
Telefónica begrüßte mit Marc Mutra einen neuen CEO und Verwaltungsratschef, was an der Börse aber noch nicht für Begeisterung sorgt
Kommt Telefónica unter neuer Leitung wieder auf Kurs?
Noch im Frühling hätte der Vertrag des langjährigen Telefónica-Chefs José Maria Palette verlängert werden müssen. Nun ist aber klar, dass es dazu nicht kommen wird. Bei einer außerordentlichen Sitzung am Wochenende wurde ein Nachfolger bestimmt. Künftig wird Marc Mutra die Geschicke des spanischen Telekommunikationsunternehmens leiten, welcher aktuell noch das Verteidigungsunternehmen Indra leitet.
Mutra wird bei Telefónica (ES0178430E18) sowohl das Amt des CEO als auch des Vorsitzenden im Verwaltungsrat ausüben. Das verleiht ihm weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten, ist bei spanischen Konzernen aber nicht unüblich. Das Unternehmen kommentierte den Chefwechsel damit, dass einige „relevante Aktionäre“ den Wunsch äußerten, eine neue Phase. Viel mehr gab es bislang allerdings nicht zu hören.
An der Börse wird der Nachricht nicht gerade mit Euphorie begegnet. Die Telefónica-Aktie startete mit Verlusten von 2,2 Prozent in die neue Woche, was den Kurs auf 3,89 Euro beförderte und den Abstand zur nicht unwichtigen 4-Euro-Linie sichtlich vergrößerte. Offenbar ist nicht jeder davon überzeugt, dass Mutra die vielen Probleme beheben können wird, welche ihm sein Vorgänger vermachen wird. Kritik gibt es zudem aus der Politik. Die Opposition sieht in der Ernennung politische Ambitionen und wirft der seit einer Weile wieder an Telefónica beteiligten Regierung bewusste Einflussnahme vor.
José Maria Palette hat während seiner langjährigen Zeit im Chefsessel die Verschuldung von Telefónica schwer reduziert. Allerdings ist es ihm nicht gelungen, den Aktienkurs in die Höhe zu befördern. Laut „Handelsblatt“ hat sich der Wert der Telefónica-Aktie seit seinem Amtsantritt in etwa halbiert. Das dürfte auch für manchen Anleger Grund genug sein, ihm das Vertrauen zu entziehen.
Telefónica muss liefern
Es ist gut vorstellbar, dass Telefónica auf einen Neustart mit frischem Wind in der Chefetage hofft. Doch wird sich erst noch zeigen müssen, ob nun die richtigen Impulse gesetzt werden können und es mit dem Aktienkurs nach eher dezenten Erholungen in den letzten Wochen wieder kraftvoller in die Höhe gehen kann. Die bloße Ernennung eines neuen Chefs ändert noch wenig an der fundamentalen Ausgangslage. Es wird nun darauf ankommen, welche Pläne Marc Mutra für die Zukunft in Aussicht stellen wird und ob damit die Marktakteure überzeugt werden können.
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20.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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