TUI will kräftig expandieren, was bei den Aktionären durchaus zu gefallen weiß

Endlich wieder ein Lichtblick?

 

Die TUI-Aktie wird derzeit gleich durch mehrere negative Faktoren belastet. Noch immer ist die Corona-Pandemie ein wichtiges Thema, welche für das wichtige Geschäft in der Hauptsaison große Unsicherheit mit sich bringt. Auch der Ukraine-Krieg und der (ehemalige) Großaktionär Mordaschow sorgen für viele Fragezeichen.

Allerdings denkt TUI (DE000TUAG000) offenbar gar nicht, deshalb in die Defensive zu gehen. Stattdessen kündigte der Reiseveranstalter kürzlich an, seine Hotelkette TUI Blue auszubauen. Im Laufe der nächsten Jahre soll die Anzahl an Hotels von aktuell knapp 100 auf mindestens 300 verdreifacht werden.

Einen genauen Zeitplan für das Ganze gibt es nicht, zumindest wurde ein solcher nicht öffentlich kommuniziert. Dennoch reagierten die Anleger hocherfreut auf den geplanten Ausbau und ließen die Aktie von TUI gestern um über fünf Prozent in die Höhe steigen. Mit einem Schlusskurs von 2,94 Euro kratzen die Bullen jetzt wieder an der 3-Euro-Marke, welche zuletzt Ende Februar erreicht werden konnte.

 

Es ist nur zu hoffen, dass die gute Laune noch etwas länger anhält, denn die TUI-Aktie hat noch immer einiges wiedergutzumachen. Es bleiben aber einige Risikofaktoren, darunter die hohen Schulden, welche der Konzern sich im Laufe der Corona-Pandemie eingebrockt hat. Daran mag kaum ein Weg vorbeigeführt haben, das macht die Sache aus Anlegersicht aber kaum besser.

 

Darauf kommt es jetzt an

 

Letztlich steht und fällt die TUI-Aktie damit, wie sich die Geschäfte im Sommer entwickeln werden. Vor gar nicht allzu langer Zeit sprachen die Verantwortlichen noch von sehr hohen Buchungszahlen, bei denen es auch nach Kriegsbeginn in der Ukraine bisher keinen nennenswerten Einbruch gegeben haben soll. Das klingt erfreulich und macht Hoffnung. Letztlich wird TUI aber auch mit handfesten Zahlen und nicht nur mit wohligen Versprechungen punkten müssen. Das laufende Jahr könnte gut und gerne zu einer Richtungsentscheidung führen. Bis die eingetreten ist, wird an den Märkten in erster Linie fröhlich spekuliert.

 

30.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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