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In den Augen vieler Aktionäre kommt TeamViewer zur Besinnung

Kann das wieder für neue Kauflaune sorgen?

NTG24 - In den Augen vieler Aktionäre kommt TeamViewer zur Besinnung

 

TeamViewer ist an der Börse tief gefallen. Von einstigen Höchstständen oberhalb von 50 Euro ist nicht mehr viel übriggeblieben. Zuletzt kämpfte die Aktie des Software-Konzerns darum, nicht dauerhaft unter die Marke von 10 Euro zu fallen. Ausschlaggebend für eine heftige Korrektur waren unter anderem enttäuschende Zahlen und manche abenteuerliche Investition.

Für besonders große Kopfschmerzen bei den Anlegern sorgte die Entscheidung von TeamViewer (DE000A2YN900), als Hauptsponsor für Manchester United aufzutreten. Das ließ der Konzern sich fast 50 Millionen Euro kosten für einen Vertrag, der bis zum Jahr 2026 läuft. Bisher verteidigte das Management die umstrittene Entscheidung stets und sprach von positiven Effekten durch eine größere Sichtbarkeit. Nun scheint aber ein Umdenken stattgefunden zu haben.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAm Mittwoch ließ TeamViewer verlauten, den Vertrag mit dem englischen Fußballclub nicht verlängern zu wollen. Begründet wird diese Entscheidung von Finanzvorstand Stefan Gaiser damit, dass das Wachstum im Konzern nicht mit den Erwartungen schritthalten könne. Als der Marketingdeal abgeschlossen wurde, sei man von einem Wachstum von 20 Prozent jährlich ausgegangen. Davon ist der Konzern derzeit aber weit entfernt.

Die restlichen Zahlen von TeamViewer stießen zuletzt auf wenig Gegenliebe und es dauerte etwas, bis Teamviewer sich von ursprünglichen Kursverlusten am Mittwoch wieder erholen konnte. Letztlich gelang es den Bullen aber, die 10-Euro-Marke ein weiteres Mal zu verteidigen und am Donnerstag ging es sogar noch einmal um 2,22 Prozent auf 10,82 Euro aufwärts. Das ist noch keine furiose Trendwende. Zumindest scheinen die Börsianer manche Enttäuschung bei den Quartalszahlen aber gut verdaut zu haben.

 

Falsche Erwartungen

 

In der jüngeren Vergangenheit ist die TeamViewer-Aktie schwer geprägt von falschen Erwartungen. Schwere Vorwürfe diesbezüglich muss sich bis heute das Management anhören. Dort hat man offenbar vollkommen unterschätzt wie heftig der Rückgang der Geschäfte nach dem ersten Corony-Hype ausfallen würde. In der Folge wurde viel Geld für wenig aussichtsreiche Projekte investiert und weder Zahlen noch Wachstumsaussichten können derzeit bei den Aktionären überzeugen.

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Doch die Anleger können sich ruhig auch mal an die eigene Nase packen und sich eingestehen, dass ihre Erwartungen in den Hochzeiten mit der Realität nicht mehr viel zu tun haben. Auch auf Seite der Journalisten und Analysten wurde die Situation längst nicht immer richtig eingeschätzt. Der Autor dieser Zeilen will sich in dieser Hinsicht keineswegs auf ein hohes Ross setzen; schließlich habe auch ich vor zwei Jahren nicht damit gerechnet, dass die TeamViewer-Aktie heute rund 80 Prozent tiefer notieren würde. Vielleicht ist es für den Moment ganz gesund, sich selbst eine Fehleinschätzung aus der Vergangenheit einfach einmal einzugestehen.

 

Der Blick in die Glaskugel

 

Ohnehin ist an der Börse der Blick nach vorne stets von höherem Interesse als wehleidige Erinnerungen an die Vergangenheit. Leider kann TeamViewer in dieser Hinsicht nur bedingt punkten. Etwas skeptisch blicken viele etwa darauf, dass der Konzern viele Anstrengungen in das Metaverse steckt und künftig bei Unternehmen mit Anwendungen aus den Bereichen der virtuellen und erweiterten Realität punkten will. Ob das gutgeht, daran gibt es so manche Zweifel.

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Werbebanner ISIN-WatchlistZwar gibt es in der Theorie mehr als genügend interessante Anwendungsmöglichkeiten in diesen Bereichen. Deren Entwicklung ist aber teuer und bisher hält sich die Begeisterung der großen Konzerne doch eher in Grenzen. Damit drängt sich die Vermutung auf, dass TeamViewer sich ein weiteres tiefes Loch buddeln könnte und damit viel Geld in den Sand setzen wird. Doch wer weiß, vielleicht gibt es hier ja in einigen Jahren eine Überraschung in umgekehrter Richtung. Gänzlich ausschließen lässt sich das nie. Abseits solcher Abenteuer operiert TeamViewer in einem Markt, der auf ein rasantes Wachstum blickt, allerdings auch von großer Konkurrenz geprägt ist. Chancen auf ein Comeback sind damit definitiv vorhanden.

 

05.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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