Wachstum beim E-Commerce in den USA lässt Unilever optimistisch nach vorn blicken, doch aus dem Krisenmodus kommt man nicht heraus
Von Unilever muss noch mehr kommen
Es ist längst kein Geheimnis, mehr dass die Geschäfte von Unilever unter der anhaltenden Konsumflaute zu leiden haben. Dementsprechend waren die Erwartungen für das dritte Quartal auch nicht eben sensationell. Umso erfreutet dürfte mancher Anleger zur Kenntnis genommen haben, dass Unilever die Konsensschätzungen zumindest teilweise übertreffen konnte.
Auf 14,72 Milliarden Euro belief sich der Umsatz im dritten Quartal und fiel damit, bereinigt um Währungseffekte, 3,9 Prozent höher aus als im Vorjahreszeitraum. Operativ lief es besser als von Analysten erwartet, welche im Schnitt ein bereinigtes Wachstum von 3,7 Prozent auf ihren Zetteln stehen hatten. Zeitgleich wurde aber nominal auf Umsätze in Höhe von 14,77 Milliarden Euro gehofft. Währungseffekte scheinen Unilever (GB00B10RZP78) also stärker als gedacht zu belasten.
Immerhin hält das Management an den Jahreszielen fest und sagt ein Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent voraus. Für das zweite Halbjahr werden dabei bessere Ergebnisse vorhergesagt und die operative Marge soll auf wenigstens 18,5 Prozent klettern. Lichtblicke scheint Unilever besonders auf dem US-Markt zu erkennen, wo das Geschäft mit E-Commerce schneller als anderswo zu wachsen scheint. Erfolgreich ist man laut eigenen Angaben auf Plattformen wie Amazon und Walmart.
Verhaltene Stimmung bei den Unilever-Aktionären
Gezielt scheint Unilever auf preisbewusste Kunden abzuzielen, welche derzeit im Markt um Lebensmittel und Konsumgüter den Ton angeben. CEO Fernando Fernandez sieht im E-Commerce-Wachstum klare Belege dafür, dass das eigene Portfolio in diesem Segment noch immer attraktiv sei. Bei Konsumgütern habe man Marktanteile erobern können und dieser Trend soll möglichst fortgesetzt werden.
Die Investoren zeigten sich jedoch am Donnerstag nur wenig begeistert. Die Unilever-Aktie setzte zwar ihre jüngste Erholung mit einem Plus von 0,3 Prozent fort. Allerdings kommt das Papier aus einem vorherigen Einbruch und mit einem Schlusstand von 53,98 Euro blieb es an den hiesigen Märkten bei einem kleinen Minus verglichen mit den Kursen vom Jahresbeginn. Das zeugt nicht eben von ungebremster Euphorie.
Zu den bestenfalls durchmischten Zahlen hinzu kommen offene Fragen um die Abspaltung der Eiscreme-Sparte. Eigentlich hätte der Börsengang schon am 10. November stattfinden sollen. Bedingt durch den Shutdown entschied sich Unilever aber dazu, das Ganze zu verschieben. Unbedingt notwendig wäre das nicht gewesen. Doch der Konzern scheint auf Nummer sicher gehen zu wollen. Warum nicht zumindest in Europa der Börsengang über die Bühne gebracht wird, dazu gab es bisher keine Erklärung. Eine Einigung in der US-Politik ist derweil nicht in Sicht und der Shutdown setzt sich auf unbestimmte Zeit fort.
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25.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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