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Mit neuen Regeln will Spotify der KI-Problematik auf der eigenen Plattform Herr werden, ohne die Technologie grundsätzlich auszuschließen

Spotify geht gegen die KI-Flut vor

NTG24 - Mit neuen Regeln will Spotify der KI-Problematik auf der eigenen Plattform Herr werden, ohne die Technologie grundsätzlich auszuschließen

 

Für Spotify lief es im laufenden Jahr nicht schlecht. Der schwedische Streaming-Anbieter konnte munter wachsen und dadurch den eigenen Aktienkurs um knappe 60 Prozent in die Höhe befördern. Allerdings hat man verstärkt mit einer Flut von KI-Inhalten zu kämpfen, die nicht selten sogar in betrügerischer Absicht auf der Plattform landen. Genau dagegen möchte das Unternehmen nun verstärkt vorgehen.

In einem Blogpost beschreibt Spotify (LU1778762911) neue Regeln im Detail. Abgezielt wird unter anderem darauf, KI-Fakes besser zu verfolgen, bei denen ohne die Zustimmung eines Künstlers dessen Stimme für einen per KI erzeugten Song verwendet wurde. Den Künstlern selbst soll zudem die Möglichkeit an die Hand gegeben werden, gegen solche Inhalte besser vorgehen zu können.

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Noch im Laufe des Herbstes will Spotify zudem einen Spam-Filter einführen, um mögliche Betrugsversuche zu erkennen und zu verhindern. In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle, bei denen das Auszahlungssystem ausgetrickst werden sollte. Zu diesem Zweck platzierten wenig kreative, aber technisch begabte Naturen etliche Tracks bei Spotify und ließen diese sodann von einer Armee an Bots abrufen. In einem Fall soll ein US-Amerikaner auf diesem Wege zweistellige Millionenbeträge erwirtschaftet haben. Gelohnt hat es sich für ihn aber nicht, er wurde mittlerweile verurteilt.

 

Spotify will für mehr Transparenz sorgen

 

Schließlich will Spotify beim Umgang mit KI-Inhalten in Zukunft transparenter werden. Zusammen mit Vertrieben und Partnern aus der Musikindustrie soll ein Standard entwickelt werden, welcher die Offenlegung von KI-Einsatz regelt. Entsprechende Infos sollen dann in der Beschreibung eines Werkes auftauchen. Grundsätzlich untersagt werden soll der Einsatz von KI allerdings nicht.

Denn wie Spotify betont, komme diese Technologie nicht nur zum Einsatz, um per simplen Prompt ganze Tracks von der KI produzieren zu lassen. Viele Künstler würden sich die KI zunutze machen, um sich damit beispielsweise bei der Erstellung ihrer Songtexte aushelfen zu lassen. Bei den neuen Regelungen möchte Spotify es nach eigenem Bekunden vermeiden, die falschen Uploader zu bestrafen. Treffen soll es lediglich die Flut an lieblosen und inhaltslosen KI-Songs, die einzig und allein des schnöden Mammons Willens erstellt wurden.

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Vieles davon ist leicht zu erkennen. Etwa im Falle von Tracks, die nur eben so länger als 30 Sekunden sind. Genau das ist die Schwelle, welche Spotify für die Vergütung vorsieht. Darüber hinaus lassen sich laut dem Anbieter Muster der beiden bekanntesten KI-Modelle für die Musikerstellung, Suno und Udio, erkennen. Mancher Konkurrent ist schon einen Schritt weiter, doch zu kämpfen haben sämtliche Streaming-Anbieter mit der zunehmenden KI-Flut. Der französische Anbieter Deezer legte sogar Zahlen offen und sprach davon, dass der Anteil an KI-Songs bei hochgeladenen werken zuletzt bei 28 Prozent lag.

 

Das kann Spotify nicht ignorieren

 

Das Ringen um die Bedeutung von KI bei Spotify ist auch für Anleger von Interesse. Denn letzten Endes muss der Anbieter sein Geschäftsmodell verteidigen. Jenes gerät umso mehr in Gefahr, je mehr die Plattform von KI-Inhalten geflutet wird. Tatsächlich gehört werden solche von kaum jemanden; Schätzungen gehen von bestenfalls 0,5 Prozent der gesamten Abspieldauer aus. Doch je mehr Nutzer mit Empfehlungen von KI-Songs in ihren Playlists gestört werden, desto weniger Interesse dürften sie daran haben, ihre Abos weiterlaufen zu lassen oder Spotify Werbeeinnahmen zu bescheren.

Dass Spotify sich der Thematik annimmt, ist daher zunächst als positiv zu bewerten. Wie erfolgreich die neuen Regeln sein mögen, steht aber noch in den Sternen. Die Anteilseigner zeigten sich am Donnerstag vorsichtig optimistisch und ließen die Spotify-Aktie um immerhin 0,6 Prozent bis auf 712,62 US-Dollar ansteigen. Damit hält der Titel sich auf hohem Niveau, traut sich aber weiterhin nicht an die Höchststände aus den Sommermonaten heran.

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26.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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