Die Uniper-Aktie schwankt stark, ohne jedoch ernsthafte Anzeichen einer Richtungsänderung erkennen zu lassen

Spekulanten kommen hier voll auf ihre Kosten

 

Nachdem die Verstaatlichung von Uniper perfekt gemacht wurde und der Titel kürzlich den SDAX verlassen musste, ging es mit dem Aktienkurs zunächst schwer in die Tiefe. Am Mittwoch wurde bei 2,09 Euro ein neues Allzeit-Tief erreicht und grundsätzlich blieb dort noch immer Luft nach unten. Für den Moment scheinen aber die Bullen das Zepter übernommen zu haben.

Jene sorgten zuletzt für massive Kurssteigerungen. Bereits im späten Handel am Mittwoch ging es sichtlich aufwärts und am Donnerstag legte Uniper (DE000UNSE018) um weitere 10,9 Prozent zu. Der Kurs verbesserte sich letztlich bis auf 2,63 Euro und steht damit gut 25 Prozent höher als beim eingangs erwähnten Tiefststand.

 

Das ist hübsch anzusehen, sollte aber niemanden zu falschen Schlüssen verleiten. Weder wurde durch die kurzfristigen Zugewinne der allgemeine Abwärtstrend beendet, noch hat sich irgendetwas an den unsicheren Aussichten geändert. Zugute kommt Uniper derzeit das milde Wetter in Europa, welches die Gasspeicher schont und dazu beiträgt, dass die Gaspreise keine Sprünge mehr machen. Das ist dann aber auch schon so ziemlich der einzige positive Faktor.

Ansonsten haben Anlegerinnen und Anleger es mit einem Unternehmen zu tun, das nicht völlig grundlos verstaatlicht wurde. Die angelaufenen Schulden haben ein schwindelerregendes Niveau erreicht und bis auf Weiteres wird Uniper wohl weiterhin defizitär arbeiten. Selbst wenn eines Tages der Bund sich wieder verabschieden sollte, wird dabei wohl ein hochverschuldetes Unternehmen mit einer mehr als ungewissen Zukunft zurückbleiben.

 

Uniper ist nichts für schwache Nerven

 

Uniper ist an den Märkten vor allem bei Spekulanten und Daytradern ein beliebtes Ziel und wer einem Zock nicht abgeneigt ist, wird hier sicher seine Freude haben. Zumindest momentan sollte sich aber niemand der Illusion hingeben, dass hier noch irgendwann ein massiver Turnaround bevorstehen könnte. Für einen solchen fehlt es komplett am entsprechenden Fundament und grundsätzlich wäre es keine Überraschung, sollte Uniper sich in absehbarer Zeit noch in Pennystock-Gefilde begeben.

 

30.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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