JP Morgan erzielt Rekordgewinn – Bank of America und Wells Fargo enttäuschen die Anleger
Gestiegene Zinsen sorgen für Umsatzwachstum und dennoch belasten hohe Kreditrückstellungen
US-Banken eröffnen die Berichtssaison. Während JP Morgan erneut einen Rekordgewinn erzielt und Wells Fargo auch deutlich den Quartalsgewinn steigern konnte, enttäuscht die Bank of America die Anleger.
Die US-amerikanische Großbank Wells Fargo (US9497461015) eröffnet zusammen mit den US-amerikanischen Pendants die Berichtssaison des abgelaufenen vierten Quartals 2023. Hierbei konnte die Großbank mit Einnahmen leicht über den Vorhersagen die Investoren überzeugen. Den Unternehmensgewinn konnte Wells Fargo dabei um 9 % steigern.
Der Gewinn im vierten Quartal steig dabei auf etwa 3,45 Milliarden US-Dollar. Während die Großbank im letzten Jahr noch 75 Cent pro Anteil verdiente, stieg der Gewinn pro Anteil in diesem Quartal auf 85 Cent pro Aktie. Wells Fargo konnte die Kostenbasis im vierten Quartal etwas reduzieren. So stieg der Umsatz im vierten Quartal lediglich um 2 % auf 20,48 Milliarden US-Dollar.
Negativ fielen lediglich die gestiegenen Rückstellungen für Kreditverluste auf. Diese stiegen um 34 % auf einen Rekordwert von 1,28 Milliarden US-Dollar. Grund hierfür sind die gestiegenen Wertberichtigungen für Kredite und primär Immobilienkredite aufgrund der hohen Inflation und der unsicheren Wirtschaftssituation.
JP Morgan überzeugt erneut mit Rekordgewinn
Auch wenn die Quartalsbilanzen im gesamten Bankensektor in den USA eher enttäuschten, konnte JP Morgan (US46625H1005) die Anleger erneut mit einem Rekordgewinn überzeugen. Die Quartalszahlen der US-amerikanischen Großbanken sind meist ein Indikator für die Zahlen der europäischen Finanzinstitute, die in der nächsten Woche folgen werden.
Die stark gestiegenen Zinsen sorgten bei der Großbank JP Morgan für den höchsten Unternehmensgewinn der Geschichte. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30 % auf knapp 50 Milliarden US-Dollar. Dabei erreichte auch der Unterschied zwischen eingenommenen und ausgezahlten Zinsen mit 89 Milliarden US-Dollar einen neuen Höchststand. Für 2024 rechnet JP Morgan hingegen mit einem marginalen Anstieg auf etwa 90 Milliarden US-Dollar.
Trotz des erfolgreichen Gesamtjahres wurde das 4. Quartal des Jahres mit einem minimalen Gewinnrückgang abgeschlossen. Denn im vierten Quartal stiegen die Kosten des Finanzinstitutes um 29 % und die Rückstellungen für drohende Kreditausfälle stiegen ähnlich wie bei Wells Fargo um fast ein Drittel. Zudem musste JP Morgan 2,9 Milliarden US-Dollar in einen Einlagerungssicherungsfond, den die Bank in den USA nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank gründen musste.
Bank of America mit Gewinneinbruch im vierten Quartal
Trotz der gestiegenen Zinsen und geringerer Steuerbelastungen hat die Bank of America (US0605051046) im Geschäftsjahr 2023 weniger als im Vorjahr verdient. Mit 26,5 Milliarden US-Dollar liegt der Gewinn aber lediglich 1 Milliarde US-Dollar unter dem Vorjahreswert. Grund hierfür ist vor allem das schlechte Schlussquartal. In diesem brach der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 50 % ein. Grund hierfür waren neben geringeren Umsätzen auch die Zusatzbelastung durch den Einlagensicherungsfonds in Höhe von 2,1 Milliarden US-Dollar.
JP Morgan Chase & Co.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten JP Morgan Chase & Co.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für JP Morgan Chase & Co.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu JP Morgan Chase & Co. - hier weiterlesen...
15.01.2024 - Felix Eisenhauer
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)