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T-Mobile gibt nach, Boykottaufrufe gegen Home Depot, Target bekam die Folgen schon zu spüren und Apple hält an DEI fest!

Nur wenige US-Konzerne trauen sich noch dazu, Farbe zu bekennen

NTG24 - T-Mobile gibt nach, Boykottaufrufe gegen Home Depot, Target bekam die Folgen schon zu spüren und Apple hält an DEI fest!

 

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die aktuelle US-Regierung unter Donald Trump kein Freund von Diversität, Gleichheit und Inklusion ist, zusammengefasst unter dem englischen Kürzel „DEI“, was die Textverarbeitung von Microsoft interessanterweise automatisch in „DIE“ zu ändern versucht. Aber das mag nur ein Zufall sein, der mit der Sprache zusammenhängt. Davon unabhängig haben aber immer mehr Unternehmen dem Willen aus dem Weißen Haus nachgegeben und DEI-Programme gestrichen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEines der jüngsten Beispiele dafür ist T-Mobile (US8725901040), und das nicht grundlos. Der Mobilfunkanbieter strebt milliardenschwere Übernahmen an, bei denen sich die Behörden jedoch hätten querstellen können. Erst nachdem in einem Schreiben beteuert wurde, dass DEI-Programme nicht nur dem Namen nach, sondern auch in der Sache abgeschafft wurden, wurde dem Vorhaben die Zustimmung erteilt. Da liegt zumindest der Verdacht sehr nahe, dass die Firmenpolitik Einfluss genommen hat auf das Wohlwollen der FCC.

 

 

 

An der Börse sorgt das Thema nur für wenig Aufsehen und die T-Mobile-Aktie konnte am Montag leicht um 0,2 Prozent bis auf 228,15 US-Dollar zulegen. Der Konzern festigt seine dominante Stellung auf dem wichtigen US-Markt weiterhin. Allerdings könnte der vorauseilende Gehorsam gegenüber Washington vielleicht noch unangenehme Folgen nach sich ziehen.

 

Home Depot in der Kritik

 

Boykott-Aufrufe gegen T-Mobile scheint es bisher nicht zu geben. Ganz anders sieht das allerdings bei Home Depot (US4370761029) aus. Wie „L.A. Taco“ berichtet gibt es landesweit Protestaufrufe, die unter anderem von dem bekannten Aktivisten John Schwarz mit rund 500.000 Followern bei Instagram unterstützt werden. Begründet wird der Aufruf unter anderem mit der Streichung von DEI-Programmen. Das ist allerdings nicht der einzige Kritikpunkt.

Es gibt auch Vorwürfe, dass Home Depot die berüchtigte Behörde ICE unterstützen und sich so wenigstens indirekt an fragwürdigen, teils brutalen Festnahmen und Abschiebungen beteiligen würde. Wie viele Menschen sich an dem Boykott letztlich beteiligen werden, lässt sich kaum abschätzen. Doch dass das Thema nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, zeigen andere Beispiele.

 

Target wird abgestraft

 

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Werbebanner EMH PM TradeDie Einzelhandelskette Target (US87612E1064) wird bereits seit Monaten von Aktivisten beharkt und boykottiert, was sich bei den Zahlen zum ersten Quartal auch bereits bemerkbar machte. Dem Unternehmen zufolge spielten zwar auch Zölle und weitere Faktoren eine Rolle. Das Unternehmen gestand jedoch recht offen ein, dass der anhaltende Boykott zu spüren sei. Der Umsatz ging im ersten Quartal von 24,5 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr auf nur noch 23,8 Milliarden Dollar zurück.

Diesem Beispiel folgte freilich auch der Aktienkurs, der sich seit Jahresbeginn um über 20 Prozent in die Tiefe bewegt hat und gestern bei mageren 104,87 Dollar landete. Mit der Abkehr von DEI mag Target den Zorn von Donald Trump besänftigt haben. Dafür zieht der Konzern aber die Wut tausender Kunden auf sich. Was davon die bessere Alternative sein mag, das liegt wohl im Auge des Betrachters.

 

Apple bleibt hartnäckig

 

Nicht nur Einzelhändler haben sich vor der US-Regierung schon weggeduckt. Auch die US-Tech-Riesen kommen mittlerweile weitgehend ohne DEI-Programme aus. Eine der wenigen Ausnahmen bildet Apple (US0378331005), wo die Anleger sich bereits im Februar mit überwältigender Mehrheit gegen eine Abschaffung solcher Initiativen aussprachen. Am Kurs hat sich bisher nichts geändert und trotz der harten Linie im Weißen Haus kennt Apple noch Integration, Diversität und Gleichheit. Das ist noch nicht mal das einzige Thema, bei dem Tim Cook sich von Donald Trump nicht beeindrucken lässt.

Zunehmend frustriert ist der US-Präsident auch darüber, dass Apple seine Produktions- und Lieferketten trotz immer neuer Zolldrohungen nicht umzubauen gedenkt. Es bleibt bei der Fertigung in Asien, wenn auch mit einem etwas stärkeren Fokus auf Indien. In einigen Kreisen sammelt Apple damit sicherlich Sympathiepunkte. Die helfen aber nicht dabei, maue Zahlen in China sowie Rückstände in Sachen KI in Vergessenheit geraten zu lassen. Der Aktienkurs verlor seit Jahresbeginn um gut 22 Prozent bis auf 208,62 Dollar am Montag an Wert.

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Eine Gratwanderung

 

Im derzeitigen politischen Klima in den USA, wo die Spaltung von höchster Stelle aus vorgelebt wird, ist es für Unternehmen kaum möglich, alle Beteiligten zufriedenzustellen. Dementsprechend begeben die Konzerne sich auf eine Gratwanderung, immer der Gefahr eines Shitstorms oder anderer Konsequenzen aus allen Richtungen ausgeliefert. Wohl dem, der seine Zielgruppe kennt und weiß, wessen Verärgerung bei den Umsätzen stärker zu spüren sein wird. Anleger registrieren derweil einen weiteren von vielen Risikofaktoren für US-Aktien, die in irgendeiner Form in direktem Kontakt mit Verbrauchern stehen.

 

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15.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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