Tesla im Aufwind, Swatch zittert vor US-Zöllen, Proteste gegen Rheinmetall dürfen stattfinden und Microsoft warnt vor KI-Gefahren
Langeweile kommt an der Börse nur selten auf
Vielleicht haben wir es in diesem Jahr mit einem der ereignisreichsten Sommerlöcher an den Börsen zu tun, denn wirklich zur Ruhe gekommen sind die Märkte zuletzt ausgesprochen selten. Zuletzt zündete Fed-Chef Jerome Powell ein veritables Kursfeuerwerk, indem er für den September mögliche Zinssenkungen in Aussicht stellte. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird von Analysten mittlerweile auf knapp 90 Prozent geschätzt.
Das half vor allem US-Aktien weiter. Tesla ((US88160R1014) trieb es am Freitag, ohne sonstigen Grund, um 6,2 Prozent in die Höhe. Eigentlich gab es für den US-Elektroautohersteller sogar eher schlechte Schlagzeilen. Etwa darüber, dass der Cybertruck sich zum Ladenhüter entwickelt hat. Interesse an dem Gefährt hat immerhin das US-Verteidigungsministerium. Dies allerdings nicht in einer Art und Weise, die Tesla gefallen dürfte.
Wie die „Military Times“ berichtet, orderte das Pentagon ganze zwei Cybertrucks, um jene als Zielscheibe einzusetzen. Befürchtet wird, dass gegnerische Kräfte das Gefährt militärisch einsetzen könnten. Daher soll nun getestet werden, wie sich der wuchtige Elektro-SUV effektiv bekämpfen lässt. Beschossen werden sollen die Fahrzeuge unter anderem mit Raketen wie der AGM-114 Hellfire und der AGM-176 Griffin.
Miese Stimmung bei Swatch
Während die Börsenwelt derzeit größtenteils erleichtert in die USA blickt und die asiatischen Börsen zuletzt deshalb Aufwind verspürten, hält die Begeisterung in der Schweiz sich schwer in Grenzen. Dort fürchten viele Unternehmen weiterhin die massiven Zölle in Höhe von 39 Prozent, die US-Präsident Donald Trump kürzlich, ohne jede Not, ankündigte. Getroffen werden davon vor allem Unternehmen, die über keine Produktion in den USA verfügen.
Ein Beispiel dafür ist der Uhrenhersteller Swatch (CH0012255151), welcher alle seine Produkte in der Heimat fertigt und jene dann quer über den Globus schickt. Sollte sich an den Zöllen nichts ändern, so werden entweder die Verkaufspreise in den USA explodieren oder die Margen des Unternehmens implodieren. Beides ist aus Anlegersicht keine hübsche Aussicht. In der Folge blieben Kursgewinne zuletzt vollständig aus. Stattdessen fiel die Swatch-Aktie in den letzten vier Wochen um rund zwölf Prozent bis auf etwas mehr als 30 Euro am Montagmorgen.
Protest gegen Rheinmetall
Die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009) zeigte sich zuletzt wieder etwas fester, doch mit Kritik hat das Unternehmen es weiterhin zu tun. Einige Aktivisten werfen dem Rüstungskonzern vor, Länder wie Saudi-Arabien oder Israel mit Waffen auszustatten, die gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt würden. Um sich Gehör zu verschaffen, haben die Aktivisten für diese Woche ein Protestcamp in Köln geplant. Die Polizei wollte dies zunächst aufgrund von Sicherheitsbedenken verbieten, diese Entscheidung wurde jedoch durch das Oberverwaltungsgericht Münster kürzlich gekippt.
Das Ganze darf also stattfinden und soll ausgestattet sein mit diversen Workshops, Diskussionen und künstlerischen Aktionen. Dem Gericht zufolge gehe davon keine Gefahr aus und es wurde auch kein Anzeichen dafür erkannt, dass die angemeldeten Aktionen nur ein Vorwand wären, um tatsächlich Krawall zu veranstalten. Angemeldet sind 500 Teilnehmer für die Aktion. Rheinmetall sowie die Aktie dürften das Ganze letztlich verkraften.
Microsoft warnt vor KI-Psychosen
Ausgerechnet Microsofts (US5949181045) KI-Chef Mustafa Suleyman warnt derzeit vor möglichen Gefahren im Umgang mit KI. Zuletzt gab es häufiger Fälle, in denen Menschen emotionale Beziehungen zu KI-Chatbots aufbauten. Dabei nehmen Nutzer fälschlicherweise an, dass die Systeme tatsächlich ein Bewusstsein hätten. Beobachtet werden eine ganze Reihe von Effekten, die bis hin zum mentalen Zusammenbruch führen können.
Suleyman fordert deshalb dazu auf, dass sowohl Unternehmen als auch Behörden Schutzmaßnahmen ergreifen sollen. KI solle nicht als zu bewusst dargestellt werden, um gerade unbedarfte Anwender nicht in die Irre zu führen. Microsoft setzt derweil weiterhin voll und ganz auf KI für das eigene Wachstum, und das nicht ohne Erfolg an der Börse. Vom Allzeit-Hoch hat die Aktie sich zwar etwas entfernt, doch mit einem Schlusskurs von 507,23 US-Dollar am Freitag notierte sie noch rund 20 Prozent höher als zu Jahresbeginn.
Spannende Tage
In der neuen Woche geht es munter weiter. Zu Wochenbeginn werden wahrscheinlich die Impulse der Fed weiterhin verdaut, und nur wenige Tage später stehen die Zahlen von Nvidia an, welche sowohl die KI-Branche als auch die Märkte insgesamt merklich beeinflussen dürften. Von der großen Ernüchterung bis hin zur nächsten Episode der impostanten Rallye scheint alles möglich zu sein.
Tesla Inc.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Tesla Inc.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Tesla Inc.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Tesla Inc. - hier weiterlesen...
25.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)






25.10.2025
23.10.2025
23.10.2025
15.10.2025