ausgaben messen in die Marketing-Dienste zu integrieren. Dies macht das Marketing um einiges effektiver für die Großkunden.
Auch das dritte Quartal lief bei Adobe besser als erwartet. Der Umsatz lag in den letzten drei Monaten bei rund 6,0 Milliarden US-Dollar und damit 11 % über dem Vorjahreswert. Zwar konnte der Gewinn pro Aktie lediglich um rund 5 % auf 5,31 US-Dollar zulegen, doch der Blick der Aktionäre lag auf den RPO. Diese Kennzahl gibt an, wie viele Umsätze bei Adobe schon verbucht sind und noch nicht erbracht wurden und sind dabei eine wichtige Kennzahl zur Schätzung des zukünftigen Wachstums. Die RPOs lagen mit 20,44 Milliarden US-Dollar auf einem neuen Rekordniveau und sorgten dafür, dass die Aktie von Adobe den Handel mit einem Gap von +4,65 % startete. Aufgrund der starken Entwicklung der RPO hat der Softwarekonzern zudem die Erwartungen für das letzte Quartal des Jahres um rund 700 Millionen US-Dollar angehoben und auch der Ausblick für das Gesamtjahr wurde um rund 3 Milliarden US-Dollar angehoben.
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25.09.2025 - Christian Teitscheid
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