Eine Konsolidierung in der Reisebranche kündigt sich an, was der Aktie von TUI ordentlich auf die Sprünge hilft

Das gab es schon lange nicht mehr

 

Die TUI-Aktie legte am Donnerstag einen satten Kurssprung aufs Parkett und steigerte sich um mehr als sieben Prozent auf 1,89 Euro. Solche Kurse gab es schon seit den Sommermonaten nicht mehr zu sehen. Die Stimmung unter den Aktionären scheint wieder deutlich positiver auszufallen. Das kommt nach Ansicht einiger Beobachter nicht nur von der allgemein besseren Markstimmung.

„Der Aktionär“ berichtete kürzlich von einer möglichen Fusion zwischen der Rewe-Tochter DER und dem Reiseveranstalter FTI. In trockenen Tüchern ist das Ganze noch nicht und die Rewe Group erwartet wohl deutliche Zugeständnisse, um einen solchen Deal über die Bühne zu bringen. Doch allein die Aussicht darauf wird als positives Zeichen gewertet.

 

Sollte das Ganze zustande kommen, würden der zweit- und drittgrößte Reiseanbieter in Deutschland verschmelzen. Das würde für TUI (DE000TUAG000) zunächst einmal weniger Konkurrenz bedeuten und zumindest die Aussicht darauf liefern, dass künftig mehr Krümel vom Kuchen übrigbleiben. Anscheinen reicht das den Börsianern aus, um die Aktie über den gleitenden Durchschnitt der vergangenen 200 Tage zu hieven.

Wie so oft fußen diese Zugewinne aber auf recht vagen Hoffnungen und Träumereien, sodass es auch das Potenzial für schnelle Gewinnmitnahmen und eine entsprechende Gegenbewegung gibt. Den Bullen wird es damit allein nicht gelingen, die vielen Warnsignale rund um die TUI-Aktie zu überdecken und ein echtes Comeback zeichnet sich noch immer nicht ab.

 

Licht und Schatten für TUI

 

Beachten sollten Anleger bei TUI in jedem Fall die hohen Schulden bei TUI sowie eine anstehende Kapitalerhöhung. Beides dürfte den Titel noch eine ganze Weile verfolgen und größeren Kurssprüngen in Richtung Norden regelmäßig im Weg stehen. Dem gegenüber steht die Hoffnung, dass 2023 für die Reisebranche endlich wieder Zahlen wie noch vor der Pandemie liefern wird. Hier bleibt aber noch abzuwarten, ob Inflation und Co. nicht noch ein Wörtchen mitzureden haben.

 

13.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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