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Wall Street nimmt Gewinne mit

Nach der Inflation schiessen nun die Renditen ins Kraut - die Wall Street reagiert

NTG24 - Wall Street nimmt Gewinne mit

 

Zu den ersten Opfern des Tapering zählen die amerikanischen Immobiliengesellschaften. Obwohl die Renditeanstiege bei den Benchmarks des US-Dollar-Anleihemarktes absolut betrachtet noch relativ klein sind und bei Weitem nicht das Niveau von 2004 bis 2006 erreichen, so ist für den Aktienmarkt doch zum einen die Rate der Veränderung und zum anderen die Höhe der Bewertung der Immobilienaktien von Bedeutung. 

Grundsätzlich gilt: Je niedriger das reale Zinsniveau ist, desto höher können die Bewertungen der Immobilienaktien sein. Denn die Margen von Immobiliengesellschaften werden tendenziell immer negativ beeinträchtigt, wenn die Kosten für Fremdkapital und damit auch für Eigenkapital steigen. Das gilt sowohl für das interne Finanzergebnis als auch für die Investitionsbereitschaft prospektiver Mieter. Oder anders ausgedrückt: Sitzt das billige Geld locker, wird stärker investiert als in Zeiten, wo Kapital schwer zu bekommen und teuer ist. Und viele der grösseren Investitionen tangieren den Immobilienmarkt.

 

Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Anleger antizipieren das Tapering und nehmen heute schon ihre hohen Gewinne bei den Immobiliengesellschaften mit. Frei nach dem Motto: Erst schiessen und dann fragen. Unrecht haben sie damit nicht. Es besteht zwar die Möglichkeit, dass die jetzigen Bewertungsabschläge am Ende übertrieben sind und das Tapering der Fed die Renditen bei den US-Staatsanleihen nur temporär erhöht, aber je höher die Inflation steigt, desto unwahrscheinlicher wird dieses Szenario.

 

Die Wall Street sieht die Zeichen an der Wand

 

Im Rahmen der Ankündigung des Tapering und in den folgenden Stellungnahmen machte die Fed zudem eine weitere wichtige Einschränkung: Die Inflation ist in ihren Augen nicht mehr so temporär wie zuvor erwartet. Das ist eine gravierende Neupositionierung, denn bis dato hat die amerikanische Notenbank ihre extrem expansive Geld- und Zinspolitik immer damit verteidigt, dass die starke Inflation nur aus dem Basiseffekt heraus resultiert. Da die Vergleichsperioden in 2020 so schwach waren, erschiene die Inflation nur hoch, würde sich aber mittel- bis langfristig wieder normalisieren, sprich auf oder unter 2 % p.a. fallen. Das Problem für die Fed ist nun, dass weder das 3. Quartal noch das 4. Quartal 2020 einen nennenswerten Basiseffekt bieten. Die Wirtschaft erlebte seinerzeit einen starken Rebound und entsprechend auch die Preise. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWäre die ursprüngliche These der Fed richtig, müsste sich die Preisteuerung ab September sukzessive beruhigen. Davon sind jedoch alle Indikatoren weit entfernt, was nun offensichtlich zu der Neupositionierung der Fed führte. Nun ist die offizielle Leitlinie, dass die Engpässe in den Lieferketten in der Gegenwart das Problem wären, aber diese Problematik auf absehbare Zeit durch einen Kapazitätsausbau gelöst würde. Entsprechend würde sich die „temporär erhöhte Inflation“ etwas länger hinziehen.

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29.09.2021 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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